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„Werk ohne Autor“

Endlich ein deutscher Film, den man im Kino sehen muss

Werk ohne Autor Tom Schilling

Der Kandidat für den Oscar in der Kategorie bester nicht-englischsprachiger Film steht fest: „Werk ohne Autor“ soll die Trophäe nach Deutschland holen. Dabei hätte der Kinostart am 3.Oktober nicht passender gewählt sein können, denn „Werk ohne Autor“ schafft es, drei Epochen deutscher Geschichte in einen wahrhaftig epischen Film zu packen. Klingt trocken, ist es aber keinesfalls: Mich hat lange kein deutscher Kinofilm mehr so beeindruckt!

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Wer „Werk ohne Autor“ im Kino sehen will, sollte Zeit mitbringen: Der Film des Regisseurs Florian Henckel von Donnersmarck dauert über drei Stunden. Ich würde aber jedem empfehlen, sich den Film auf der großen Leinwand anzusehen, denn was die Szenenbildner und Schauspieler hier geleistet haben, ist wirklich beeindruckend. Dazu noch die manchmal pathetische, aber durchaus passende Musik von Max Richter – ich kann verstehen, warum dieser Film oscarverdächtig ist.

Ein Film, viele große Themen

Als großer Tom Schilling-Fan, der hier eine seiner besten (wenn nicht sogar die beste) Hauptrollen spielt, mag ich zwar etwas voreingenommen sein, „Werk ohne Autor“ punktet aber nicht nur wegen Toms wunderschön in Szene gesetzter blauer Augen und einer Nacktszene (ähem).

Werk ohne Autor Oliver Masucci
„Werk ohne Autor“ schafft es nicht nur, drei Epochen deutscher Geschichte in einen Film zu packen, sondern auch kunsttheoretische Fragen aufzugreifen.

Es mag zwar bereits viele Spielfilme über die NS-Zeit sowie die DDR geben, dennoch ist dieser Film wirklich einzigartig. „Werk ohne Autor“ ist natürlich sehr lang, trotzdem fand ich es beeindruckend, wie viele wichtige Themen hier behandelt werden: Sogenannte entartete Kunst, sozialistische Propaganda, Euthanasie, der Umgang mit psychisch Kranken, Abtreibung, Suizid: wahrlich keine leichte Kost. Zudem folgt die Kamera laut Tagesspiegel erstmals einer Hauptfigur in einem Spielfilm bis in die Gaskammer – eine nur schwer zu ertragende Szene.

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Ebenfalls bedrückend ist die folgende Szene, in der die junge Tante (Saskia Rosendahl) des Protagonisten und späteren Künstlers Kurt (Tom Schilling) aufgrund ihrer psychischen Erkrankung von einem NS-Arzt (Sebastian Koch) „behandelt“ wird: Anstelle von Medikamenten oder einer Therapie wird ihr eine Sterilisation verordnet:

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Ob „Werk ohne Autor“ wirklich für den Oscar nominiert wird, werden wir erst am 22. Januar 2019 wissen. So oder so ist dieser Film meiner Meinung nach ein absolutes Must-see und kann gewiss auch Menschen überzeugen, die ansonsten wenig von deutschen Kinoproduktionen halten. Wirst du dir „Werk ohne Autor“ im Kino ansehen? Dann berichte mir in den Kommentaren, ob du auch so begeistert warst wie ich!

Bildquelle: Disney