„Your Christmas“ heißt der erste Weihnachtssong, den Tokio Hotel dieses Jahr als Amazon Music Original veröffentlicht hat. Wir haben die Band am Release-Tag getroffen und nachgehakt, was Weihnachten für sie bedeutet, was ihre schönsten Traditionen als Band sind und an welchen Weihnachtsmarkt-Ständen sie nicht vorbeigehen können. Welcher der Kaulitz-Zwillinge sich über eine elektrische Zahnbürste unterm Baum freut und wer lieber ein Diamant-Armband hätte, haben sie auch verraten.
desired: Ihr habt gerade euren ersten Weihnachtssong gemeinsam mit Amazon Music rausgebracht. Was bedeutet „Your Christmas“ für euch? Hattet ihr schon immer den Traum, einen eigenen Weihnachtssong zu machen?
Bill: Auf jeden Fall! Wir haben uns diesen Wunsch dieses Jahr dank Amazon Music endlich erfüllt. Wir wollten das eigentlich schon immer, aber haben uns nie rangetraut. Das ist eine große Herausforderung. Wir wollten einen Song schreiben, der für alle ist, der aus Weihnachten ein bisschen diesen Druck rausnimmt. Die Message dahinter ist: Du kannst dein Weihnachten genauso feiern, wie du willst.
Seid ihr alle so große Weihnachtsfans oder ist einer von euch vielleicht doch ein heimlicher Grinch?
Tom: Ich sag mal so: Ich bin totaler Weihnachtsfan, aber bei mir geht es nicht unbedingt schon im November los. Ich besorge auch Weihnachtsgeschenke meist auf den letzten Drücker. Aber grundsätzlich lieben wir alle die Weihnachtszeit. Das ist für uns einfach eine Zeit zum Runterkommen, in der man einfach die Zeit gemeinsam mit seinen liebsten genießt und auch das Jahr noch mal Revue passieren lässt.
Georg: Ich glaube, wir alle lieben auch einfach alles, was mit Weihnachten zusammenhängt. Bei mir kann es auch schon früher losgehen. Ich habe mir gestern zum Beispiel schon eine Packung Lebkuchen gekauft und die direkt vernascht.
Bill: Direkt gegenüber von unserem Hotel haben wir gestern auch schon einen Glühweinstand entdeckt. Da haben wir uns sehr drüber gefreut, denn sowas gibt es bei uns in Amerika eher nicht.
Bill und Tom, ihr wohnt schon länger in L.A. Zwischen Amerika und Deutschland gibt es sicherlich so einige Unterschiede, wie Weihnachten gefeiert wird …
Bill: Der größte ist auf jeden Fall, dass es keinen ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag gibt. Es gibt eigentlich nur Christmas Eve und Christmas Day. Da fehlt uns der zweite Weihnachtstag schon ein bisschen.
Georg: Und Geschenke werden in Amerika doch eigentlich auch eher am Morgen des 25. übergeben.
Bill: Genau, das machen wir aber nicht so. Wir feiern eher nach der deutschen Tradition.
Tom: Und beim Essen gibt es natürlich auch viele Unterschiede.
Bill: Das Essen in Deutschland ist besser! Und uns fehlt natürlich der Glühwein …
Georg: Tom und Bill machen sich einfach immer Rotwein warm.
Tom: Wir bestellen uns tatsächlich einfach Glühwein online und machen uns den dann zuhause mit ein wenig Orange und Nelken warm.
Wo wir schon beim Weihnachtsessen sind. Gibt es bei euch ganz klassisch Kartoffelsalat und Würstchen?
Bill: Das ist eher Silvester, oder?
Georg: Also bei uns gibt es das traditionell an Heiligabend. Kartoffelsalat und Veggie-Würstchen.
Bill: Bei uns gibt es auch ein klassisches Weihnachtsessen: Ente mit Knödeln, Rotkohl und dunkler Sauce. Wir machen auch immer einen leckeren Nudelauflauf. Das ist schon immer ein richtiges Festmahl.
Was ist eure liebste Weihnachtstradition?
Tom: „Harry Potter“-Filme gucken!
Bill: Absolut! Und natürlich die Ente zubereiten. Das ist immer ein großes Ding. Wir vergessen jedes Jahr wie das geht und rufen dann Gustav an oder auch mal Oma Ingelore. Aber am wichtigsten ist uns natürlich, so viel wie möglich mit der Familie zusammen zu sein, nicht den Laptop aufzumachen und am besten sogar das Handy auf Flugmodus.
Hat die Ente schon mal nicht geklappt?
Bill: Bisher noch nicht! Tom ist da mittlerweile richtig gut drin.
Tom: Das ist immer eine richtige Tagesaufgabe, aber das gehört auch irgendwie dazu. Dabei wird immer schon gefeiert.
Bill: Wir machen schon mal eine Flasche Rotwein auf und hören Weihnachtssongs.
Habt ihr auch eine Weihnachtstradition als Band?
Tom: Seit ein paar Jahren versuchen wir immer einmal vor Weihnachten bei Gustav vorbeizukommen und dort ein gemeinsames Weihnachtessen zu machen. Das machen wir dieses Jahr auch wieder. Im Dezember sind Bill und ich noch mal für „The Voice“ in Deutschland, da passt das ganz gut.
Gustav: Da wird es als Vorspeise wie immer gebalzten Lachs geben und als Hauptgang Gans. Nur der Nachtisch fehlt mir noch.
Bill: Die Nachspeise darf auch gerne flüssig sein!
Gustav: Das weiß ich doch.
Bill: Ach, und eine Tradition ist auch noch, dass wir uns nichts schenken. Das machen wir eigentlich nie, auch nicht zum Geburtstag oder so. Wir kennen uns schon seit zwanzig Jahren, da muss das irgendwann nicht mehr sein.
Die Band hat auch ein kleines Behind the Scenes zum Song gedreht, das ihr euch hier ansehen könnt:
Und wenn ihr Schrottwichteln machen müsstet – was würdet ihr euch da gegenseitig schenken?
Tom: Oh bloß kein Schrottwichteln, ich will doch nicht auch noch euren ganzen Schrott bei mir zu Hause haben.
Georg: Aber du wirst ja deinen eigenen Schrott auch los. Den krieg ich dann.
Bill: Wir machen Schrottwichteln einfach so, dass wir nichts bekommen und Georg darf unseren ganzen Schrott kriegen.
Tom: Grundsätzlich gibt es aber auch schon ein paar Geschenke, über die ich mich immer freue. Guter Alkohol oder Zigarren zum Beispiel. Aber auch so praktische Sachen, die man sich sonst nicht selbst kauft. So eine gute Zahnbürste zum Beispiel.
Bill: Eine Zahnbürste fänd ich für dich auch mal ganz gut!
Tom: Ich meine jetzt nicht nur die Köpfe zum Austauschen. Sondern so eine ganz neue elektrische Zahnbürste.
Bill: Also ich wäre jetzt nicht so happy mit einer Zahnbürste unterm Weihnachtsbaum. Ich hätte lieber etwas Romantisches. So einen kleinen Diamanten, ein hübsches Armband.
Georg: Du bist so materialistisch!
Bill: Es muss ja kein großer Diamant sein. Ich finde aber auch Fotos sind immer ein tolles Geschenk. Tom und ich haben mal ein kitschiges Weihnachtsfoto von uns gemacht und in eine Schneekugel getan, die dann all unsere Freunde bekommen haben.
Georg: Schön, ich hab keine bekommen!
Wenn ihr hier in Deutschland seid, könnt ihr auch auf den Weihnachtsmarkt gehen. An welchen Ständen könnt ihr da nicht vorbeigehen?
Bill: Glühwein natürlich!
Tom: Und Schmalzkuchen, den kennen ja viele nicht, aber ich liebe den. Und natürlich eine gute Pilzpfanne.
Bill: Und Anisbonbons und Lakritzbonbons.
Georg: Gebrannte Mandeln natürlich auch.
Bill: Wir machen am 4. Dezember auch mit Amazon Music zusammen unser eigenes kleines Weihnachtsfest mit eigenem Weihnachtsmarkt in Berlin.
Neben Weihnachtsmärkten sind auch Adventskalender eine typisch deutsche Tradition in der Vorweihnachtszeit. Habt ihr da noch einen?
Bill: Toms Frau hat uns immer richtig geile Adventskalender gebastelt, aber dieses Jahr wird das glaube ich schwierig, weil wir so viel unterwegs sind. Aber Heidi hat schon immer richtig tolle Adventskalender gemacht und jedes Geschenk einzeln eingepackt. Als Kinder hat uns auch unsere Mutter immer einen Adventskalender gemacht, der war eher untraditionell. Sie hat uns ganz oft Zettel mit Hinweisen geschrieben und wir mussten die Geschenke dann suchen.
Georg: Quasi eine Mischung aus Ostern und Weihnachten.