Unsere Lieblingsserien verteidigen wir bei Kritikern aus tiefster Überzeugung. Doch gerade bei älteren Serien, gibt es ein paar Szenen und Charaktere, bei denen wir durchaus kritisch sein sollten. Nicht alle von ihnen sind so unproblematisch, wie wir sie in Erinnerung haben. Das ist zwar kein Grund, sie sofort zu boykottieren, jedoch kann man sie ein wenig kritischer hinterfragen. Wir zeigen dir, welche Serien aus unserer heutigen Sicht problematisch sind und warum.
Game of Thrones
Bei Game of Thrones sind problematische Szenen schnell gefunden und das fängt schon in der ersten Staffel an. Hier heiratet Daenerys Khal Drogo und wird von ihm in der Hochzeitsnacht vergewaltigt. Auch danach kommt es immer wieder dazu. Dies scheint Dany nicht daran zu hindern, sich später in ihn zu verlieben. Während der Hochzeitsnacht ist sie laut Buch gerade einmal 13 Jahre alt.
Hier wird sexuelle Gewalt verherrlicht und eine Minderjährige missbraucht. Das ist einfach ekelhaft und absolut nicht in Ordnung.
The Big Bang Theory
Die erfolgreiche Serie spielt mit so einigen unangemessenen Stereotypen, die nicht mehr zeitgemäß sind. Nicht jeder, der schlau ist, trägt Print-T-Shirts und einen schlechten Haarschnitt. Auch die Darstellung von Penny als dummes Blondchen fällt in die Kategorie Schubladendenken. Noch besorgniserregender sind Howards Flirt-Versuche, die sowohl sexistisch als auch idiotisch sind. Die Serie ist aus heutiger Sicht nicht mehr zeitgemäß.
Glee
Die bahnbrechende Musical-Serie war zu ihrer Zeit sehr fortschrittlich und inklusiv. Es wurden sowohl die Perspektive von queeren Charaktern repräsentiert als auch People of Color und Menschen mit Behinderungen. Viele Szenen haben die humoristische Grenze aber deutlich überschritten. Zum Beispiel schickt Rachel in der Serie eine jüngere Konkurrentin in ein aktives Crack-House. Über das komische Verhalten von Mr. Schuester und die unangebrachten Songwahlen wie „Toxic”, „Blurred Lines” oder den „Thong Song” sowie die ständige Sexualisierung von Minderjährigen wollen wir gar nicht erst sprechen.
Unbreakable Kimmy Schmidt
Eine der ersten Netflix-Eigenproduktionen, „Unbreakable Kimmy Schmidt”, war eine der erfolgreichsten der Plattform. Je mehr Staffeln jedoch veröffentlicht wurden, umso problematischer waren die humoristischen Dialoge. Besonders in der vorletzten Staffel fällt die bedenkliche Darstellung jüdischer Charaktere auf. Die Witze über die politische Korrektheit passen ebenfalls nicht zu der eigentlich feministischen Agenda der Serie.
Sex and the City
Die Geschichten von Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte waren in den 90ern und 2000ern so beliebt, dass man kaum an ihnen vorbeigekommen ist. Wer sich die Serie heutzutage noch einmal anschaut, dem fällt wahrscheinlich auf, dass Minderheiten wie PoC oder Menschen der LGBT-Community kaum auftreten, und wenn, dann nur sehr stereotypisiert. In einer Folge lästert Carrie sogar über ihr Date, da der Mann bisexuell ist.
Friends
Eine der Serien, deren Storylines nicht gut gealtert sind, ist Friends. Die einen sehen die Serie gerne durch die rosarote Nostalgie-Brille, die anderen sehen sie eher kritischer. Dabei fällt besonders Fatsuit-Monica auf. Jedes Mal, wenn sie auftaucht, wird der Charakter automatisch als fauler dargestellt. Fatshaming sollte heutzutage nicht mehr als Witz angesehen werden.
Shameless
Unfruchtbarkeit kann für viele Paare hart sein. So auch für Veronica und Kevin in der Serie „Shameless”. Daher suchen sie sich eine Leihmutter, was, solange es legal ist, absolut legitim ist. Wie kommt Kevin jedoch auf die Idee, deswegen etwas mit Veronicas Mutter anzufangen? Und warum stößt dann auch Veronica dazu? Inzest? Nein danke!
The Umbrella Academy
Einen Bösewicht ohne Grund jiddisch sprechen zu lassen ist schon mal keine gute Idee. Wenn die Person aber auch noch Anführerin einer weltbeherrschenden Geheimorganisation von Echsenmenschen ist, wird hier eindeutig mit antisemitischen Stereotypen gespielt. Daher waren die Fans von „The Umbrella Acandemy” nach der ersten Staffel zu Recht empört und baten die Autoren, die Storyline in der zweiten Staffel umzuändern. Jedoch wurde der Wunsch nicht beherzigt. Dementsprechend groß war auch der Aufschrei der Fans nach der zweiten Staffel.
Gilmore Girls
Gilmore Girls gehört auch zu den Serien, die definitiv nicht gut gealtert sind. Zwar lieben wir die Serie, weil sie von zwei Powerfrauen handelt, die ihren eigenen Weg gehen und sich von niemandem etwas vorschreiben lassen. Jedoch gibt es auch viele problematische Szenen und Dialoge in der Serie. Von Fatshaming bis zu homophoben Kommentaren ist hier einiges dabei. Die Repräsentation von queeren Charakteren oder People of Color fehlt ebenfalls.
Buffy - Im Bann der Dämonen
Die Serie um die Vampirjägerin war Ende der 90er bis zum Anfang der 2000er sehr beliebt. Zurecht, denn sie war in Sachen Feminismus bahnbrechend, da sie keine stereotypisierte Darstellung von Teenagermädchen beinhaltete. Jedoch kann man einen Punkt der Storyline durchaus als problematisch ansehen. In der vierten Staffel verliebt sich Willow in Tara und sie kommen sogar zusammen. Danach identifiziert sie sich sofort als lesbisch, was an sich ja sehr fortschrittlich ist. Jedoch hatte sie die vorherigen Staffeln auch Beziehungen mit Männern. Natürlich ist es auch nach glücklichen Beziehungen mit Männern möglich, sich als lesbisch zu identifizieren. Jedoch zeigt sich hier nicht einmal annähernd die Option der Bisexualität. Dies trägt dazu bei, dass bisexuelle Menschen nicht nur unterdurchschnittlich oft repräsentiert werden, sondern auch von beiden Seiten Probleme haben, für ihre Sexualität akzeptiert zu werden. Wir hätten uns wenigstens den Prozess zur Erkennung gewünscht.
Pretty Little Liars
Die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler ist normalerweise von Autorität bestimmt. Eine Liebesbeziehung ist da undenkbar. Nicht so im „Pretty Litte Liars” Universum: Lehrer Ezra und Schülerin Ali, die zu dem Zeitpunkt 15 ist, haben etwas miteinander angefangen. Später kommt er dann mit Aria zusammen und heiratet sie sogar in der letzten Staffel. Irgendwie seltsam oder?
Euphoria
Die erfolgreiche Teenie-Serie aus den USA ist dafür bekannt, nicht gerade die gesündesten Beziehungen zwischen den drogenabhängigen Charakteren darzuststellen. Die Beziehung zwischen Maddie und Nate sticht hier aber deutlich heraus. Aufgrund einer Auseinandersetzung wegen eines freizügigen Outfits von Maddie drückt Nate sie in einer Szene gegen die Wand und würgt sie. Er hört nur auf, weil Maddie Dick-Pics auf seinem Handy gefunden hat. Nicht gerade das beste Beispiel für eine gesunde und glückliche Beziehung für die jungen Zuschauer.
Riverdale
In einer Liste von problematischen Serien darf Riverdale auf keinen Fall fehlen. In der Serie können die Charaktere im Teenager-Alter problemlos die Schule schwänzen, die mysteriösesten Mordfälle lösen, Bar-Besitzer sein und haben auch noch ein interessantes Liebesleben, wobei sich in der echten Welt junge Menschen in dem Alter fragen, ob sie ihren Schwarm küssen können, ohne dass die Zunge an der festen Zahnspange hängen bleibt. Einen der merkwürdigsten Momente werden die Zuschauer wahrscheinlich nie vergessen. Betty stürmt in Staffel zwei (Folge acht) die Bühne, nachdem ihre besten Freunde Archie und Veronica die Performance des Songs „Mad World” abgebrochen haben. Sie legte einen Striptease vor allen Gangmitgliedern, inklusive ihres Freundes und ihrer Mutter, hin. Müssen Teenager wirklich so sexualisiert werden?