Das hatte sich Armin Laschet wahrscheinlich anders vorgestellt: Mit zwei Kindern sitzt er fürs Interview in einem gemütlichen Spielzelt. Doch die Fragen, die dann kommen, bringen ihn ganz schön ins Straucheln.
Für die Sendung „Late Night Berlin" wagte sich CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet ins Kreuzverhör. Die Interviewer: Pauline und Romeo, zwei Kinderreporter des Senders. Und die Fragen der beiden Schüler haben es in sich. Da kommt Laschet mehr als einmal ins Stottern und man sieht ihm förmlich an, dass er die Entscheidung zu diesem Interview gerade mächtig bereut.
„Hast du was dagegen, dass Männer heiraten?"
Neben lustigen Fragen wie „Nach wie vielen Purzelbäumen wird dir schlecht?" bekommt der CDU-Spitzenkandidat auch ganz unverblümt kritische Fragen zu seiner Partei und seiner Politik gestellt. Zum Beispiel: „Hast du was dagegen, dass Männer heiraten?" oder „Ist Hans-Georg Maaßen ein Rechter?" Beim Antworten wirkt der 60-Jährige wie so oft irgendwie hektisch und ungeschickt. Man hat den Eindruck, er versucht krampfhaft auf lockerer Kumpelebene mit den Kids zu plaudern, wirkt aber doch immer wie der alte, belehrende Onkel.
Und natürlich bleibt auch sein Lach-Gate nicht unerwähnt. „Als du die Flut mal besucht hast, musstest du lachen?" fragt Romeo. Und Laschets Antwort? Mit einem lässigen Schulterzucken sagt er: „Ja, weil einer ne blöde Bemerkung gemacht hat. Kennst du doch!" Ist das wirklich seine Antwort auf sein unpassendes Verhalten damals? Es bleibt wieder der Eindruck hängen, dass Laschet seinen Fehltritt in der Flutkatastrophe nach wie vor eigentlich gar nicht so schlimm findet und eben mit einem Schulterzucken abtut. Überhaupt gibt es bei dem Interview viel Schulterzucken, süffisantes Lächeln und aggressive Untertöne bei Laschet zu beobachten, die im Internet nun für spöttische Kommentare sorgen.
Ob dieses Interview Armin Laschet bei seinem Wahlkampf helfen wird? Wir haben da so unsere Zweifel ... Aber eines muss man ihm lassen: Immerhin hat er den Spaß mitgemacht und sich zum Interview bereiterklärt. Auch wenn es am Ende vielleicht nicht ganz so rund lief, wie er (und seine PR-Berater) sich das vorgestellt hatten.
Bildquelle: Imago/Jürgen Heinrich