Sie bekam den Grimme Preis für besondere Leistungen, eine der wichtigsten Auszeichnungen in der deutschen Medienlandschaft – trotzdem setzt Netflix den deutschen Ableger der Reality-Serie „Queer Eye“ nach nur einer Staffel ab.
Die amerikanische Version von „Queer Eye“ ist auf Netflix seit Jahren ein Erfolg. Bereits sieben Staffeln verzeichnet die Reality-TV-Show in der queere Coaches, die sogenannten Fab 5, das Leben von Menschen mit geringem Selbstbewusstsein oder harten Schicksalsschlägen umkrempeln. Äußerlich und innerlich wollen sie bei den Teilnehmenden eine Veränderung bewirken. Das bedeutet nicht nur ein neuer Style und eine neue Einrichtung, sondern auch Beratung in Bezug auf Gesundheit und Selbstbewusstsein.
Immerhin endet „Queer Eye Germany" nicht mit einem Cliffhanger. Anders als diese Serien, die ohne Ende abgesetzt wurden:
„Queer Eye Germany“ erhält den Grimme Preis
2022 versuchte Netflix sich an zwei Ablegern des Erfolgsformats. „Queer Eye Germany“ und „Queer Eye Brazil“. Während die Zukunft der brasilianischen Show noch in den Sternen steht, hat Netflix mittlerweile verkündet, dass „Queer Eye Germany“ nicht um eine zweite Staffel verlängert wird. Gründe wurden keine genannt. Besonders bitter ist das für Fans und Macher der Show, da die Besetzung gerade erst den prestigeträchtigen Grimme Preis Spezial für die Ensembleleistung erhielt. Am 21. April 2023 wurde der Preis verliehen und zeichnete die Besetzung bestehend aus den Hosts Leni Bolt, Avi Jakobs, Aljosha Muttardi, Jan-Henrik Scheper-Stuke und Ayan Yuruk aus. Die Jury lobte die Hosts gerade im Vergleich zum amerikanischen Original: „Dort, wo das Ensemble der amerikanischen Vorlage gern mit den Mitteln der albernen Verballhornung oder lautstarken Empörung über Missstände im Leben ihrer Protagonisten arbeitete und sie damit bloßstellte, gelingt in der deutschen Adaption dank eines herausragenden Casts der sensible und berührende Angang.“
Vielleicht ist es genau das, was letztendlich das Aus für die Show bedeutete. Auch wenn Netflix keine Gründe für die Einstellung der Serie gibt, liegt es nahe, dass sie nicht die erwarteten Quoten erfüllte. Vielleicht war die Serie zu ernst und setze zu wenig auf Effekthascherei, wie es die Grimme Preis Jury lobend hervorhebt, um die Fans des amerikanischen Originals und Reality TV Fans allgemein zu begeistern.
Bildquelle: Netflix / Thomas Schenk