Es war ein Schockmoment, als Christian Eriksen beim ersten Spiel der dänischen Nationalmannschaft bei der Fußball-EM 2021 leblos auf dem Platz zusammenbrach und wiederbelebt werden musste. Nun spricht erstmals sein Arzt über die lebensbedrohlichen Minuten des Fußballers und wie er wieder zurück ins Leben geholt wurde.
Jens Kleinefeld rettete Christian Eriksen das Leben
Die Minuten, in denen unklar war, ob Christian Eriksen am Leben ist oder nicht, werden seine Mitspieler, die Zuschauer*innen und allen sonstigen Beteiligten wohl nicht so schnell aus dem Kopf kriegen. Nach 43 Minuten brach der dänische Nationalspieler im Auftaktspiel seiner Mannschaft bei der Fußball-EM 2021 leblos mit dem Gesicht nach unten auf dem Spielfeld zusammen. Schnell eilte Kapitän Simon Kjaer zur Hilfe, legte ihn in die stabile Seitenlage und bildete schließlich mit seinen Mitspielern einen Sichtschutz, während das Notfallteam um das Leben des Spielers kämpfte. Mittendrin auch der deutsche Intensivmediziner Jens Kleinefeld aus Köln. Gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe sprach er nun über den bewegenden Moment, als Eriksen seine Augen wieder öffnete.
Zum Glück konnte Christian Eriksen durch geschulte Helfer*innen gerettet werden. Für andere Stars kam jede Hilfe zu spät. Im Video zeigen wir dir, welche Promis viel zu früh gestorben sind:
Als Eriksen kollabierte, saß der Mediziner als Dopingarzt auf der Tribüne. Nachdem er sich zunächst nichts weiter bei dem Sturz dachte, wurde die Situation spätestens, als die Mannschaftsärzte auf das Feld eilten, ernst. Schnell wies er das Side-Line-Team, dem er erst kurz zuvor eine medizinische Schulung gegeben hatte, an, auf das Feld zu gehen und zu helfen. Kurze Zeit später stand er selbst vor Eriksen. Die Notfallmediziner hatten bereits mit der Herzmassage begonnen und hatten unter anderem die Elektroden für den Defibrillator vorbereitet. Schnell übernahm er die Leitung und versetzte Eriksen schließlich sogar einen einmaligen Elektroschock.
Während einige Mediziner*innen sich sicher sind, die Herzdruckmassage habe Eriksen das Leben gerettet, meint Kleinefeld, dass es vor allem der Elektroschock gewesen sei, der sein Herz wieder zum Schlagen gebracht habe. 30 Sekunden später habe Eriksen die Augen geöffnet und auf die Frage, ob er wieder da sei, gesagt: „Ja, ich bin da. Und dann sagte er noch: Oh Sch…, ich bin doch gerade mal 29 Jahre alt.“ Durch Eriksens Fitness sei der Arzt sich sicher gewesen, dass es nicht erneut zu einem Kammerflimmern und folgendenHerzstillstand kommen würde und sollte damit Recht behalten. Doch wie geht es nun für den Spieler weiter?
Christian Eriksen braucht dauerhafte medizinische Unterstützung
Was genau der Auslöser für den Herzstillstand Christian Eriksens war, ist noch immer, zumindest in der Öffentlichkeit, nicht klar. Sicher sind sich die Mediziner*innen jedoch, dass es sich um eine Art Kurzschluss infolge von Herzrhythmusstörungen handelte. Wie nun bekannt wurde, habe man sich deswegen dazu entschieden, dem Sportler einen ICD-Defibrillator dauerhaft einzusetzen, um weitere Aussetzer zu verhindern. Der kleine Herzschrittmacher wird in der Regel bei Menschen mit Herzrhythmusstörungen implantiert und verhindert so weitere Infarkte. Bedeutet das nun also das Ende seiner Karriere? Nein. Auch andere Leistungssportler*innen gehen ihren Tätigkeiten trotz des kleinen Helfers in der Brust noch immer nach. Welche Entscheidung Eriksen allerdings für sich persönlich treffen wird, ist noch nicht bekannt.
Herzstillstände gehören zu den häufigsten Todesursachen Deutschlands. Nicht selten kommt es dabei zu Berichten über Nahtoderfahrungen. In unserer Galerie berichten Betroffene von ihren eigenen Erlebnissen:
Bildquelle: Getty Images/Harry Trump