Manuel Denniger kennen Fans als Rick aus der beliebten RTLZWEI Serie „Berlin – Tag & Nacht“. Manuel gehört der LGBTQ+ Community an und spricht im Interview zum Diversity Tag (31. Mai) ganz offen darüber, wie sein Outing verlief und welche Hürden es für queere Menschen noch immer im Berufsleben gibt.
Wann fand dein Outing statt?
Manuel Denniger: Mein Outing hatte ich mit tatsächlich schon mit 14. Ich fand es damals schon genauso wichtig wie heute, dass man zu sich selbst steht. Ich hatte seinerzeit in der Schule sogar erst eine Freundin, nur um nicht erzählen zu müssen, dass ich auf Männer stehe. Ich wollte dann aber nicht länger die Gefühle von anderen Personen verletzten, nur um mich zu verstecken. Und ich hatte auch generell keine Lust auf dieses Versteckspiel.
Wie erging es dir danach? Welche Erfahrungen hast du durch das Outing gemacht?
Es gab gute Erfahrungen, genauso wie schlechte. Zum Beispiel musste ich beim Sportunterricht eine eigene Umkleidekabine benutzen, weil es den anderen Jungs unangenehm war mit mir in der gleichen Umkleide zu sein.
Wie erging es dir später im Berufsleben?
In der Berufsschule waren Mobbing und Ausgrenzung leider weiterhin Thema. Seit meinem Berufsleben bin ich zum Glück weniger davon betroffen.
Denkst du, dass Homosexuelle im Berufsleben noch immer benachteiligt werden
Homosexuelle werden im Berufsleben auf jeden Fall noch benachteiligt. Bestes Beispiel ist immer noch Fußball, was ich wirklich traurig und sogar peinlich finde. Nur weil ein männlicher Fußballer beispielsweise auf Männer steht, heißt das ja nicht, dass er ein schlechterer Fußballspieler ist. In diesem Bereich fehlt es zu 100 Prozent an Diversität. Aber auch in anderen Branchen kommt es nach wie vor zu Benachteiligung. Gerade auch im Bereich Schauspiel passiert es immer noch, dass Leute, die öffentlich schwul sind, keine Rollen bekommen.
Hältst du den Diversity Day für wichtig?
Ich halte den Diversity Day für mehr als wichtig. Ich finde, umso bunter die Welt wird und je größer die Sichtbarkeit von Initiativen und Aktionen ist, umso selbstverständlicher wird es für die neuen Generationen, solche Themen ernst zu nehmen und dazu beizutragen, eine gewisse Selbstverständlichkeit und Akzeptanz auf diesem Gebiet zu erreichen.
Manche Leute stehen privat zu ihrer Homosexualität, haben aber Angst sich im Berufsleben zu outen, was würdest du ihnen raten?
Ich würde immer dazu raten, zu sich selbst zu stehen, denn keine Karriere ist es wert, sich selbst klein zu halten oder sich zu verstecken.
Welchen Umgang wünschst du dir mit LGBTQ+ im Beruf?
Für die LGBTQ+ Community im Beruf würde ich mir wünschen, dass es im Arbeitsleben diesbezüglich einfach viel offener wird, dass gegenüber den Betreffenden eine gewisse Akzeptanz herrscht und dass Unternehmen das auch unterstützen.
Es ist wichtig, dass die LGBTQ+ Community auch in den Medien repräsentiert wird. Hier findest du die besten Serien und Filme, die das Thema behandeln. Und auch Kinder sollten lernen, was Toleranz in der Gesellschaft bedeutet. Folgende diverse Bücher können dabei unterstützen: