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Die Oscars 2017

Emotionen, Spott und ein Preis für den Iran

Oscars 2017

Schon im Vorfeld der diesjährigen Oscar-Verleihung wurde spekuliert, wie politisch sich die Dankesreden der Preisträger präsentieren würden. Nachdem Meryl Streep Anfang des Jahres Präsident Trump bei Entgegennahme ihres Golden Globes harsch kritisierte, waren wir gespannt, wie deutlich sich die Stars bei der wichtigsten aller Filmverleihungen äußern würden. Wer zur 89. Oscar-Verleihung für besonders viel Furore sorgte, warum Meryl Streep Standing Ovations erntete und was hinter der Auszeichnung des iranischen Films „The Salesman“ steckte, erfährst Du hier.

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Gastgeber Jimmy Kimmel wurde schon gleich zu Beginn politisch.
Gastgeber Jimmy Kimmel sendete live einen Tweet an Trump.

Standing Ovations für Meryl Streep

Meryl Streep sorgte zwar auf der diesjährigen Oscarverleihung nicht durch eine Rede für Aufruhr, stand aber im Mittelpunkt der Begrüßungsrede des Comedian Jimmy Kimmel. In Anspielung an einen Tweet Donald Trumps bezeichnete Kimmel die erfahrene Schauspielerin als „hoch überschätzt“ und bat das Publikum ihre dennoch „total unverdient“ zu applaudieren. Daraufhin stand plötzlich der ganze Saal, denn natürlich waren Kimmels Aussagen nur ironisch gemeint. Mit den Standing Ovations wurde somit nicht nur der schauspielerischen Leistungen Streeps gehuldigt, sondern auch die Aussagen Trumps verspottet.

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Auch später am Abend spielte der Präsident wieder eine Rolle. Mit einem Blick auf sein Smartphone stellte Kimmel nämlich mit Sorge fest, dass Trump noch keinen einzigen Tweet bezüglich der Oscar-Verleihung abgesendet habe. Daraufhin tippt Kimmel live unter dem Gelächter des Publikums eine Direkt-Nachricht an den Präsidenten: „Bist Du wach?“ Später fügt er zudem noch den Hashtag #merylsayshi, also „Meryl sagt Hallo“ hinzu. Den Siegern des Abends beglückwünscht Kimmel außerdem zu der einmaligen Chance, vom Präsidenten höchstpersönlich in Großbuchstaben in einem Tweet erwähnt zu werden, wenn dieser gerade frühmorgendliche Verdauungsprobleme habe. Derartig unverhohlenen Spott hat es so zuvor noch auf keiner Oscar-Verleihung gegeben, auch wenn ansonsten weniger gesellschaftskritische Töne angeschlagen wurden, als erwartet.

— Jimmy Kimmel (@jimmykimmel) 27. Februar 2017

Die emotionalste Dankesrede des Abends

Davis wurde als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.
Davis wurde als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.

Generell fällt das Fazit der meisten Oscar-Fans dieses Jahr eher nüchtern aus. Die meisten Reden beschränkten sich auf persönliche Danksagungen und waren kaum weiter erwähnenswert. Eine Dankesrede fiel allerdings doch etwas emotionaler aus: Bei Viola Davis, auch bekannt in ihren Hauptrollen in „The Help“ und „How to get away with Murder“, blieb kaum ein Auge trocken. Mit bebender Stimme nannte sie ihre Motivation, Schauspielerin zu sein: Es gehe ihr darum, die Geschichten von Verstorbenen zu erzählen, die ansonsten nicht mehr gehört werden können. Mit dem ausgezeichneten Film „Fences“ hätten alle Beteiligten die Erlebnisse normaler Menschen zum Leben erweckt. Ihrem großen Vorbild Denzel Washington huldigte sie mit den Worten „oh captain, my captain“, in Anspielung an das berühmte Gedicht Walter Whitmans, der daraufhin sichtbar gerührt war. Jimmy Kimmel scherzte im Anschluss, dass Davis allein für ihre Dankesrede wohl nun mit einer Emmy-Nominierung rechnen könne. Hier kannst Du Dir die bewegende Rede noch einmal ansehen:

Here's Viola Davis' full #Oscars acceptance speech pic.twitter.com/GjJJwSkBd3
— Colin Jones (@colinjones) 27. Februar 2017

Ein Oscar für den Iran: Mehr als nur ein Filmpreis

Regisseur Ashgar Farhadi ließ sich vertreten – aus Protest.
Regisseur Ashgar Farhadi ließ sich vertreten – aus Protest.

Mit besonderer Aufmerksamkeit wurde hierzulande auf die Verleihung des Oscars für den besten ausländischen Film geblickt. Doch wie auch schon bei den Golden Globes ging der Favorit „Toni Erdmann“ leer aus. Stattdessen wurde der iranische Film „The Salesman“ ausgezeichnet. Der Preis konnte jedoch nicht vom Filmteam persönlich in Empfang genommen werden. Schon im Vorhinein hatte sich die iranische Crew dazu entschlossen, aus Protest an der rassistischen Einwanderungspolitik Trumps nicht zu erscheinen. Regisseur Ashgar Farhadi ließ seine Dankesrede von der ersten US-amerikanisch-iranischen Weltraumtouristin Anousheh Ansari verlesen. Darin entschuldigte er sich für seine Abwesenheit, die allein aus Respekt vor den Einwohnern seines Landes und der anderen sechs muslimischen Ländern geschehe, die seit kurzem von einem Einreisestopp in die USA betroffen sind. Mit der Auszeichnung eines iranischen Films sollte vermutlich auch ein politisches Zeichen gegen die antimuslimische Politik Trumps gesetzt werden.

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Bildquellen: Getty Images/MARK RALSTON, Getty Images/Kevin Winter, Getty Images/MARK RALSTON, Getty Images/Frazer Harrison

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