In der Weihnachtszeit kann nicht nur die Frage danach stressen, was man seinen Kindern schenken soll, sondern auch wie viel überhaupt angemessen ist. Eine Studie hat ergeben, dass sich viele Deutsche für Weihnachtsgeschenke sogar verschulden. Doch ist das überhaupt notwendig? Wir haben uns angesehen, wie viel Eltern pro Kind für Weihnachtsgeschenke ausgeben – und waren über die hohen Summen sehr erstaunt.
So viel geben Deutsche für Weihnachtsgeschenke aus
Weißt du genau, wie viel du für all deine Weihnachtsgeschenke jährlich ausgibst? Wenn man ehrlich ist, möchte man das manchmal gar nicht so genau wissen, weil am Ende wohl doch ein stolzes Sümmchen zusammenkäme. Besonders hoch kann die Summe sein, wenn man Kinder hat.
Pro Kind gaben Eltern in den vergangenen Jahr nämlich im Schnitt 150 Euro aus. Das ist in etwa so viel, wie manche insgesamt für die Geschenke ihrer Familie ausgeben. Man male sich dann noch aus, wie es bei einer großen Familie mit mehreren eigenen Kindern, Nichten und Neffen aussieht. Da ist es kein Wunder, wenn sich rund fünf Prozent der Deutschen, also etwa 3,5 Millionen Menschen, für Weihnachtsgeschenke verschulden müssen, wie eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung herausgefunden hat. Die Zahlen, wie viel insgesamt für Weihnachtsgeschenke ausgegeben wird, schwanken stark von Studie zu Studie. Laut dem Handelsverband Deutschland plant jeder Bundesbürger etwa 466 Euro für Geschenke ein, anderswo liest man eher von durchschnittlichen 250 bis 280 Euro.
Wieviel Geld für Weihnachtsgeschenke pro Kind ist angemessen?
Bei den angegebenen Zahlen handelt es sich natürlich um reine Durchschnittswerte. In wohlhabenderen Familien oder in solchen, die sich in tiefe Schulden stürzen, übersteigt der Wert der Weihnachtsgeschenke pro Kind wohl locker die 150-Euro-Marke. Bei unserer Recherche sind wir auch auf einen Blogartikel gestoßen, der in den sozialen Netzwerken auf große Beliebtheit gestoßen ist. Darin appelliert die Bloggerin und Mutter Kathy Radigan an Eltern, sich auf drei Geschenke pro Kind zu beschränken. Uns hat das sehr überrascht: 150 Euro sind nicht mehr viel, sondern Durchschnitt? Drei Geschenke sind anscheinend wenig und stehen für Bescheidenheit? Wow.
Im ganzen Geschenkestress vergessen wir oft, warum wir Weihnachten überhaupt feiern. Im Video erinnern wir dich daran:
Ich habe mich immer reich beschenkt gefühlt
Wenn ich an meine Kindheit denke, habe ich das eine oder andere Weihnachten bestimmt auch Geschenke im Wert von etwa 150 Euro bekommen. Und wenn man alle Kleinigkeiten zusammenzählt, waren es vielleicht auch mal mehr als drei Geschenke. In der Regel lief es bei mir aber so ab: Als Hauptgeschenk gab es ein größeres Plüschtier von Steiff, auf das ich mich monatelang gefreut habe. Bei denen wusste ich genau, dass sie etwas Besonderes und dementsprechend teuer sind. Für einen solchen schönen Delfin, der mich bis heute begleitet, zahlt man bei Amazon zum Beispiel etwa 56 Euro (emotionaler Wert = unbezahlbar). Dazu gab es dann noch einige Kleinigkeiten wie Bücher, Hörspielkassetten oder Kleidung und von den Großeltern noch mal 50 Euro. Damit habe ich mich immer reichlich beschenkt gefühlt. Ich hatte keinesfalls das Gefühl, dass meine Eltern mich nur durchschnittlich oder gar zu wenig beschenkt hätten. Hat sich das mit der Zeit geändert? So alt bin ich zwar noch nicht, aber womöglich haben Kinder heutzutage tatsächlich kostspieligere Wünsche als ein neues Plüschtier. Mit 150 Euro kommt man in Sachen Smartphones, Spielekonsolen oder Tablets natürlich schnell an seine Grenzen.
Wie viele Weihnachtsgeschenke pro Kind sind zu viel?
Eltern sollten sich beim Beschenken ihrer Kinder wohl nicht nur fragen, ob es wirklich notwendig ist, sich zu verschulden, sondern auch, was all die vielen Geschenke mit den Kindern machen. Denn dass man sich die Liebe seiner Kinder nicht erkaufen kann, sollte schließlich jedem klar sein. Noch dazu möchte man doch auch keine verzogenen Gören, die jedes Jahr mehr erwarten und die einzelnen Spielsachen gar nicht mehr wertschätzen können, oder? Was ein Psychologe zu übermäßigen Weihnachtsgeschenken sagt, kannst du dir im Video anschauen:
Gibt es einen Richtwert, wie viel Geld man Kindern schenken sollte?
Wenn du deine Kinder mit Weihnachtsgeschenken überhäufst, lebst du ihnen auch vor, dass Materielles einen hohen Stellenwert hat. Frage dich also, ob du das wirklich möchtest und du mit deiner Großzügigkeit deinen Kindern am Ende schadest. Woher kommt dein Drang, so viel zu verschenken? Natürlich gibt es besondere Wünsche, die sich als Weihnachtsgeschenk anbieten und vielleicht etwas teurer sind. Das erste eigene Smartphone, der erste Laptop oder die Spielekonsole. Wenn es einmal ein so teures Geschenk gab, sollte das jedoch nicht den Preisrahmen für künftige Geschenke liefern. Gab es im letzten Jahr die Nintendo Switch, ist in diesem Jahr ein Spiel dafür völlig ausreichend. Kinder freuen sich nicht wegen des monetären Werts über Geschenke, sondern weil sie damit eine tolle Zeit erleben können.
Finde in unserem Test heraus, was für dich an Weihnachten wirklich zählt: