Wenn Du des Öfteren Sushi isst, solltest Du diesen Artikel aufmerksam lesen, denn mit großer Wahrscheinlichkeit machst auch Du einige Dinge falsch. Zum einen wird in der japanischen Kultur Höflichkeit großgeschrieben, weshalb es auch einiges zu beachten gibt, wenn Du in einem japanischen Restaurant nicht allzu rüpelhaft rüberkommen willst. Zum anderen wird Sushi aber auch noch viel zu oft so stümperhaft behandelt, dass die feinen Aromen völlig untergehen. Damit Du beim nächsten japanischen Restaurantbesuch eine gute Figur machst und Deinen Geschmack schulst, zeigen wir Dir 5 Dinge, die Du auf keinen Fall tun solltest.
Sushi richtig essen ist eigentlich gar nicht so schwierig. Durch unsere Essgewohnheiten machen besonders Nicht-Japaner so einiges falsch. Wie genau isst man nun Sushi mit Stäbchen, wie kommt Wasabi auf das Sushi und wie tunkt man die leckeren Häppchen stilvoll in die Sojasoße? Wir sind all diesen Fragen für Dich nachgegangen und erklären Dir auch, warum die Einhaltung der Sushi-Etikette sinnvoll ist.
1. Wildes Hantieren mit Essstäbchen
Beginnen wir erstmal mit dem Grundlegendem: Wie gelangt Sushi am besten in Deinen Mund? Entgegen vielen Behauptungen ist es völlig in Ordnung, Sushi mit den Händen zu essen. Solange es sich nicht um Sashimi, also puren Fisch handelt, der immer mit Essstäbchen gegessen wird, ist das Greifen der feinen Häppchen mit Zeigefinger und Daumen sogar gewünscht. Denn mit Deinen Fingern kannst Du kunstvoll angerichtetes Sushi viel besser anheben, ohne es dabei zu zerstören. Wenn Du also nicht gut mit Stäbchen umgehen kannst, benutz ruhig Deine Hände. Sollte Deine Begleitung mit einem dummen Kommentar reagieren, kannst Du entgegnen, dass Du Sushi lieber auf die traditionelle Weise genießt. Bei der Verwendung von Stäbchen solltest Du es hingegen vermeiden, diese zu überkreuzen, während des Essens mit diesen auf andere Personen zu zeigen oder mit den schmaleren Enden, die Deinen Mund berühren, Sushi von gemeinsamen Tellern zu greifen. Stattdessen verwendest Du dafür das andere Ende Deiner Essstäbchen.
2. Kleine Bissen nehmen
Wenn Neulinge Sushi essen, richten sie dabei gerne ein kleines Sushi-Massaker an und zerstören die sorgsam arrangierten Häppchen. Das liegt vor allem daran, dass diese eben nicht in einem Happs gegessen, sondern mehrmals von ihnen abgebissen wird. Dies ist aber vom Sushi-Chef gar nicht so vorgesehen. Bei Sushi, auch bei süßem Sushi, handelt es sich vielmehr um eine sorgfältig zusammengestellte Komposition, die in einem Bissen verzehrt werden soll. Wird jedoch von Sushi abgebissen, wird diese Komposition zerstört und Du kannst das kleine Kunstwerk nicht in seiner Gänze schmecken.
3. Wasabi und Sojasoße vermischen
Man sieht es wirklich sehr häufig, aber das ist wirklich ein absolutes No-Go: Wasabi mit Sojasoße vermischen. Vermutlich denken sich die Verfechter dieser Angewohnheit, dass dies eine besonders clevere Idee sei. Schließlich hat man so mit einmal Dippen Sojasoße und Wasabi gleichzeitig auf dem Sushi. Allerdings ist es gar nicht unbedingt notwendig, jedes Stück Sushi mit Wasabi zu versehen. In der Regel trägt der Koch bereits eine kleine Menge Wasabi auf. Die Wasabipaste am Tisch ist zwar durchaus zum nachträglichen Würzen gedacht, viele Sushi-Banausen übertreiben es aber völlig und scheinen zu denken es ginge beim Sushi essen um einen Schärfe-Wettbewerb. Das ist nicht nur ganz schön albern, sondern maskiert auch völlig den Geschmack der feinen Fischhäppchen. Wenn Du schon zusätzlichen Wasabi zum Sushi genießen willst, solltest Du diesen nicht wie ein unerzogenes Kleinkind mit der Sojasoße verpanschen, sondern mit der Spitze eines Essstäbchens auf dem Fisch verstreichen.
4. Eingelegten Ingwer mit Sushi zusammen essen
Neben Sojasoße und Wasabi werden auch feine Scheiben eingelegten Ingwers zum Sushi gereicht. Ähnlich wie mit der Wasabi-Sojasoßen-Mixtur gibt es auch hier einige Spezialisten, die die Ingwerscheiben auf den Sushihäppchen platzieren und sich dann in den Mund schieben. Der Ingwer ist allerdings gar nicht zum zusätzlichen Würzen des Sushis gedacht, sondern als eine Art Gaumenreiniger zwischen verschiedenen Sushisorten. Genauso wie die scharfe Wasabipaste übertüncht der Ingwer den feinen Geschmack des Sushis.
5. Sushi in Sojasoße ertränken
Kommen wir zum Schluss zur wahrscheinlich meist verbreiteten Sushi-Sünde. In einem Sushi-Restaurant bekommt jede Person ein kleines Schälchen, das für die Sojasoße vorgesehen ist. Da man sich hier außerdem in der Regel selbst bedienen kann, wird diese erst mal ordentlich befüllt. Gemäß der japanischen Etikette sollte man sich hier aber in Zurückhaltung üben. Besser man nimmt sich erst mal eine kleine Menge und schenkt sich gegebenenfalls nach, da die Verschwendung von Sojasoße in Japan als Tabu gilt. Außerdem signalisiert das beherzte Einschenken der Sojasoße, dass man davon ausgeht, der Fisch sei womöglich schon alt und bedürfe einer ordentlichen Menge Würzung, um den Geschmack zu übertünchen. Natürlich ist die Sojasoße zum Dippen da. Allerdings soll Sushi nicht mit der Reisseite hineingetunkt werden, da es so auseinanderfallen kann und sich der Reis in der Soßenschale verteilt. Noch dazu beleidigt man damit auch den Koch, der den Sushireis bereits ausreichend gewürzt hat. Versuche also lieber sparsam mit der Sojasoße umzugehen, um Dich besser auf die feinen Aromen einlassen zu können. Die übermäßige Verwendung von Sojasoße kommt dem Ertränken eines guten Steaks in Ketchup gleich und ist aufgrund des hohen Natriumgehalts noch dazu nicht sonderlich gesund.
Wenn Du nun all diese Regeln verinnerlicht hast, kannst Du auch einen Sushi-Abend bei Dir zu Hause einplanen. Wir zeigen Dir hier Schritt für Schritt, wie Du den perfekten Sushireis zubereitest und einfache Maki Sushi rollst. Wenn Du schon etwas fortgeschritten bist, kannst Du Dich auch an dem wunderschönen Mosaic Sushi probieren.
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