Eigentlich weiß man ja schon, welch Super-Gau einen erwartet, wenn man beim GNTM-Finale einschaltet. Schließlich lief die Sendung in diesem Jahr bereits zum 14. Mal. Und trotzdem hat es ProSieben irgendwie geschafft, mich vor den Fernseher zu locken. Eigentlich nur, weil ein Auftritt von Channing Tatum versprochen wurde ... dazu später mehr.
1. Heidi Klums Moderationskünste
Ok, Heidi Klum hat eine Piepsstimme, dafür kann die gute Frau ja nichts. Aber warum um Gottes Willen muss sie immer so SCHREIEN!?!? Keine zwei Minuten läuft die Live-Show und schon habe ich einen Tinnitus. Kann das nächste Mal bitte einfach Martina Hill als „Heidi” moderieren? Die ist deutlich besser zu ertragen.
2. Jetzt bitte alle mal Frauenpower
Ich muss leider den Ton extrem runterstellen, daher bekomme ich nur Bruchteile von dem mit, was als nächstes passiert. Die drei Finalistinnen – ich weiß gar nicht, wie die heißen – müssen natürlich laufen. Und posen. In seltsamen Gewändern mit Aufschriften wie „Gott ist eine Frau”. Und dann SCHREIEN sie (sie haben eindeutig von Modelmama Heidi gelernt) Parolen über Frauenpower und Stärke und natürlich Diversity! Und ich frage mich derweil, wie viele der Mädchen eigentlich wissen, wie man „diversity” buchstabiert.
3. Channing Tatum flitzt einmal durchs Bild
Wer zu einer ungünstigen Zeit eine Pipipause eingelegt hat, der hat den groß angekündigten Auftritt von Hollywood-Beau Channing Tatum wahrscheinlich komplett verpasst. Denn während zwar ein paar hübsche Kerlchen aus seiner Magic Mike XXL Show tanzen und mit den Määäädchen posieren dürfen, kommt Channing selbst nur für ungefähr zwei Minuten auf die Bühne und tut .... NIX! Ein schnelles Selfie mit Heidi (wenn sie nur wüsste, wie das Handy funktioniert!) und weg ist er. Ebenso enttäuschend ist der „Auftritt” von Taylor Swift, von der es lediglich einen Einspieler gibt. Ganz großes Kino, ProSieben! Stattdessen dürfen wir uns drei Stunden lang die Altherrenwitze von Thomas Gottschalk anhören, der in dem ganzen Zirkus wirkt wie Opa Erwin, der sich aus Versehen auf den Techno-Rave verirrt hat. Oder wie er es passend ausdrückt, zum „Kinderfasching".
4. Liebesgesäusel zur rauschenden Hochzeit
Bitte, tut es nicht! Bitte nicht! Alles Bitten und Beten hilft nicht. Kandidatin Theresia schwebt auf Wolke Sieben im Brautkleid die Bühne entlang – ihr Schleier schwebt derweil an bunten Ballons. Unten wartet ein älterer Herr (Achtung, nicht mit Tommy verwechseln! Der ist nur der Ringträger!) – anscheinend ihr Verlobter – und hat feuchte Augen. Als die beiden sich in die Arme fallen und süffisante Liebesschwüre ins Ohr säuseln, muss ich den Ton leider komplett ausstellen, sonst muss ich brechen. Heidi gibt den Pastor und erklärt schreit die beiden zu Mann und Frau. Und irgendwo dazwischen hüpft Thomas Gottschalk rum und fragt sich, welche verdammte Wette er verloren hat, um heute hier sein zu müssen.
5. Heidis „neue Familie”
Wer es bis hierhin geschafft hat, kommt jetzt in den Genuss von Heidis „neuer Familie”, wie sie nicht müde wird zu erwähnen. Tokio Hotel treten auf. Die Musik ist genauso austauschbar wie die Finalistinnen. Trotzdem gibt es zum Schluss einen fetten Schmatzer für den verschwitzen Tom. „Mein Baby! Mhm, du bist so schön nass!” kreischt Heidi. Und ich wünsche mir sofort die Hochzeit von Theresia zurück – das war der reinste Kur-Urlaub für meine Augen und Ohren, verglichen mit dieser Szene.
Am Ende wird ein Mädchen „Germany's Next Topmodel” und Heidi Klum droht schon mal mit einer neuen Staffel GNTM im nächsten Jahr. Ich kann es kaum erwarten. Insbesondere das Finale.
Ab Juli 2019 können sich junge Frauen übrigens schon wieder für die nächste Staffel „Germany's Next Topmodel” bewerben. Castings dafür laufen in vielen deutschen Großstädten. Und auch im Netz sucht Heidi nach Kandidatinnen - unter dem Hashtag #IchbinGNTM2020 kann jeder seine Bewerbung per Social Media-Post abgeben.
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Bildquelle: Getty Images/Florian Ebener