Ab dem 5. Dezember 2024 läuft „The Outrun“, der dritte und neueste Film der Regisseurin Nora Fingscheidt, in den deutschen Kinos. Und zwar mit der vierfach Oscar-nominierten Saoirse Ronan in der Hauptrolle. Klingt vielversprechend – aber lohnt es sich, den Film anzuschauen? Definitiv, und dafür gibt es gleich mehrere Gründe …
Warum geht es in „The Outrun“?
„The Outrun“ handelt von Rona (Saoirse Ronan), die auf den schottischen Orkneyinseln aufgewachsen ist und zum Studieren nach London gezogen ist. Dort widmet sie ihr Interesse allerdings nicht nur ihrem Master in Biologie, sondern nach und nach auch immer mehr dem Alkohol – bis es so schlimm ist, dass sie sich für einen Entzug entscheidet und in ihre Heimat zurückkehrt, um zu sich selbst zurückzufinden. Der Großteil des Films spielt in der Gegenwart auf den Orkneyinseln, es gibt jedoch immer wieder Rückblicke in ihre Vergangenheit in London und auch in ihre Kindheit, die Ronas Geschichte nach und nach wie ein Puzzle zusammensetzen. Bleibt nur eine Frage offen: Lohnt sich „The Outrun“? Unsere Antwort lautet definitiv Ja. Warum, erfährst du jetzt …
Hier kannst du dir den Trailer zum Film anschauen:
3 Gründe, warum sich „The Outrun“ lohnt
#1 Die Geschichte ist echt – und wirkt auch so
Wer „The Outrun“ anschaut, sollte eines wissen: Der Film ist nicht fiktiv, sondern basiert auf einer wahren Geschichte. Das, was Rona erlebt, ist die Geschichte der schottischen Journalistin und Autorin Amy Liptrot. 2007 veröffentlichte sie ihre Memoiren unter dem Titel „Nachtlicher“, für die sie 2016 mit dem Wainwright Preis und 2017 mit dem Ackerley Preis des englischen PEN-Zentrums ausgezeichnet wurde. Auch am Drehbuch für „The Outrun“ war Amy Liptrot beteiligt und schrieb dieses gemeinsam mit Regisseurin Nora Fingscheidt („Systemsprenger“ und „The Unforgivable“). Das Ergebnis? Die Geschichte ist nicht nur echt, sondern wirkt auch so. Nicht zuletzt, weil sie an Originalschauplätzen auf den schottischen Orkneyinseln gedreht wurde. Und zwar nicht nur irgendwo dort, sondern auf genau der Farm, auf der Amy aufgewachsen ist und in genau dem Caravan, in dem ihr Vater lebte, wie Nora Fingscheidt bei der Film-Preview in Berlin verriet. Auch echte Locals spielen im Film mit – mehr Realität geht also gar nicht.
#2 „The Outrun“ verändert dein Bild über Alkohol(ismus)
Woran denkst du, wenn du an Alkoholiker*innen denkst? Bestimmt nicht an eine junge Akademikerin, oder? Genau so kann die Realität aber aussehen – und das macht „The Outrun“ absolut deutlich. Der Film zeigt, dass Alkoholismus nichts mit Klischees und Schubladendenken zu tun hat, sondern eine Krankheit ist, die jeden und jede treffen kann, und die sich schneller in den Alltag einschleicht, als viele von uns vielleicht ahnen. „The Outrun“ lässt einen darüber nachdenken, wie häufig man wirklich Alkohol trinkt – auch wenn es „nur“ mal ein Glas Wein oder ein Bier ist –, und warum man das eigentlich tut. Mit diesem Effekt, sein eigenes Verhalten zu reflektieren, leistet der Film einen großen Awareness-Beitrag und teilt eine Message, die vor allem in einer Gesellschaft, in der das Trinken von Alkohol als vollkommen normal angesehen wird, unglaublich wichtig ist.
#3 Der Film löst etwas aus
Vielleicht weißt du ja, was ich damit meine: Filme, die ich wirklich mag und an die ich noch lange zurückdenke, haben meistens irgendein positives Gefühl in mir ausgelöst. „The Outrun“ und besonders die Hauptdarstellerin Saoirse Ronan, die du vielleicht aus „Lady Bird“ kennst, haben das bei mir geschafft. Um genau zu sein, war es eine wahre Achterbahn der Gefühle, die in mir aufgerüttelt wurde. Was bei dem harten Thema wohl auch keine Überraschung ist. Am Ende blieb aber – und das war für mich überraschend – vor allem eine Mischung aus Hoffnung, Lebendigkeit und Leichtigkeit. Genau das ist es für mich, was einen guten Film ausmacht: Wenn er etwas in mir auslöst und hängen bleibt.
Auch diese Bestseller-Verfilmungen können wir übrigens kaum abwarten: