Filmfans wissen längst, dass das deutsche Kino einiges zu bieten hat. Neben dem sogar für einen Oscar nominierten „Toni Erdmann“ gab es im vergangenen Jahr gleich mehrere heimische Filmproduktionen, die Du Dir angucken solltest. Wir stellen Dir unsere Favoriten vor!
Die folgenden Spielfilme gehen am 28. April ins Rennen um den Deutschen Filmpreis – völlig zurecht!
#1 Toni Erdmann
Den Oscar als bester fremdsprachiger Film konnte das Familiendrama zwar nicht einheimsen, doch beim Deutschen Filmpreis hat „Toni Erdmann“ Chancen auf gleich sechs Lolas. Der Spielfilm erzählt die Geschichte von Winfried, einem Musiklehrer mit ausgeprägtem Hang zum Scherzen, und seiner Tochter Ines, einer Karrierefrau, die um die Welt reist, um Firmen zu beraten. Als Winfried spontan beschließt, seine Tochter in Rumänien zu besuchen, kommt es zwischen dem so unterschiedlichen Vater-Tochter-Gespann zum Eklat. Doch statt Bukarest zu verlassen, überrascht Winfried Ines mit einer radikalen Verwandlung in Toni Erdmann, sein schillerndes Alter Ego. Auf jeden Fall ein Film, den man gesehen haben muss!
#2 Willkommen bei den Hartmanns
Die Komödie von Simon Verhoeven war nicht nur beim Kinopublikum ein Hit, sondern wird auch von der Kritik ordentlich gefeiert. Die Story um eine frisch pensionierte Lehrerin und Mutter, die beschließt, einen Flüchtling in die gutbürgerliche Familie aufzunehmen, trifft auf humorvolle Art und Weise den Nerv der Zeit – und zeigt, dass die Mehrheit der Menschen die aktuelle politische Situation als Chance für Menschlichkeit und Zusammenhalt sehen statt als Bedrohung unserer Lebensweise. Mit Senta Berger, Heiner Lauterbach, Florian David Fitz, Palina Rojinski und Elyas M'Barek kann sich auch die Besetzung sehen lassen!
#3 24 Wochen
„24 Wochen“ gehört sicherlich zur schwereren Kost deutscher Filme des letzten Jahres. In dem Drama sieht sich ein Ehepaar mit der wohl schwersten Entscheidung konfrontiert, die werdende Eltern sich vorstellen können. Astrid (Julia Jentsch) und Markus (Bjarne Mädel) freuen sich auf die Ankunft ihres zweiten Babys. Als Astrid im sechsten Schwangerschaftsmonat ist, dann der Schock: Das ungeborene Kind leidet an einer schweren Erkrankung, die ihm nach der Geburt nicht nur mehrere komplexe Operationen vorherbestimmt, sondern vermutlich auch ein Leben geprägt von Leid. Mit einer Packung Taschentücher bewaffnet bietet „24 Wochen“ Dir einen emotionalen Filmabend, der zum Nachdenken anregt.
#4 tschick
Das gleichnamige Buch von Wolfgang Herrndorf war bereits ein Bestseller, jetzt gibt es das Ganze auch als Film. In „tschick“ brechen der 14-jährige Außenseiter Maik und sein Weggefährte Tschick, der behauptet, aus dem tiefsten Russland zu stammen und in einem der Hochhäuser in Berlin-Marzahn wohnt, in einem geklauten Auto auf eine ungewöhnliche Reise durch die ostdeutsche Provinz auf. Die Geschichte eines Sommers, den wir alle einmal erleben wollen... Der beste Sommer von allen eben!
#5 Wild
Der Name ist in diesem Film von Nicolette Krebitz Programm: Auf dem Weg zur Arbeit hat Ania (Lilith Stangenberg) mitten im Park eine seltsame und intensive Begegnung mit einem Wolf. Sie sehen sich direkt in die Augen – und es kommt Ania so vor, als wäre ihr bisheriges Leben ein Witz. Der Moment lässt sie nicht mehr los, genau wie der Gedanke den Wolf wieder zu finden und nie mehr gehen zu lassen. Ania wird zur Jägerin, legt Fährten und schafft es, das wilde Tier zu fangen. Sie sperrt es in ihrer Hochhauswohnung ein – und sprengt sämtliche Fesseln ihres bisherigen bürgerlichen Lebens. „Wild“ dürfte den ein oder anderen Zuschauer an seine Wohlfühlgrenze stoßen lassen, doch verpassen sollte man den Film nicht, der auf dem Plakat treffend mit den Worten „radikal, sinnlich, frei“ beschrieben wird.
#6 Die Blumen von gestern
Totila Blumen ist Holocaustforscher und nimmt seine Arbeit sehr ernst. Als seine Kollegen versuchen, aus einem Auschwitzkongress ein werbefinanziertes Medienevent zu machen, geht ihm das gewaltig gegen den Strich. Obendrein wird ihm auch noch die exzentrische französische Studentin Zazie als Praktikantin aufgehalst, die mit seinem direkten Vorgesetzten ein Verhältnis hat. Dabei wäre Totila jede berufliche Unterstützung willkommen, doch statt ihm zu helfen, scheint Zazie ihre ganz eigene Agenda zu haben – eine Agenda, die eng mit Totilas Herkunft und einem wohlgehüteten Familiengeheimnis verknüpft ist.
Der nächste Filmabend dürfte mit dieser Auswahl gesichert sein! Welcher dieser Nominierten am 28. April eine oder mehrere Lolas abräumen wird, erfährst Du anschließend bei uns.
Bildquelle: Toni Erdmann/NFP