Schock bei BTN: David wird übergriffig, fasst Milla gegen ihren Willen an. Doch sie kann sich befreien, rennt weg. Wir haben mit den beiden BTN-Darstellern Liza Waschke und Pascal Kappés gesprochen und sie gefragt, wie aufregend der Dreh für sie war und ob sie Bedenken wegen dieser Story haben.
Was ist passiert?
BTN-David und Lisa haben sich getrennt. Der Grund: Lisa hat Angst vor David, fühlt sich von ihm bedrängt. Sie macht ihm deutlich klar, dass es keine Chance mehr für die beiden gibt. Traurig und enttäuscht vom Leben weint sich David bei Milla aus. Ausführlich erzählt er ihr, dass er die Liebe seines Lebens verloren hat. Milla und Leon bieten David also an, dass er bei ihnen übernachten kann. Am nächsten Tag treffen sich Milla und David beim Sport wieder, Milla versucht ihn vom Liebeskummer abzulenken.
Doch David kann die Augen nicht von Milla lassen, die zuerst bauchfrei vor ihm trainiert, sich dann noch auch noch vor ihm auszieht, um duschen zu gehen. David folgt Milla in den Duschraum, stellt sich in die Tür und versperrt ihr somit den Weg raus. Milla findet die Situation unangenehm, kommt dann aber an ihm vorbei. Doch David lässt nicht locker, er folgt Milla wieder, drückt sie gegen eine Wand. Er packt Milla, die nur mit einem Handtuch bekleidet ist, am ganzen Körper an, obwohl sie ihm mehrfach sagt, dass sie das nicht will. Doch David lässt erst ab, als Milla sich wehrt, ihm zwischen die Beine tritt.
Interview: Das sagen die BTN-Darsteller zur Szene
„Berlin - Tag & Nacht“ spricht mit diesem Drehbuch ein wichtiges Thema an. In einem Interview haben uns die Darsteller Liza und Pascal exklusiv verraten, was sie von dieser Story halten und welchen Tipp sie Frauen mit auf den Weg geben, denen so etwas Schreckliches in der Realität passiert.
Desired: Wie habt ihr euch gefühlt, als ihr das erste Mal von dieser Vergewaltigungs-Story gehört habt?
Pascal: „Anfangs war ich sehr überrascht. Das ist sicherlich ein Thema, mit dem man als Schauspieler selten zu tun hat. Generell hatte ich mich damit noch nie auseinandergesetzt.“
Liza: „Wie Pascal sagt: Es war definitiv eine Herausforderung. Dennoch war ich eher interessiert und fand es sehr spannend, mich in eine solche Situation hineinzuversetzen.“
Wart ihr vor dem Dreh der Szene aufgeregt?
Pascal: „Aufgeregt war ich nicht. Mit Liza habe ich eine tolle Kollegin, die seit Jahren dabei ist. Wir konnten uns gut zusammen vorbereiten.“
Liza: (lacht) „Danke, ich war wiederum tatsächlich aufgeregt, als es soweit war. So eine Szene verlangt einem alles ab. Ich konnte mir lange nicht vorstellen, wie ich es umsetze. Am Set habe ich einfach die Emotionen, Reaktionen und Einflüsse auf mich wirken lassen.“
War es eine Herausforderung für euch, diese Szene zu drehen?
Pascal: „Ja, auf jeden Fall. Das war mit Abstand die größte Herausforderung für mich. Ich wusste nicht, wie 'Mann' reagiert oder sich verhält. Es ist für mich wirklich schwierig gewesen.“
Liza: „Absolut, auch für mich. Pascal hat recht – es war wirklich eine große Herausforderung.“
Wie habt ihr euch während des Drehs gefühlt?
Pascal: „In der Szene musste ich differenzieren. David sieht die Situation mit Milla aus seinen Augen völlig falsch. Er interpretiert Millas Zeichen auch komplett falsch. Er merkt nicht, was er anrichtet.“
Liza: „Ich war beim Dreh sehr angespannt – und am Ende auch ganz schön fertig. Man darf nicht außer Acht lassen, dass man sich komplett in diese Situation reinfühlt.“
Viele Zuschauer können Drehbuch und Realität nicht unterscheiden. Hast du, Pascal, Angst, dass dich jetzt viele als einen ‚Vergewaltiger‘ wahrnehmen könnten?
Pascal: „Ich muss zugeben – das ist schon sehr schwer. Einige Leute können nicht zwischen meiner Rolle und mir, Pascal, unterscheiden. Grundsätzlich kenne ich solche Reaktionen. Meine Rolle ist sehr impulsiv, laut und hart gegenüber anderen – und wird daher oft kritisiert. Ich rechne auch jetzt mit einer ähnlichen Reaktion. An mir und den Menschen, die mir wichtig sind, prallt das ab. Ich weiß, dass ich eine Rolle spiele und privat anders bin.“
Hat sich euer Verhältnis seit dem Dreh verändert?
Pascal: „Nein, Liza und ich haben uns immer gut verstanden. Rolle ist Rolle – privat sind wir anders.“
Liza: „Dem schließe ich mich an!“
Liza, konntest du dich, obwohl natürlich alles nur gespielt ist, in die Lage von Frauen versetzen, denen so etwas wirklich passiert ist?
Liza: „Ja, absolut. Wenn man die Szene dreht und wirklich in diese Welt eintaucht, dann bekommt man ein Gefühl dafür. Ich habe mich komplett und hundertprozentig darauf eingelassen. Das wünscht man niemanden.“
Was rätst du Frauen, die wirklich in so eine Lage kommen?
Liza: „Auf jeden Fall sollten sie Anzeige erstatten und damit den Täter zur Rechenschaft ziehen. Wichtig ist: Ihr seid nicht schuld! Es ist euer Körper und nur ihr entscheidet, was damit passiert. Für alle, die davon betroffen sind, gibt es Hilfe. Unter anderem bietet das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen eine vertrauliche Beratung. Anrufe können nicht zurückverfolgt werden, E-Mail-Austausch und Chat sind anonymisiert. Die Beraterinnen sind qualifizierte Fachkräfte mit Erfahrung in der Beratung von gewaltbetroffenen Menschen.“
Lizas Ratschlag für betroffene Frauen: An 24 Stunden und 365 Tagen im Jahr sind mehr als 60 Beraterinnen unter der Rufnummer 08000 116 016 und über die barrierefreie Webseite www.hilfetelefon.de kostenlos und vertraulich erreichbar – genau dann, wenn die Betroffenen Unterstützung brauchen und den Mut gefasst haben, sich jemandem anzuvertrauen.
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Bildquelle: RTL II
