Wenn Du gerne indisch essen gehst oder sogar schon mal in Indien warst, wirst Du das leckere Fladenbrot mit Sicherheit schon lieben gelernt haben: Naan ist das beliebteste Brot in der nordindischen Küche und ist die perfekte Beilage zu Currys. Frisch zubereitet, ist es so lecker, dass es auch pur oder nur mit etwas Ghee und Knoblauch schmeckt. Da es fertige Brote aus dem Supermarkt einfach nicht mit selbst hergestelltem Teig aufnehmen können, zeige ich Dir heute, worauf es bei authentischen Naan ankommt. Mit unserem Rezept wirst Du schon bald Dein Naan-Brot selber machen können!
Das macht ein richtig gutes Naan-Brot aus
Wie bei vielen traditionellen Gerichten liegt das Geheimnis der Zubereitung nicht unbedingt in den Zutaten. In Indien gibt es unzählige Fladenbrote wie Chapati, Paratha, Poori, Dossai oder Uttapam, die zum Teil aus sehr ähnlichen Zutaten wie Weizenmehl oder Grieß bestehen. Und doch schmecken sie alle ganz verschieden! Es genügt also bei einem Naan-Rezept nicht, lediglich einen einfachen Hefeteig herzustellen und damit zu rechnen, dass das Endergebnis so aussehen und schmecken wird wie im Restaurant. Ähnlich wie auch bei einer guten Pizza wirft der Teig nur dann schöne Blasen und bekommt die charakteristischen dunklen Flecke, wenn das Brot richtig gebacken wird.
Bei traditioneller Pizza benötigt man dafür einen Steinofen, der hohe Temperaturen erreichen kann. Naan-Brote werden in Indien entweder direkt über der offenen Flamme eines Gasherdes oder an den Seitenwänden eines Tonofens gebacken. Heimische Backöfen können diese Temperaturen leider nicht erreichen. Der Effekt lässt sich aber mit Untergründen, die viel Hitze speichern können, nachahmen. Noch besser als mit einem Pizzastein gelingt dies mit einem Pizzastahl oder einer schweren gusseisernen Pfanne. So ein tolles Ergebnis kannst du zu Hause mit einem Pizzastahl erzielen:
Diese Zutaten sorgen für die perfekte Textur
Neben großer Hitze beim Backen gibt es beim Naan-Teig noch eine weitere Besonderheit: Die Beigabe von Joghurt sorgt für die einzigartige Textur des Brotes, die etwas weicher ist als zum Beispiel Pizzateig. Veganer oder Laktoseintolerante können den Joghurt jedoch auch problemlos mit Soja-Joghurt oder anderen pflanzlichen Alternativen ersetzen, da er nur einen kleinen Teil des Rezeptes ausmacht. Wie Du Joghurt ganz einfach selber machen kannst, erklären wir Dir hier.
Anstelle von herkömmlichem Weizenmehl Typ 405 solltest Du lieber ein Weizenmehl mit einem etwas höheren Proteinanteil wählen, also ein kräftiges Brotbackmehl Typ 550. So bekommt Dein Naan mehr Biss!
Rezept für authentisches nordindisches Naan-Brot
Zutaten für etwa 8 Naan-Brote:
- 1 1/2 TL Trockenhefe
- 1 TL Zucker
- 150 ml warmes Wasser
- 300 g Mehl Typ 550 (zur Not funktioniert aber auch normales Weizenmehl Typ 405)
- 1 TL Salz
- 5 EL Naturjoghurt
- 2 EL Ghee (oder Butter)
- etwas Öl
Zubereitung:
- Verrühre die Trockenhefe mit 2 EL warmem Wasser in einer Schüssel und lasse es kurz stehen, bis die Mischung zu schäumen beginnt.
- Gib den Joghurt und das geschmolzene Ghee zu der Hefemischung. Vermische Mehl und Salz in einer separaten Schüssel, forme eine Mulde in der Mitte und schütte die flüssigen Zutaten in die Mulde.
- Vermenge alles zu einem feuchten und noch leicht klebrigen Teig. Gib den Teigball auf eine bemehlte Arbeitsfläche und knete ihn etwa fünf Minuten lang mit den Händen kräftig durch, bis er weniger klebt. Lege den Teigball dann in eine eingeölte Schüssel und wende ihn darin, sodass er leicht mit dem Öl überzogen ist. Lass den Teig nun an einem warmen Ort zugedeckt für 1 1/2 bis 2 Stunden gehen.
- Gib den Teig anschließend wieder auf die bemehlte Arbeitsfläche und presse Deine Faust ordentlich hinein, um die Luftblasen heraus zu bekommen. Teile ihn dann in acht Teile und forme Kugeln daraus.
- Wenn Du Dein Naan im Ofen auf einem Pizzastahl backen willst, musst Du diesen etwa 45 Minuten vorher auf 280 °C vorheizen und den Pizzastahl auf ein Rost in das untere Backofendrittel schieben. Wenn der Pizzastahl heiß genug ist, solltest Du ihn mit Backpapier auslegen, da der Naan-Teig schnell festkleben kann.
- Vor dem Backen rollst Du die Teigkugeln aus und ziehst sie an einem Ende etwas in die Länge, sodass die charakteristische Tränenform entsteht.
- Für die Zubereitung im Backofen gibst Du zwei bis drei ausgerollte Naans auf den Pizzastahl und lässt sie etwa 2 Minuten backen. Dann wendest Du sie zügig mit einer Zange und backst sie noch mal etwa eine Minute.
- Für die Zubereitung auf dem Herd solltest Du eine gut eingebrannte gusseiserne Pfanne erhitzen. Backe dann die Naans nacheinander von beiden Seiten, sodass schöne dunkle Blasen entstehen.
- Anschließend kannst Du sie noch heiß mit etwas Ghee oder Butter bestreichen und zugedeckt warmhalten
Knoblauch, Zwiebeln, Kurkuma, Rosinen: So kannst Du Dein Naan verfeinern
Frischgebackenes Naan-Brot riecht schon so lecker, dass man es am liebsten auf der Stelle pur essen möchte. Doch Du kannst Dein selbst gebackenes Brot auch noch verfeinern. In Indien gibt man in der Regel weitere aromatisierende Zutaten erst nach dem Backen hinzu. Wenn Du die heißen Naans mit Ghee, Butter oder auch pflanzlicher Margarine oder Kokosöl bestreichst, kannst Du sie mit Schwarzkümmel, angeschmorten Zwiebeln, hauchdünnen Knoblauchscheiben, gehacktem Koriander, Kurkuma oder auch süß mit Mandelblättchen und Rosinen bestreuen. Zu Naan passen alle Arten von indischen Currys, vor allem nordinidsche Gerichte wie Tandoori-Hähnchen, Palak Paneer, Aloo Ghobi und etwas frischer Joghurt und Minzchutney als Beilage.
Also ich weiß ja nicht, wie es Dir geht, aber wir haben jetzt so richtig Hunger bekommen! Wenn Du jetzt Lust bekommen hast, einen indischen Kochabend zu veranstalten, solltest Du dazu unbedingt auch dieses Mango Lassi zubereiten. Wir garantieren Dir: Deine Freunde werden Dich dafür lieben!
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