Es war einmal, in Hollywood, ein Regisseur und Film-Nerd namens Quentin Tarantino, der uns alle mit seinem neunten Streich in die von Umbrüchen geprägte Hollywood-Ära von 1969 zurückversetzen wollte. Und genau das schafft der „Pulp Fiction”-Erschaffer auf seine typisch schräge, einzigartige Weise!
Sieh dir hier den offiziellen Trailer an:
Ich durfte mir den Film bereits ansehen und verrate dir, warum er auch dir gefallen könnte – selbst, wenn du bisher keinen oder nur wenige Tarantino-Filme gesehen hast.
#1 Leonardo DiCaprio & Brad Pitt
Okay, zugegeben: Die beiden haben schon mal gemeinsam vor der Kamera gestanden, nämlich 2015 für Martin Scorseses Kurzfilm „The Audition”. Doch in einem richtigen, epischen Blockbuster eben noch nicht. Die haben sie bisher getrennt voneinander absolviert. Jetzt sehen wir die Hollywood-Ikonen vereint – und überraschenderweise stehlen sie sich gegenseitig in keinster Weise die Show.
Leonardo DiCaprio spielt zwar die etwas größere Hauptrolle, den weinerlichen TV-Star Rick Dalton, der Probleme hat, in der sich wandelnden Film- und Fernsehlandschaft noch Rollen zu ergattern, doch Brad Pitt steht ihm in Nichts nach. Er verkörpert Ricks Stuntdouble und Mädchen für alles, Cliff Booth, einen unglaublich coolen Typen, der mich durch seinen Charme und die lockeren Sprüche fast noch mehr in den Bann zieht. Es macht einfach Spaß, den so unterschiedlichen Charakteren zuzugucken, wie sie trotz all ihrer Fehler und Unterschiede perfekt miteinander harmonieren.
Kleiner Fun Fact am Rande: Dass Brad Pitt und Leonardo DiCaprio, aber auch Margot Robbie und Quentin Tarantino nicht perfekt sind, haben sie uns auf der Pressekonferenz zum Film persönlich verraten. Auf meine Frage, welche schlechten Angewohnheiten sie haben, antworteten sie kurz und knapp: „zu viel rauchen” (Brad), „meine Haare zwirbeln” (Leo), „prokrastinieren” (Margot) und „in der Nase bohren” (Quentin). Hach, das macht sie alle gleich noch sympathischer, oder?
#2 Die detailverliebte Hommage an 1969
Ohne das Jahr leibhaftig miterlebt zu haben, möchte ich behaupten: Tarantino schafft es ganz großartig, die Atmosphäre und den Zeitgeist von 1969 einzufangen. Wie anders die Welt noch vor 50 Jahren war, sei es in Hollywood oder in einer anderen, amerikanischen Stadt, das kommt bis ins letzte, liebevoll inszenierte Detail zur Geltung. Und ich rede hier wirklich von Autos, Werbeplakaten bis hin zu Müsliverpackungen. Für Nostalgiker ein wahrer Augenschmaus!
#3 Die realen Persönlichkeiten im Film
Rick Dalton und Cliff Booth sind fiktionale Charaktere, sie bewegen sich aber in einem Umfeld, das von echten Persönlichkeiten der Zeit geprägt ist. So spielt Co-Star Margot Robbie die Rolle des jungen Hollywood-Starlets Sharon Tate, die damals mit Star-Regisseur Roman Polanski verheiratet war und hochschwanger von Charles Mansons Anhängern ermordet wurde. Auch den Sektenführer und seine berühmt-berüchtigte „Familie” sieht man, mit mulmigem Gefühl, im Film agieren.
Zudem hat unter anderem noch Actionstar Bruce Lee einen Auftritt, sodass man wirklich das Gefühl hat, sich in den Zeitgeist und das Geschehen der Endsechziger richtig hineinversetzen zu können.
#4 Der Soundtrack
Quentin Tarantino hat ein gutes Händchen für Musik. So verwundert es nicht, dass auch die Musik für „Once Upon a Time in Hollywood” mit viel Liebe ausgewählt scheint und einige der coolsten Lieder von damals beinhaltet.
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#5 Die herrlich skurrilen Tarantino-Momente
Man muss seinen Stil mögen, ohne Frage. Auch Tarantinos neunter Film ist nämlich so, wie man es von Tarantino erwartet: Exzentrisch, detailverliebt, mit langen Dialogen gespickt, die die Handlung nicht unbedingt weitertreiben, aber das schauspielerische Talent der Besetzung demonstrieren, und natürlich mit einer gehörigen Portion Gewalt und Blut garniert. Wenn dir das in den bisherigen Werken des Regisseurs gefallen hat, dann wirst du auch an „Once Upon a Time in Hollywood” Gefallen finden. Und dich, aus eigener, begeisterter Erfahrung, nach dem Kinobesuch noch lange mit dessen unterschwelligen Botschaften beschäftigen!
Manche Filme sind übrigens so brutal oder anderweitig schockierend, dass sie in manchen Ländern verboten werden...
Falls dich meine Argumente überzeugen konnten, wünsche ich dir schon mal wunderbare 2 Stunden und 40 Minuten (jep!) im Kino mit Quentin Tarantinos vorletztem Film – nach dem zehnten soll ja Schluss sein. Von daher genießen wir doch jede Minute, die er uns auf der Leinwand noch schenkt, oder?
Bildquelle: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH/Andrew Cooper