Ich liebe Kinderhörspiele und ich liebe Weihnachten. Was könnte es da Schöneres geben, als sich einen Tag lang durch alte Kindheitserinnerungen zu hören? Genau das habe ich getan und eine ziemlich subjektive Top 10 zusammengestellt – stark geprägt von Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen, aber auch ein paar unbekannteren Geschichten. Diese wunderschönen kostenlosen Weihnachtshörspiele eignen sich sowohl für Kinder als auch Erwachsene.
- 1.#1 Märchenhaftes Weihnachtshörspiel: „Nikolo und die Weihnachtspuppen“
- 2.#2 „Bibi und die Weihnachtsmänner“
- 3.#3 „Verhexte Weihnachten“
- 4.#4 „Benjamin Blümchen als Weihnachtsmann“
- 5.#5 „Benjamin Blümchen und der Weihnachtstraum“
- 6.#6 „Das Weihnachtsfest bei Bibi und Tina“
- 7.#7 „Bibi und Tina und der Weihnachtsmarkt“
- 8.#8 Weihnachtshörspiel von Astrid Lindgren: „Weihnachten auf Bullerbü“
- 9.#9 „TKKG und das Weihnachts-Phantom“
- 10.#10 „Pumuckl und die Christbaumkugeln“
#1 Märchenhaftes Weihnachtshörspiel: „Nikolo und die Weihnachtspuppen“
Dieses Hörspiel musste auf Platz eins und ich habe es in meinem Hörspielmarathon auch zuerst wieder gehört. Die Geschichte von „Nikolo und die Weihnachtspuppen“ habe ich so sehr geliebt, dass ich mir genau die gleiche Kassette, die ich damals als Kind hatte, auf Ebay gekauft habe. Denn obwohl es ein so einzigartig schönes Hörspiel ist, findet man nur wenig Informationen über den Hintergrund der Geschichte – außer, dass es sich dabei um ein altes Märchen aus der Lombardei handeln soll. Umso überraschter war ich, dass es genau die Version, die ich auf Kassette habe, kostenlos auf Spotify gibt!
Was passiert: In diesem Weihnachtsmärchen lädt ein alter Zauberer alle Kinder der Stadt zu einem kostenlosen Puppenspiel an Heiligabend ein. Dabei handelt es sich natürlich um einen bösen Zauberer, der Waisenkinder wie den kleinen Nikolo in Kasperlepuppen verwandelt und das ganze Jahr über in einer Kiste gefangen hält. Zum Glück kommt aber der Weihnachtsmann ins Spiel und beschert Nikolo am Ende die schönste Weihnachtsüberraschung, die er sich wünschen konnte.
Die weihnachtliche Message: Genau hinhören und artig sein zahlt sich an Weihnachten aus.
#2 „Bibi und die Weihnachtsmänner“
Unter den derzeit 149 Bibi-Blocksberg-Folgen (von denen ich zu meiner Schande gestehen muss, nur 106 zu kennen), gibt es lediglich zwei wirkliche Weihnachtsfolgen. Diese mag ich besonders gern, denn sie ist bereits 36 Jahre alt und zählt damit zu den guten alten Folgen.
Was passiert: Während Barbara und Bernhard Blocksberg an Heiligabend noch die letzten Weihnachtseinkäufe erledigen, spielen Bibi und ihre beste Freundin Marita unerlaubt mit der neuen High-Tech-Hexenkugel der Mutter. Aus dieser erfahren sie, dass die Weihnachtsmänner Schnupfen haben und damit Weihnachten in Gefahr ist. Ja, Weihnachtsmänner, denn scheinbar hat jedes Land seinen eigenen Weihnachtsmann. In dieser Folge lernen wir lediglich den deutschen Hugo, den österreichischen Willi, den englischen Henry, den französischen François und den amerikanischen Ronald kennen, die sich allesamt klischeehaft verhalten. Der Charmeur François flirtet zum Beispiel heftig mit Karla Kolumna, die sich nach Weihnachten auf ein Date mit ihm verabredet. Mit ihrer Hilfe wird am Ende natürlich alles gut, aber nur in letzter Minute!
Die weihnachtliche Message: Der französische Weihnachtsmann ist ein ziemlicher Casanova und frühstückt gerne mal hübsche Reporterinnen.
#3 „Verhexte Weihnachten“
Dies ist eine eher „neue“ Folge von 1998, die allerdings auch noch ganz nett gemacht ist (und ebenfalls kostenlos auf Spotify verfügbar ist). Was jedoch spätestens hier klar werden sollte, Bibis Bruder Boris wurde endgültig von seiner Familie verstoßen, denn auch diesmal kommt er nicht von seinen Großeltern an der Nordsee auf einen Weihnachtsbesuch vorbei. Boris, was haben die Blocksbergs nur Schlimmes mit dir getan? #borisalwaysremember
Was passiert: Bibi verhext versehentlich alle Weihnachtsbäume in Neustadt, auch die geschenkte Riesentanne, die der knauserige Bürgermeister von Baron von Zwiebelschreck geschenkt bekommen hat. Wer sich jedoch ein bisschen mit den Folgen auskennt, wird vielleicht schon vor Barbara auf die Lösung aus diesem Schlamassel kommen.
Die weihnachtliche Message: Wenn man eine tollpatschige Hexe in der Stadt hat, schmeckt der Schnee an Weihnachten nach Himbeeren.
#4 „Benjamin Blümchen als Weihnachtsmann“
Benjamin Blümchen mochte ich immer etwas weniger als Bibi Blocksberg, aber ich besitze dennoch ein paar alte Originalkassetten, wie dieses hübsche Modell. Im Gegensatz zur Spotify-Version hast du bei den alten Kassetten auch noch das schöne Lied („Auf ’ner schönen grünen Wiese liegt ein großer grauer Berg...“) und nicht dieses schreckliche neue Intro.
Was passiert: Es gibt wohl keinen Job, den Benjamin nicht irgendwann mal ausprobiert. Als der Kaufhaus-Weihnachtsmann die Masern bekommt, ist der Elefant sofort zur Stelle. Dabei legt er sich allerdings mit dem Kaufhausbesitzer, aka Herrn Schmeichler an. Denn Benjamin schwenkt als Weihnachtsmann ganz schön die Moralkeule: Er will den Kindern weder Süßigkeiten, noch Kriegsspielzeug schenken. Hier erkennt man mal wieder, wie ideologisch eingefärbt die alten Benjamin-Blümchen-Folgen waren. Diese ist bereits 35 Jahre alt!
Also ich finde Kriegsspielzeug wirklich schlimm, Herr Direktor. Weihnachten ist ein friedliches Fest und das hier ist nicht friedlich.
Die weihnachtliche Message: Wenn alle Kaufhauskunden 50 Pfennig spenden, kann man der Giraffe im Zoo zu Weihnachten ein neues Giraffenhaus beim Giraffenhaushändler kaufen und dieses per Helikopter transportieren.
#5 „Benjamin Blümchen und der Weihnachtstraum“
Ich habe etwas länger überlegt, ob ich dieses Hörspiel in die Liste aufnehmen soll. Denn eigentlich fand ich es als Kind total dämlich. In dieser Folge träumt Benjamin nämlich nur und erlebt völlig unrealistische Dinge. Ein sprechender Elefant ist noch einleuchtend, aber das ist fast eine Spur zu viel!
Was passiert: Benjamin döst an Heiligabend neben Otto ein und beide träumen, dass sie über eine Rolltreppe in den Himmel fahren, um den Weihnachtsmann zu besuchen. Diesem müssen sie nämlich noch ihre Wunschzettel überreichen. Sonst passiert eigentlich gar nicht so viel Spannendes.
Die weihnachtliche Message: Auch wenn du verpeilst, deinen Wunschzettel zu schreiben, kannst du in letzter Minute noch in den Himmel fahren und bekommst, was du willst. Es sei denn, du bist so habgierig wie der kleine Otto. Durch Kinder wie ihn bekommen die Weihnachtsengel Burn-out. Aber wenn du so bescheiden bist wie Karla Kolumna, kannst du im Himmel noch mit dem Weihnachtsmann flirten (Ich entdecke da ein Beuteschema...).
Blöder Artikel. Liest doch sowieso kein Mensch! Da ist doch Weihnachten, da spielen alle mit ihren Eisenbahnen.
#6 „Das Weihnachtsfest bei Bibi und Tina“
Auch bei Bibi und Tina weihnachtet es hin und wieder. In dieser schönen Folge feiert sogar die gesamte Familie Blocksberg (na gut, fast die gesamte Familie ...) auf dem Martinshof Weihnachten.
Was passiert: Alle Pferde auf dem Hof haben Schnupfen, das Fohlen Felix sogar Bronchialkatarrh! Bibis Vater Bernhard kümmert sich allerdings so rührend um die Pferde, allen voran sein Pony Paulchen, das am Ende ein weihnachtliches Happy End wartet.
Die weihnachtliche Message: Klein gehexte Geschenke sollte man lieber nicht im Heu verstecken!
#7 „Bibi und Tina und der Weihnachtsmarkt“
Hierbei handelt es sich um eine sehr neue Folge aus dem letzten Jahr, bei der sich allerdings im Gegensatz zu den neuen Bibi Blocksberg-Folgen, noch etwas Mühe gegeben wurde. Wenn du mal reinhören magst, hast du hier die Möglichkeit!
Was passiert: Bibi und Tina verkaufen Lebkuchenpferde auf dem Weihnachtsmarkt und legen sich dabei mit dem kauzigen Lebkuchenherzhändler an. Erst als seine Kinder verschwinden, wird er plötzlich nett.
Die weihnachtliche Message: Wenn man auf dem Weihnachtsmarkt herausstechen will, sollte man Lebkuchen in Pferde- statt Herzform verkaufen und immer schön freundlich sein.
#8 Weihnachtshörspiel von Astrid Lindgren: „Weihnachten auf Bullerbü“
So nun aber genug von Bibi und Benjamin! An Weihnachten dürfen natürlich auch Geschichten von Astrid Lindgren nicht fehlen. Während Michel in der Verfilmung mein absoluter Favorit ist, mag ich vor allem die Weihnachtsgeschichten von Madita, die auch auf dieser kleinen Compilation zu finden sind.
Was passiert: Auf dieser Kassette wird sowohl erzählt, wie Weihnachten auf Bullerbü gefeiert wird, als auch bei der Familie von Madita. Während ich die Geschehnisse auf Bullerbü eher etwas belanglos finde, wird bei Madita ziemlich offen über die sozialen Unterschiede in der schwedischen Gesellschaft zu der Zeit erzählt. Beim Hören sollte man auf jeden Fall nicht hungrig sein, denn ich habe auf einmal große Lust auf selbst gemachte rote Grütze und Abbes Kringel bekommen.
Die weihnachtliche Message: An Weihnachten sollte man auch an diejenigen denken, für die Geschenke und Weihnachtsschmuck nicht selbstverständlich sind.
#9 „TKKG und das Weihnachts-Phantom“
Ich musste hier einfach TKKG mit reinnehmen. Denn zu dieser überaus unsympathischen Jugenddetektivbande verbindet mich eine Hassliebe. Obwohl ich mich immer über die belehrenden Sprüche der Bande aufrege, finde ich die Hörspiele einfach unterhaltsam.
Was passiert: Alle weihnachtlichen TKKG-Folgen sind ziemlich wirr. Diese ist aber noch eine Spur besser als „Der Räuber mit der Weihnachtsmaske“, bei der ich irgendwann ausgestiegen bin. Auf jeden Fall ist diese Folge gespickt mit Klugscheißersprüchen von Karl, der uns belehrt, dass wir mit unseren Weihnachtseinkäufen die Wirtschaft ankurbeln. Bei den Diebstählen, die das Weihnachts-Phantom begeht, geht es allerdings um Konsumkritik. Die Auflösung ist am Ende eine recht kreative weihnachtliche Detektivgeschichte. Und Gabi hat sogar ausnahmsweise Verständnis für einen Verbrecher!
Die weihnachtliche Message: Unternehmer sind vielleicht auch Verbrecher, die man als Weihnachts-Phantom bestehlen kann.
#10 „Pumuckl und die Christbaumkugeln“
Fast hätte ich meinen Liebling Pumuckl vergessen. Dieses Hörspiel, das auf der TV-Sendung von 1967 basiert, war mir noch gut in Erinnerung. Beim Hören kam ich aus dem Schmunzeln gar nicht mehr raus. Ich will einen Pumuckl zu Weihnachten! Anhören kannst du dir das Hörbuch auch auf Spotify.
Was passiert: Pumuckl darf mit Meister Eder auf den Speicher und bekommt nach langem Betteln eine rote Christbaumkugel, die er sich mit etwas Lametta über sein Bettchen hängt. Die Begeisterung des kleinen Kobolds rührt sogar den grantigen Meister Eder, der sich in dieser Folge als der größere Schussel herausstellt.
Sodele, was sagt'n jetzt Pumuckl? Macht's sia liab, das Zweigerl mit dere Kugel und dene Silberfäden über deinem Betterl.
Die weihnachtliche Message: Mit langen Ärmeln sollte man in der Nähe von Christbaumkugeln aufpassen! Außerdem sind rote Kugeln immer noch am schönsten.