Wow. Wow, wow, wow! Ich gehöre zu den ersten Menschen auf diesem Planeten – abgesehen von ein paar glücklichen und zu tiefstem Schweigen verpflichteten Crew-Mitgliedern – die nun also „Avengers: Infinity War“ gesehen haben. Das heißt, dass eingefleischte Fans ab jetzt gut damit beraten sind, die sozialen Netzwerke zu meiden, bis sie ebenfalls den Film gucken konnten. Denn immerhin sollen in „Avengers 3“ alle bisherigen 18 Filme des Marvel Cinematic Universe (MCU) zusammenlaufen. Keine leichte Aufgabe! Aber keine Sorge – ich sage dir auch ohne Spoiler, warum du das Kino-Mega-Event unbedingt sehen solltest.
Im Interview haben die Regisseure, die Brüder Anthony und Joe Russo, uns unter anderem verraten, warum sie die Fans so eindringlich um Geheimhaltung bitten:
Wir kommen der Bitte natürlich nach – und wollen keinem von euch den Film verderben!
Doch so viel weiß man schon: Die Avengers haben sich getrennt. Nach ihrem großen und weitreichenden Streit in „The First Avenger: Civil War“, bei dem sich „Captain America“ Steve Rogers und „Iron Man“ Tony Stark gegenseitig eins auf die Nase gegeben haben, sprechen die beiden Superhelden nicht mehr miteinander. Das Team, das einst gemeinsam die Erde rettete, ist überall verstreut. Doch wenn zwei (oder eben… naja, ziemlich viele halt…) sich streiten, freut sich der Dritte. Denn in „Avengers: Infinity War“ kommt es zum großen Knall mit Thanos, der schon zuvor in einigen Marvel-Filmen auftauchte und nun seine Chance sieht, mit Hilfe der Infinity-Steine zum mächtigsten Bösewicht der Galaxie zu werden.
Um nicht nur die Erde, sondern alle Planeten des Universums vor Thanos wirklich fürchterlichem Plan – nennen wir ihn Nicht-weiter-definierter-ultra-böse-Plan – zu beschützen, müssen sich die Avengers wieder zusammenraufen – und sich auch auf eine ganze Riege an Neuankömmlingen einlassen. Denn (das verrät schon der Trailer) auch die Guardians of the Galaxy, Dr. Strange und „Spider-Man“ Peter Parker haben noch das eine oder andere Hühnchen mit Thanos zu rupfen. Oder wollen als gute Superhelden, die sie nun einmal sind, die Galaxie beschützen.
Wie auf einem Klassentreffen
So viele Superhelden in einem Film – das gab es wohl noch nie! Dadurch wird „Avengers: Infinity War“ einerseits zum Klassentreffen, bei dem sich Freunde von früher nach langer Abwesenheit wieder über den Weg laufen, sich kurz mal auf den neusten Stand bringen und verschmitzt die Frisuren des anderen kommentieren. Andererseits erinnert der Auftakt zum großen Finale von Marvels Phase 3 auch an einen vorgeschriebenen Betriebsausflug, bei dem du plötzlich mit Kollegen in einer Gruppe bist, die du vorher noch nicht einmal an der Kaffeemaschine getroffen hast. Dabei wurden die neuen Paarungen so grandios zusammengestellt, dass sich viele ultrakomische Szenen ergeben. Da trifft ein arrogantes Großmaul auf ein anderes, Plappermaul labert Plappermaul an die Wand und ein „Hase“ entpuppt sich als Fan gutgebauter Männer (Nein, keiner von euch weiß, von wem ich spreche).
Die Sprüche und Anspielungen sitzen – und das, ohne das Figuren erst einmal umständlich eingeführt werden müssen. Denn wer in „Infinity War“ sitzt, kennt die Pappenheimer Helden ganz genau – mit ihren Stärken, Schwächen und Hintergrundstorys. Zumindest sollte das der Fall sein, denn wer es sich als Neuling im Kinosessel bequem macht, dürfte dem Ganzen nur schwer folgen können.
Eine verdammt gute Mischung
Die witzigen Dialoge sind in „Avengers: Infinity War“ bitter nötig. Denn neben dem Spaß, den es bereitet, dem riesigen Team bei den ersten Begegnungen, den ersten Platzhirschkämpfen und dem Ausloten von den Fähigkeiten der anderen zuzusehen, ist der Film auch das, was der Titel verspricht: ein Krieg. Und da gibt es nun einmal vor allem jede Menge Schmerz. Auch dazu haben die Russo-Brüder eine klare Meinung, die sie uns im Interview verraten haben: „Es ist schwer, Höhepunkte zu haben, wenn man keine Tiefpunkte hat“, erzählen sie. „Man kann nichts wertschätzen, wenn es nicht irgendwann ein Ende hat.“
Ultra-witzig: Die Avengers lesen einen Drohbrief auf Deutsch
Auch ohne Spoiler ist klar, dass die Avengers und ihre neuen Freunde es nicht leicht haben werden, Thanos' Nicht-weiter-definierten-ultra-bösen-Plan zu vereiteln. Im Interview haben wir Benedict Cumberbatch (Dr. Strange), Elizabeth Olsen (Scarlet Witch), Paul Bettany (Vision), Sebastian Stan (Winter Soldier) und Letitia Wright (Shuri) einen Tipp gegeben, wie sie den Bösewicht in die Flucht schlagen können.
Ein Ende ist „Avengers: Infinity War“ noch nicht – doch der Film eröffnet, so die Regisseure, das finale Kapitel eines Buches, an dem zehn Jahre lang geschrieben wurde. Und dass Thanos ein würdiger Endgegner ist, macht der Blockbuster mehr als deutlich. Doch was genau passiert, erfährst du nur, wenn du selbst ins Kino gehst. Ab dem 26. April 2018. Und dann noch einmal ab dem 25. April 2019, denn – jetzt kommt der einzige echte Spoiler: Noch ist der Infinity War nicht vorbei!
Bildquelle: Disney/Marvel