„Squid Game“ ist gerade ein echter Überraschungserfolg auf Netflix. Keine andere koreanische Serie konnte bisher international so viele Zuschauer begeistern. Doch hierzulande wissen wir nur sehr wenig über koreanische Serien im Allgemeinen und „Squid Game“ im Speziellen. Deshalb haben wir sieben spannende Fakten zur Serie gesammelt, die die Netflix-Produktion noch viel interessanter machen.
#1 Wie viel Euro sind 45,6 Mrd. Won?
Klären wir doch gleich zum Anfang mal die wichtigste Frage. Das Preisgeld des „Squid Game“ klingt mit 45,6 Mrd. Won erst mal extrem hoch. Wenn man aber bedenkt, dass in der Serie auch ganz normale Alltagskäufe mit 10.000 Won-Scheinen bezahlt werden, ist schnell klar: Ein Euro ist deutlich mehr wert als ein südkoreanischer Won. Genauer gesagt entspricht ein Euro etwa 1380 Won. 45,6 Mrd. Won sind somit umgerechnet rund 33 Millionen Euro. Immer noch ziemlich viel Geld.
#2 Telefonnummer sorgt für Telefonterror
Alle Teilnehmenden des Spiels erhalten zu Beginn eine Visitenkarte mit einer Telefonnummer, die sie anrufen sollen. Normalerweise versucht man bei solchen Filmproduktionen entweder Quatschnummern wie 1234567 zu nehmen oder dafür zu sorgen, dass die Nummer nicht erkennbar ist. Denn sonst kann passieren, was jetzt auch bei „Squid Game“ passierte. Menschen mit der Nummer auf der Karte oder einer ähnlichen Nummer erhalten Anrufe und Textnachrichten von Menschen, die sich einen Spaß daraus machen und gerne am Squid Game teilnehmen wollen oder gar Hassanrufe, die die Betroffenen beschimpfen. Teilweise berichten diese von 2.000 Anrufen täglich. Netflix will sie nun entschädigen, um Klagen zu verhindern. Langfristig muss die Szene, in der die Nummer zu erkennen ist allerdings vermutlich umgeschnitten werden, um den Terror zu stoppen.
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#3 Private Verschuldung in Korea wächst rasant
Schulden sind ein wichtiges Thema in „Squid Game“ und alle Teilnehmenden des Spiels haben einen ganzen Berg davon. Tatsächlich ist die private Verschuldung in wenigen Ländern so hoch wie in Südkorea und die Schulden wachsen immer weiter. Im Vergleich zur Wirtschaftsleistung liegt die Verschuldung in Südkorea bei rund 101 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland liegt sie bei rund 57 Prozent. Damit ist Südkorea auf Platz 7. Auf den ersten Plätzen sind allerdings Länder, die als eher wohlhabend gelten. Angeführt wird die Liste etwa von der Schweiz (131 Prozent), gefolgt von Australien (122 Prozent) und Norwegen (112 Prozent).
#4 Serienmacher Hwang Dong-hyuk schrieb alle neun Folgen allein
Bei großen Serienproduktionen ist es eigentlich die Norm, dass sich ein Team aus mehreren Autor*innen die Folgen aufteilt und die Drehbücher dafür schreibt. Nicht so bei „Squid Game“. Serienschöpfer Hwang Dong-hyuk verzichtete auf einen Writers Room und schrieb alle Folgen selbst. Hwang kommt aus dem Filmbereich. Mit der Musical-Komödie „Miss Granny“ ist er für einen der erfolgreichsten koreanischen Filme überhaupt verantwortlich. Eine Serie komplett eigenständig zu schreiben war deshalb eine echte Herausforderung für ihn. Bei einer zweiten Staffel würde er deshalb auf einen Writers Room zurückgreifen.
#5 Hwang Dong-hyuk schrieb das Drehbuch bereits 2008
Tatsächlich kam der Erfolg von „Squid Game“ auf Netflix für den Serienmacher vermutlich überraschend, denn er begann schon 2008 an der Serie zu schreiben und beendete das Skript 2009. Zu dieser Zeit war er selbst verschuldet – und hätte selbst an so einer Art Spiel teilgenommen, wie er verrät. Einen Abnehmer für seine Serie fand er jedoch lange Zeit nicht. Sie galt als zu brutal. Nun hat sich das Warten aber zumindest gelohnt.
#6 Nachträglicher Warnhinweis – doch das nicht wegen der Gewalt
Die erkennbare Telefonnummer ist nicht der einzige Fauxpas der den Serienmachern passierte. Für Folge vier mussten sie nachträglich einen Warnhinweis einblenden. Schuld ist nicht etwa die allgegenwärtige Gewalt in der Serie, sondern die Lichteffekte, die bei Epileptikern und stark lichtempfindlichen Menschen für Anfälle und Übelkeit sorgen können.
#7 Im Schlafsaal gab es schon von Anfang an einen Hinweis auf die Spiele
Immer wieder überlegen die Teilnehmenden, welches Spiel sie wohl als nächstes erwartet. Einen Hinweis darauf, gab es tatsächlich die ganze Zeit vor ihrer Nase: Im Schlafsaal waren die verschiedenen Spiele an die Wand gezeichnet. Nur wurden sie zu Beginn von den vielen Betten verdeckt. Erst als sich die Anzahl der Spieler verringert, sind die Zeichnungen deutlich zu erkennen.
Bildquelle: YOUNGKYU PARK