Kaum ein Filmende hat die Zuschauer*innen wohl so mitgenommen, wie das von „Titanic“. Zumal viele den Tod von Jack im Film als sinnlos empfinden. Sie sind sich sicher: Er hätte mit auf die Tür gepasst und somit nicht erfrieren müssen. Auch 26 Jahre nach Erscheinen des Films wird Cameron noch regelmäßig mit dieser Theorie konfrontiert und hat davon nun offensichtlich genug. Mit einem Unterkühlungsexperten hat er die Tür-Szene nachgebaut und hat nun eine wissenschaftlich fundierte Antwort auf die Frage nach Jacks Tod.
Für alle, die die viel diskutierte Szene gerade nicht im Kopf haben, hier noch mal eine kleine Zusammenfassung: Nachdem die Titanic untergegangen ist, schwimmen Jack und Rose im Eiswasser und stoßen dabei auf eine treibende Tür. Beide versuchen sich auf die Tür zu retten, doch unter ihrem Gewicht kippt die Tür immer wieder, sodass sich irgendwann nur Rose auf das rettende Floß legt. Während sie so dem kalten Wasser entkommt, hängt sich Jack vorne an die Tür und kann nur seinen Kopf über Wasser halten. Als schließlich ein Rettungsboot in die Nähe der beiden kommt, kann Rose nur noch feststellen, dass Jack bereits erfroren ist. Doch musste das wirklich sein? Viele Fans sind sich sicher, dass die beiden einen Weg hätten finden können, sich gemeinsam auf die Tür zu legen. Regisseur James Cameron war hier schon immer anderer Meinung und argumentierte zudem, dass Jacks Tod für die Dramaturgie des Films notwendig gewesen sei.
Titanic-Studie zeigt, dass Jacks Tod unvermeidbar war
Viele werfen Cameron daher vor, dass Dramaturgie hier über Logik ging. Mit einer Studie will der Regisseur nun das Gegenteil beweisen. Dafür holte er einen Unterkühlungsforscher und zwei Stunt-Double an Bord, die die gleiche Körpermasse haben, wie Jack und Rose. Zudem wurde die als Floß dienende Tür realitätsgetreu nachgebaut. Die Stuntleute wurden mit Sensoren ausgestattet und testeten in einem Eiswasser-Becken verschiedene Techniken gemeinsam auf das Floß zu kommen. Das Ergebnis: Wie man es auch dreht und wendet, nur einer der beiden hätten überleben können.
Wer das immer noch nicht glauben kann, kann sich im Februar selbst davon überzeugen. Dann wird das Experiment auf National Geographic ausgestrahlt. James Cameron berichtete der Toronto Sun allerdings schon jetzt von dessen Ausgang, als er bei einem Interview zu seinem neuen Film „Avatar: The Way of Water“ erneut auf die Debatte angesprochen wurde. Damit widerlegt er auch ein ähnliches Experiment von Mythbusters aus dem Jahr 2012. Hier hatten die Tester es geschafft, das improvisierte Floß mit Roses Rettungsweste zu stabilisieren. Cameron war jedoch nicht überzeugt vom Versuchsaufbau. Diese Art, die beiden zu retten, wird also in seinem Experiment auf National Geographic sicherlich auch getestet werden.
Die Tür-Szene mag also plausibel sein. Frei von Filmfehlern ist „Titanic“ jedoch trotzdem nicht. Anstatt in Jacks Todesszene über deren Sinnhaftigkeit zu fachsimpeln, solltest du stattdessen auf einen ganz anderen Patzer achten: