Sieben Jahre ist es nun schon her, dass die Massenpanik auf der Loveparade 21 Todesopfer forderte. 541 weitere wurden schwer verletzt und mindestens 6 sollen im Nachhinein wegen der schweren seelischen Belastung, bei der Katastrophe dabei gewesen zu sein, Selbstmord begangen haben. Mit dem Schicksal der Überlebenden des Unglücks befasst sich auch der Film „Das Leben danach“, der heute im deutschen Fernsehen Premiere feiert.
Antonia, 24, hat auch sieben Jahre nach der der schlimmen Massenpanik an einer Engstelle der Loveparade 2010 in Duisburg noch mit den Folgen des Unglücks zu kämpfen. Wieso hat sie die beklemmende, immer weiter eskalierende Situation überlebt, so viele andere aber nicht? Die Schuld und die Erinnerung an das Gefühl der Machtlosigkeit haben aus der (fiktiven) Loveparade-Überlebenden eine selbstzerstörerische junge Frau gemacht, die innerlich sehr zerrissen ist und keinerlei Rücksicht auf ihre Mitmenschen nimmt. Die verstehen einfach nicht, was sie an dem Unglückstag, an dem sie als 17-Jährige einfach nur feiern und Spaß haben wollte, durchgemacht hat. Außer Sascha. Den lernt Antonia kennen, als sie die Gedenkstätte für die Opfer der Loveparade in einem Wutanfall verwüstet.
Gespielt wird Antonia von „Fack ju Göhte“-Star Jella Haase. Die schafft es, in dem krassen Drama, das erstmals beim Filmfest in München gezeigt wurde, zu überzeugen. Zwar sind die Figuren in dem Film von Regisseurin Nicole Weegmann frei erfunden, doch die Drehbuchautoren Eva und Volker A. Zahn sollen rp-online zufolge viele Gespräche mit Betroffenen geführt haben. „Dass die Loveparade-Katastrophe für viele dieser Traumatisierten nach wie vor eine große Rolle spielt, ist nicht ausgedacht“, heißt es in einem Artikel zu dem Film. „So berichten Überlebende, dass sie für eine Rückkehr in einen Alltag entweder Jahre brauchten oder es ihnen bis heute nicht gelungen ist. Manche meiden etwa nach wie vor größere Menschenansammlungen oder Linienbusse.“
Harter Stoff – heute im TV
Heute Abend läuft der Film „Das Leben danach“ um 20:15 Uhr auf ARD. Auch wenn der Stoff und der schonungslose Umgang mit der für uns alle noch sehr (medien-)präsenten Katastrophe für den ein oder anderen schon ziemlich hart sein dürfte, wurde der Film – und allen voran dem „Fack ju Göhte“-Nachwuchstalent Jella Haase – von der Kritik gefeiert.
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Bildquelle: Getty Images/Sascha Schuermann