Pamela Reif ist mit gerade mal 22 Jahren eine echte Business-Powerfrau. Sie hat aber auch ihre privaten Unsicherheiten, von denen man sonst nicht viel mitbekommt. Mir hat sie mehr zu ihren neuesten Projekten, ihrer Sportmotivation, aber auch ihren schwachen Momenten und ihren Problemen mit der Liebe verraten...
Im Rahmen der Vorstellung ihres neuen Acai-Pürees, das sie zusammen mit „The Rainforest Company” entwickelt hat, habe ich sie mal zu allem ausgequetscht, was ich von einer echten Blogger-, Fitness- und Food-Ikone wissen wollte.
desired: Pamela, ich habe noch nie Acai-Beeren gegessen und ich wette, dass es einigen anderen auch so geht. Wie würdest du den Geschmack beschreiben?
Pamela Reif: Acai isst man eigentlich nicht pur. Das ist zwar eine Beere wie Heidel- oder Himbeere, aber Acai hat an sich 0,0 Gramm Zucker und schmeckt daher gar nicht so süß, aber trotzdem sehr beerig und ein bisschen erdiger, intensiver. Das passt gut zu Bowls und Smoothies, wo man sie ja auch mit anderen Beeren mischt oder man macht noch Banane, gefrorene Mango, Minze oder Kokosnussmilch rein. Und zusammen schmeckt das alles echt einzigartig toll.
Sind Acai-Beeren dein Lieblings-Superfood?
Ja! Sie hat einfach so viele spezielle, gesundheitliche Vorteile, die man gar nicht kennt. Eine Gojibeere enthält beispielsweise rund 25.000 verschiedene Antioxidantien, eine Acai-Beere über 100.000. Sie bietet also nochmal eine Schippe mehr an Power-Inhaltsstoffen.
Das Problem ist ja bisher, dass Acai bei uns als qualitativ hochwertiges, frisches Produkt noch nicht so bekannt ist. Bisher bekommt man die Beere eigentlich nur in Pulverform, was aber leider ein bisschen mehlig schmecken kann. Frisch ist das allerdings etwas ganz anderes. Bei unserem Acai-Püree sind die Beeren noch in Brasilien, also im Anbauland schockgefroren worden und das ist das gleiche System wie bei Fleisch oder Fisch. Dadurch bleiben bei den Beeren 90 bis 95 Prozent der Nährstoffe und Vitamine erhalten. So kommen sie dann nach Deutschland und man kann sich eine frische Bowl zubereiten. Und ich habe tatsächlich schon von ganz vielen brasilianischen Followern, die hier in Deutschland leben, eine Nachricht bekommen, dass es genau so wie zu Hause schmeckt.
Wie integrierst du Acai-Beeren in deine tägliche Ernährung?
Mein ganzes Gefrierfach ist voll von ihnen! Eine Acai-Bowl mache ich mir mehrmals die Woche. Und ich bereite mir gern Acai-Energyballs vor. Dafür mixt man Datteln, Nüsse und Acai, formt das Ganze zu kleinen Kugeln und kann die dann eine Woche oder länger im Kühlschrank lagern. Oder was ich auch total lecker finde: Eine Schokocreme aus Avocado, Kakaopulver und Acai – das war’s! Dazu esse ich frische Beeren.
Und was ist dein absoluter Acai-Favorit, also was bereitest du dir am liebsten zu?
Ich nehme ein Pack Acai-Püree, dazu eine gefrorene Banane (dadurch wird der Brei fester und cremiger!), dann nehme ich Kokosmilch oder Cashew-, Hafer- bzw. Vanillemilch und mixe das zusammen. Das ist schon superlecker! Als „sportliche“ Variante mische ich auch gerne noch einen Löffel Proteinpulver mit rein.
Apropos! Wann trinke ich denn einen solchen Acai-Smoothie am besten: Vor oder nach dem Sport?
Das ist eigentlich egal. Bowls und Smoothies sind eine gute Frühstücksidee, aber ich bekomme auch viele Nachrichten von Leuten, die das erst abends essen. Acai an sich ist sehr kalorienarm, hat 3,5 Gramm Kohlenhydrate auf 100 Gramm und, wie gesagt, keinen Zucker. Damit ist es sehr leicht und macht auch nicht zu satt, weder vor noch nach dem Sport.
Eine Portion von dem Acai-Püree kostet 4 Euro, 24 Portionen kosten 48 Euro. Das ist ja nicht gerade wenig Geld. Glaubst du, dass man das Geld für eine gesunde Ernährung ausgeben muss?
In einer Packung sind zwei Portionen drin, also je nachdem, wie viel man benötigt für die Zubereitung, kommt man damit auch zwei Tage hin. So ein großes Pack lohnt sich natürlich nur für die, die wirklich davon überzeugt sind und es gerne essen, da finde ich den Preis schon angemessen. Will man das Ganze aber erst mal versuchen, dann sollte man sich erst mal nur an eine Einzelportion herantrauen.
Was meinst du: Warum passt die Marke „Pamela Reif“ so gut zu dem Acai-Püree?
Also am allerwichtigsten ist, dass mir das Püree einfach selber gut schmeckt. Die Rainforest Company und ich haben uns zusammengefunden, weil wir eine ähnliche Grundeinstellung haben. Es geht hier um ein Bio-Produkt ohne Zusätze und Farbstoffe. Es ist, soweit es eben geht, nachhaltig hergestellt. Und mit jeder Packung wird gespendet, es ist recyclebar und wir arbeiten mit Kleinbauern zusammen. Das sind alles Grundsätze, die mir wichtig sind. Daneben steht es natürlich auch einfach für eine gesunde Ernährung – und deshalb hat es einfach für mich gepasst.
Als Health-Expertin bist du ja nicht umsonst bekannt! Worauf achtest du denn ganz allgemein bei deiner Ernährung? Gibt es Lebensmittel, die du bewusst vermeidest?
Ich stelle mir keine Regeln auf. Aber was ich einfach grundlegend nicht mehr mache, weil ich mich dazu nicht zwingen muss: Ich verzichte auf raffinierten Zucker. Ich benutze als Süßungsmittel manchmal Fruchtzucker, zum Beispiel in Form einer Dattel in einer Bowl. Oder ich benutze Agavendicksaft oder Kokosblütenzucker.
Ich versuche auch so wenig wie möglich verarbeitete Lebensmittel zu nehmen, vor allem solche mit Konservierungs- oder Farbstoffen und Geschmacksverstärkern. Und auch Kuhmilchprodukte verwende ich nicht mehr.
Wusstest du, dass sich in den folgenden Lebensmitteln ein Haufen Zucker versteckt?!
Fällt dir das wirklich so leicht, auf all diese Dinge zu verzichten?
Ja! Diese Kuhmilch-Sache, damit habe ich mich zum Beispiel ein bisschen beschäftigt und dachte mir irgendwann: Kuhmilch, die für ein Kalb gedacht ist, ist vielleicht nicht das, was für uns gut ist. Alle anderen Milcharten wie Mandel-, Reis-, Cashew- oder Hafermilch schmecken mir viel besser. Deswegen habe ich auch nicht das Gefühl, das mir etwas fehlt.
Ganz allgemein: Warum glaubst du denn, dass dich so viele junge Frauen als Vorbild sehen?
Ich freu mich darüber natürlich sehr, wenn mich jemand so sieht, das war ja anfangs gar nicht meine Absicht. Ich glaube einfach, dass ich mich mit solchen Themen wie gesunder Ernährung und Sport, aber auch innerer Zufriedenheit, der Arbeit an sich selbst und seinem eigenen Glück seit einigen Jahren so intensiv beschäftigt habe, dass viele sagen: „Okay, da kann ich mir etwas abgucken.“
Stimmt, neben der Ernährungsexpertise bist du natürlich eine absolute Sportskanone! Hast du eine Expressidee, um die Bikinifigur noch schnell in Form zu bekommen? Das ist natürlich sehr last minute, aber…
Zu spät ist es nie! Den Versuch kann man auf jeden Fall immer starten – das macht ja nichts schlimmer. (lacht) Und dann am besten der Sport, der einem Spaß macht. Wenn jemand nicht ins Fitnessstudio gehen will, dann ist das auch okay. Ich hasse zum Beispiel Cardio, also zwinge ich mich nicht dazu. Ich mach‘s einfach nicht! Wenn man schon weiß, was einem Spaß macht: Einfach das intensiver betreiben! Ich habe aber auch 10- und 20-Minuten-Workouts auf YouTube, die sehr intensiv, aber eben auch kurz sind. Dazu kann man sich ganz gut überwinden.
Überwinden ist ja immer so eine Sache beim Sport. Mein innerer Schweinehund ist zum Beispiel ausgewachsen und äußerst aktiv – im Gegensatz zu mir. Wie können selbst Faulpelze wie ich sich besser aufraffen, hast du da einen Tipp?
Ich habe sogar mehrere Ansätze! Einmal gibt es die „5-Minuten-Regel“, die ich echt nicht schlecht finde. Sie besagt, dass man fünf Minuten mit etwas anfängt, das einem schwer fällt. Heißt in Sachen Sport: Du stehst vom Sofa auf und fängst an, deine Tasche zu packen oder dich gleich umzuziehen. Wenn man die Sportsachen schon anhat, ist es doch meistens so, dass man das Gefühl hat: „Jetzt kann’s auch losgehen.“ Für mich ist es dann viel einfacher. Wenn man jedoch nach fünf Minuten immer noch keine Lust hat, dann darf man abbrechen.
Die zweite Idee für etwas motiviertere Leute: Abends schon einen Sportplan für den nächsten Tag schreiben. Wenn ich weiß, was für ein Workout ich machen werde und vielleicht mal eine neue Übung ausprobieren kann, die ich auf Instagram gesehen habe, macht mir das schon viel mehr Lust!
Wie schaffst du es denn, den Sport in deinen Alltag zu integrieren? Hast du überhaupt so etwas wie einen „normalen“ Alltag?
Ja und nein. Eine perfekte Routine habe ich für den Sport jedoch noch nicht gefunden. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich lieber morgens aufstehe und direkt Sport mache und den Tag danach anfange oder ob ich lieber abends in den Sport gehe. Oder mittags! Ich mache da immer noch eine Mischung von allem. Je nachdem, wie es gerade passt.
Meine Arbeitstage sind eben immer sehr unterschiedlich. Zu denen gehören zum Beispiel: Bilder machen und bearbeiten, E-Mails beantworten, Verträge verhandeln, an laufenden Projekten weiterarbeiten, Kollektionen designen…
Puh, ganz schön viel, was man da als Influencer machen muss. Das Wort „Influencer“ magst du aber gar nicht, richtig? Welche Berufsbezeichnung würdest du dir selber geben?
Tja, das ist das Schwierige. Wenn ich das wüsste, könnte ich allen sagen: „Nennt mich nicht Influencer, sondern so!“ Ich mache aber so viele Sachen, dass es dafür keine richtige Berufsbezeichnung gibt. Was ich prinzipiell mache, ist ich selbst zu sein und alles, was mich interessiert, meine Hobbys und mein Leben, zu teilen. Das ist, was ich mache.
Damit stehst du auf jeden Fall immer im Auge der Öffentlichkeit. Ist es für dich seitdem schwerer geworden, echte Freunde zu finden?
Ich glaube, das ist immer schwierig. Es gibt viel zu viele Leute, die einem etwas vorspielen, einen enttäuschen und betrügen, damit hat jeder zu kämpfen. Aber ja, ich glaube, es ist schon schwieriger geworden, weil es viele gibt, die denken, dass es bei einem nur etwas zu holen gibt oder die einen großen Auftritt haben wollen. Ich war jedoch schon immer sehr vorsichtig, also für mich hat sich nicht alles verändert. Aber schlechte Erfahrungen habe ich auch schon machen müssen.
Was sind denn deine Ziele in den nächsten fünf bis zehn Jahren? Hast du noch einen Traum, den du dir erfüllen willst?
Ehrlich gesagt bin ich berufsmäßig nicht so der Mensch, der krasse Pläne schmiedet. Ich mache einfach immer das, was sich gut anfühlt. Ich kann mir aber vorstellen, dass ich noch mehr Bücher rausbringe, vielleicht eigene Produkte im Beauty-Bereich… Welche Frage ich mir aber in letzter Zeit wirklich oft stelle ist: Wo werde ich eigentlich mal wohnen? Ich habe keinen bestimmten Ort im Kopf, ich weiß es also wirklich noch nicht, aber es interessiert mich! Ich bin gespannt auf mein eigenes Leben und wohin es mich mal verschlägt. Und ob ich dann einen Mann und Kinder habe… in meiner Vorstellung schon.
Wo wir gerade davon reden: Gibt es im Moment jemand Besonderen in deinem Leben? ?
Nichts. Nein, das kann ich ganz ehrlich sagen.
Wie ist das denn, wenn man als so bekannte Person datet: Hat man da nicht auch Angst, dass man nur ausgenutzt wird?
Ich find das schon relativ schwierig, vor allem, weil ich nicht weiß: Wo soll ich jemanden kennenlernen?! Im Bio-Supermarkt, im Fitnessstudio, am Flughafen? Ich gehe halt auch abends nicht so wirklich weg und im Flugzeug schlafe ich…
Vielleicht verpasst du damit deinen Traummann!
Ja… ich sag auch immer: Die einzige Situation, wo ich jemanden kennenlernen kann, ist wirklich im Fitnessstudio oder am Kassenband. Oder am Security-Check!
Oder durch Dating-Apps?
Ich weiß nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das zufälliger entstehen muss. Ist das nicht so geplant, dass das Schicksal zwei Leute zusammenbringt?
Das wäre auf jeden Fall der Idealzustand.
Ja, oder? Ich halte noch so ein bisschen an dieser Vorstellung fest. Vielleicht greife ich aber auch irgendwann auf die Dating-App zurück.
Hast du das schon mal probiert?
Nee.
Und auch erst mal nicht vor?
Ach, ich bin noch jung, ich warte noch auf den Prinzen, der angeritten kommt.
Danke für das spannende Interview, liebe Pamela!
Bildquelle: desired/Anna Düe