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Curvy Supermodel

Oliver Tienken: „Curvy muss stärker repräsentiert werden“

Oliver Tienken

Am 26. Juli startet die dritte Staffel von „Curvy Supermodel“ bei RTL II. Wir haben mit Oliver Tienken, Model, Choreograph und neues Jury-Mitglied bei der Castingshow, gesprochen und ihn gefragt, was ein Curvy-Model für ihn ausmacht, auf was wir uns in der neuen Staffel freuen können und ob es auch mal Zeit für männliche Curvy-Models wird.

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desired: Du wirst Jury-Mitglied bei „Curvy Supermodel“, herzlichen Glückwunsch erstmal dazu! Was überzeugt dich an der Show so, dass du sofort dabei warst?

Oliver: Ich finde, das Thema Curvy ist immer noch etwas, was in der Gesellschaft stärker repräsentiert werden muss. Curvy Models können für viele Frauen ein Vorbild sein. Und das ist für mich ganz besonders interessant und deswegen finde ich es toll, wenn nicht nur Frauen mit Kleidergröße 34 als schön anerkannt werden in der Gesellschaft.

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Was bedeutet Curvy denn für dich?

Wenn man ein Skinny Model sieht und daneben steht eine Dame, die vielleicht eine 38 trägt, dann kann ich das oft gar nicht richtig unterscheiden. Viele sagen dann schon: „Das könnte eine Curvy sein.“ Aber eigentlich ist es das in meinen Augen noch nicht richtig. Ich muss schon erkennen können, dass das Mädchen gewisse Kurven hat, sonst ist es unglaubwürdig. Da kommt es dann nicht auf eine bestimmte Kleidergröße an. Und wenn ich durch die Straßen gehe, haben die meisten Frauen auch Kurven. Ich sehe eher selten jemandem mit einer 34 auf der Straße. Nicht, dass ich das nicht schön finde, aber ich finde eine 44 genauso schön. Und die repräsentieren für mich einfach die reale Frau. Und das ist für mich curvy. Eine Frau, die überall ein wenig Kurven hat und trotzdem superhübsch und sexy ist, die Lebensfreude ausstrahlt. Und genau das suchen wir auch in der Show!

Hast du „Curvy Supermodel“ auch schon vorher verfolgt und inwieweit glaubst du, wird sich deine Meinung von der von Angelina, Jana Ina und Jan Kralitschka unterscheiden?

Na klar, ich habe mir alles angeschaut! Und als ich wusste, dass ich selbst dabei sein darf, habe ich natürlich alles nochmal nachgeschaut, um zu wissen, was mich erwartet. Ich war auf jeden Fall ziemlich aufgeregt. Ich wollte den Job einfach gut machen. Ich nehme das richtig ernst und ich möchte, dass das beste Mädchen am Ende gewinnt. Und dass alle Mädchen natürlich auch glücklich sind und ich ihnen helfen und sie unterstützen kann. Damit sie besser werden. Und der Zuschauer soll das natürlich sehen, dass der Oliver den Mädchen mit seiner Expertise helfen kann.

Das Jury-Team: Jana Ina Zarrella, Jan Kralitschka, Angelina Kirsch und Oliver Tienken.

Worin siehst du deine Aufgabe als Jury-Mitglied?

Ich glaube, dass wir unterschiedliche Voraussetzungen haben bzw. Expertisen. Angelina lebt das Leben, wovon jede Kandidatin träumt. Alle wollen so sein wie sie. Und sie ist das erfolgreichste Curvy Model Deutschlands. Deswegen ist natürlich auch ganz klar, dass sie in der Jury ist. Jana Ina hat sehr viel Medien- und Modelerfahrung und kann hier viel unterstützen. Jan ist wahnsinnig gut in diesem Geschäft und lange schon dabei. Er kann den jungen Frauen gute Tipps für Castings geben. Und ich bin für den Catwalk zuständig. Catwalk ist schon immer meine ganz große Leidenschaft gewesen und ich freue mich total, dass ich die Mädchen da unterstützen kann.

Was muss ein erfolgreiches Curvy-Model für dich können?

Ich finde, wenn jemand auf dem Catwalk auf uns zukommt, dann ist bei diesem Mädchen entweder etwas da oder nicht. Manchmal sind es die Augen, der Fokus, die Art und Weise, wie sie sich bewegt oder wie sie ihren Körper fühlt. Manchmal ist es auch einfach nur ein Detail. Wunderschöne Haare oder ihre Kurven. Es muss von allem etwas dabei sein, damit ich hin und weg bin. Aber ich glaube, bei mir persönlich ist es tatsächlich der Fokus und die Energie, die eine Person ausstrahlt. Damit kann man mich so begeistern, dass ich sage, das Mädchen muss ich auf jeden Fall noch einmal sehen.

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Du arbeitest selbst schon seit einigen Jahren als Model. Spürt man diesen Wandel, den wir so langsam in der Gesellschaft merken, dass es eben ganz unterschiedliche Frauentypen gibt und nicht nur der eine der richtige ist, auch in der Modebranche?

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Also ich spüre das in der Modebranche. Ich arbeite viel als Choreograf mit Curvys zusammen. Dass Curvys und Skinnys zusammen bei Shows laufen, ist für mich keine Neuheit. Aber ich erlebe in der Gesellschaft, auch wenn ich mit Freunden oder Bekannten spreche, dass es für viele immer noch nicht selbstverständlich ist. Viele sagen: Ach, die ist so hübsch, aber wäre sie doch bloß nicht so kräftig. Immer wenn ich das höre, denke ich, wie schade das doch ist. Und vor allem ist das auch nicht richtig. Und deswegen ist die Show so wichtig. Die Zuschauer sollen sehen, dass Curvy auch eine Form von Schönheit ist. Mädchen müssen nicht abnehmen, um erfolgreich in der Modeindustrie arbeiten zu können.

Glaubst du, dass wir auch in der Modelbranche der Männer mal ein neues Schönheitsideal brauchen? Denn wenn wir mal ehrlich sind, sind auch dort die meisten Männer ziemlich durchtrainiert.

Finde ich auf jeden Fall. Generell ist es in der Modeindustrie so, dass die Männer nicht so bekannt sind, wie die Frauen. Man erinnert sich an Namen wie Claudia Schiffer, Linda Evangelista oder Ashley Graham bei den Curvys. In Amerika gibt es schon Männer, die erfolgreich damit sind. In Deutschland sind wir tatsächlich noch ein bisschen hintendran. Es wäre toll, wenn die Männer noch ein bisschen erfolgreicher werden würden und natürlich wenn das durch die Modeagenturen und die Zeitschriften weiter gepusht werden würde.

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Die Kritiken zu „Curvy Supermodel“ waren in den vergangenen Jahren zum Teil recht harsch. Glaubst du, dass wir da in Deutschland für so eine Curvy-Show einfach noch nicht weit genug sind oder denkst du, dass Shows wie diese einfach immer anecken werden?

Ich glaube, dass Deutschland absolut dazu bereit ist und dass durch die erste und zweite Staffel schon etwas Bahnbrechendes passiert ist. Und jetzt in der dritten Staffel ist es noch viel toller geworden! Es haben sich noch mehr Kandidatinnen beworben und dadurch haben wir eine ganz andere Auslese. Deshalb glaube ich, dass die Zuschauer die Show noch mehr honorieren werden und wir noch mehr ankommen werden. Ich hoffe, dass die Zuschauer verstehen, dass das ein Beruf ist, in dem man wahnsinnig erfolgreich sein kann. Und ich würde mich freuen, wenn es mehr und mehr verstummt, dass jemand, der Kurven hat, nicht schön genug ist oder nicht in der Modeindustrie arbeiten kann.

Danke für das Interview !

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„Curvy Supermodel“, ab 26. Juli, immer donnerstags um 20:15 bei RTL II

Bildquelle: RTL II