Wenn einem ein Horrorfilm beim Gucken zu gruselig wird, kann man sich immer mit dem Gedanken beruhigen: Keine Sorge, das ist schließlich alles nur ausgedacht und hat nichts mit der Realität zu tun.
Nun ja…
Das stimmt leider nicht so ganz, wie die folgenden 12 Horrorfilme beweisen, die (zumindest in Teilen) auf wahren Begebenheiten beruhen oder von diesen inspiriert sind:
Der Exorzismus von Emily Rose (2005)
Natürlich ist die Handlung von „Der Exorzismus von Emily Rose“* weitgehend fiktiv. Die Story ist trotzdem an den wahren, grausamen Fall der deutschen Studentin Anneliese Michel angelehnt, die in den Monaten vor ihrem Tod 67 Mal (!) von zwei katholischen Priestern dem Exorzismus unterzogen worden war.
Der Exorzist (1973)
William Friedkins „Der Exorzist“* liegt traurigerweise auch ein realer Fall zugrunde – der eines amerikanischen Jungen aus den 40er-Jahren. Die Eltern des 14-Jährigen, der nur unter dem Pseudonym Robbie Mannheim bekannt ist, riefen damals einen Priester zur Hilfe, weil sie vermuteten, dass ihr Sohn von Dämonen besessen sei. Nach dem Exorzismus soll der Junge ein normales Leben weitergeführt haben.
Annabelle (2014)
Nach ihrem Mini-Auftritt im ersten „The Conjuring“*-Teil bekam die Gruselpuppe Annabelle nur ein Jahr später ihren eigenen Spin-off-Film. Was viele nicht wissen: Die Puppe gab es wirklich. Oder besser: Es gibt sie immer noch. Die Original-Stoffpuppe Annabelle gehörte einer amerikanischen Krankenschwester, die aufgrund einiger gruseliger Ereignisse vermutete, dass mit ihrer Puppe irgendetwas nicht stimmte. Sie ließ die Puppe von einem Medium untersuchen, das behauptete, die Puppe sei von einem Mädchen namens Annabelle Higgins besessen.
Heute steht die Original-Annabelle in einem Museum in Connecticut. Dort ist sie in einen Glaskasten eingeschlossen mit der Aufschrift: „Warnung! Auf keinen Fall öffnen!“
Blutgericht in Texas / Texas Chainsaw Massacre (1974)
Zwar wird zu Beginn von „Blutgericht in Texas“* behauptet, der Film beruhe auf einer wahren Begebenheit, allerdings trifft das nur in Teilen zu. Als Vorlage für den Kettensägenmörder Leatherface und seine Kannibalenfamilie diente Serienkiller Ed Gein. Dieser weidete über 15 Opfer aus und schändete ihre Leichen.
Jack Ketchum's Evil (2007)
„Jack Ketchum’s Evil“ basiert auf dem Mordfall der jungen US-Amerikanerin Sylvia Likens. Dieser sorgte im Herbst 1965 weltweit für Aufsehen. Die Teenagerin wurde von ihrer Ziehmutter sowie ihren Stiefgeschwistern und zwei Nachbarsjungen über Wochen gefoltert und starb schließlich an ihren Verletzungen.
The Strangers (2008)
Auch bei diesem Horrorfilm mit Liv Tyler wird im Vorspann behauptet, der Film beruhe auf wahren und bis heute unaufgeklärten Ereignissen. Das stimmt zwar, allerdings sind diese wahren Ereignisse nicht ganz so dramatisch, wie es klingt. Denn der Film basiert auf einem Kindheitserlebnis des Regisseurs Bryan Bertino:
„Als Kind lebte ich in einem Haus auf einer Straße mitten im Nirgendwo. Eines Nachts, während unsere Eltern schliefen, klopfte jemand an der Tür und meine kleine Schwester machte auf. Vor der Tür standen Leute, die sich nach einer Person erkundigten, die nicht bei uns wohnte. Später fanden wir heraus, dass diese Leute an Häusertüren in der Umgebung klopften und dort einbrachen, wenn niemand zu Hause war.“
Amityville Horror (1979)
Die mehrfach verfilmte Handlung von „Amityville Horror“ fasziniert vermutlich deshalb so viele Menschen, weil sie auf vielen Begebenheiten beruht, die sich nachweislich zugetragen haben:
Zunächst einmal gab es Ronald DeFeo Jr. wirklich, der in seinem Haus mit der Adresse 112 Ocean Avenue, Amityville sechs Mitglieder seiner Familie umbrachte. Auch die Familie Lutz gab es wirklich, die, wie im Film dargestellt, nach einigen Monaten in das leerstehende Haus einzog und bereits wenige Tage später wieder auszog. Familienvater George Lutz behauptete anschließend medienwirksam, die Familie habe es im Haus nicht länger ausgehalten, nachdem sie Zeugen paranormaler Ereignisse geworden waren. Somit war die Legende von Amityville geboren.
Das Schweigen der Lämmer (1991)
Die Figur des Hannibal Lecter ist an den Frauen-Serienkiller Ted Bundy angelehnt. Dieser wurde nach seiner Inhaftierung vom FBI-Profiler Robert Keppel verhört. Die Aufnahmen dieses Interviews dienten als Inspiration für das besondere Verhältnis zwischen der FBI-Agentin Clarice Starling und dem Kannibalen Lecter.
Das Haus der Dämonen (2008)
Auch die Handlung von „Das Haus der Dämonen“* ist wieder an eine arme Familie angelehnt, der die Horrorerlebnisse des Films wirklich widerfahren sein sollen. Die Familie Snedekers aus Connecticut berichtete der US-Presse Mitte der 1980er, ihr Anwesen in Southington würde in von Dämonen heimgesucht. Hier gab es (nach Ausssage der Snedekers) immerhin ein Happy End: Die Familie holte sich die Hilfe eines Exorzisten, dem es gelang, die Dämonen aus dem Haus zu verbannen.
Die Mothman Prophezeiungen (2002)
Der Mystery-Thriller „Die Mothman Prophezeiungen“*, aus dem Jahr 2002 basiert auf dem sagenhaften Wesen namens „Mottenmann“. Dieses wird im gleichnamigen Sachbuch von John A. Keel als Vorbote des Unheils beschrieben. Der Mottenmann soll, Keel zufolge, vor einem Brückeneinsturz in Ohio, bei dem mehr als 40 Menschen ums leben kamen, von mehreren Leuten gesichtet worden sein.
The Rite – Das Ritual
Der Inhalt dieses Horrorfilms mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle lliegt dem Buch „Die Schule der Exorzisten: Eine Reportage“ von Matt Baglio zugrunde. Baglio besuchte für die Recherche seines Werks ein echtes, vom Vatikan organisiertes Exorzismus-Seminar. Dort traf er den Priester Gary Thomas, der es Maglio erlaubte, ihm bei über 20 Teufelsaustreibungen über die Schulter zu schauen. Nach Veröffentlichung des Film soll Vater Gary sich sehr zufrieden über die realistische Darstellung der Exorzismen geäußert haben.
The Hills have Eyes (1977)
Kultregisseur Wes Craven schuf die Familie Sawney nach dem Vorbild des sagenumwobenen Alexander Bean, dem Oberhaupt einer schottischen Kannibalenfamilie aus dem 15. Jahrhundert. Dieser soll mit seiner Frau, einer schwarzen Hexe, und seinen 46 Kindern und Enkelkindern in einer Höhle gelebt haben, in die sie Vorbeireisende hineinlockten, ermordeten und verspeisten.