Rückblickend waren die 90er Jahre modisch und musikalisch an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas fragwürdig, aber kulinarisch waren sie ein echtes Partyjahrzehnt. Denn noch heute gibt es so viele Leckereien, die schon damals ganz großer Trend waren und unsere Gaumen auch weiterhin erfreuen. Ein köstliches Beispiel dafür ist neben Nudelsalat und Käse-Trauben-Spießchen der Schichtsalat, der auf keinem Buffet fehlen durfte – und eigentlich auch bis heute nicht fehlen darf. Damit dabei keine Langeweile aufkommt, verraten wir Dir, wie vielseitig und abwechslungsreich so ein Schichtsalat sein kann.
Damit hier keine Missverständnisse entstehen, wir wollen nicht behaupten, dass der Schichtsalat erst in den 1990er Jahren entstanden ist. Denn niemand weiß wirklich genau, wer wann und wo auf die Idee gekommen ist verschiedene Zutaten in eine große Salatschüssel zu schichten und diesen kulinarischen Neuling Schichtsalat zu nennen. Doch Fakt ist, dass eben jener Salat vor allem in den 90ern ein echter Dauerbrenner war – was die Backstreet Boys für die Ohren waren, war der Schichtsalat für den Gaumen: ein echter Schmaus. Aber was genau versteckt sich eigentlich hinter dem Schichtsalat?
Ein einheitliches Grundrezept für den Partykracher gibt es nicht, da es ja auch niemanden gibt, der ihn erfunden hat. Doch einige Zutaten haben sich als Favoriten durchgesetzt, dazu zählen Selleriesalat, Ananasstücke, gekochter Schinken (mehr oder weniger fein gewürfelt), Mais, fein gestiftete Karotten, Lauch und hartgekochte Eier. Als erste Schicht kommt in der Regel der Selleriesalat in eine große Schüssel, anschließend werden Schinken, Mais, Ananas, Eier und Lauch darauf geschichtet. Den Abschluss bildet ein Dressing aus Mayonnaise oder Salatcreme, die meist etwas weniger Fett hat. Der Schichtsalat muss dann einige Zeit ziehen, am besten bereitet man ihn bereits am Tag vor dem großen Buffet vor. Und dann ist er bereit für seinen großen Auftritt – der natürlich am besten gelingt, wenn der Salat in einer Glasschüssel geschichtet wird, damit man die einzelnen Genussphasen schon auf den ersten Blick erkennen kann. Es versteht sich daher auch von selbst, dass ein Schichtsalat vor dem Servieren nicht durchgehoben wird, wie es sonst bei den meisten Salaten der Fall ist. Beim Herausnehmen des Salates mit einem (großen Löffel muss man lediglich darauf achten, dass man an den Boden der Schüssel gelangt, beim Herausziehen vermengen sich die Schichten dann ausreichend zu einem kulinarischen Highlight. Gewürze sucht man bei den meisten Schichtsalate Rezepten übrigens tatsächlich vergebens, er setzt ganz auf die natürlichen Aromen seiner Zutaten. Natürlich schadet die eine oder andere Prise Salz nicht, das kann jeder Hobbykoch ganz nach dem persönlichen Geschmack entscheiden.
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Schichtsalat: Variationen von lecker
Es gibt sicherlich nicht wenige Feinschmecker, die jetzt ein wenig verwundert sind, da sie Schichtsalat ganz anders kennen und lieben als oben beschrieben. Das liegt daran, dass viele Freizeitköche ihre ganz eigene Version des Salatdauerbrenners entwickelt haben – oder das traditionelle Familienrezept andere Zutaten vorsieht. Und genau das ist auch das Schöne und Besondere am Schichtsalat: Er ist unglaublich vielseitig, kommt immer wieder anders daher und beugt kulinarischer Langeweile damit von vorne herein vor. So sehen einige Rezepte beispielsweise die Beigabe von gewürfelten Äpfeln vor, andere ergänzen den Salat mit einer Schicht geriebenem Käse für mehr Würze und Cremigkeit und wieder andere machen gleich einen ganz anderen Schichtsalat, nämlich eine mediterrane Variante mit Rucola, Tomate und Mozzarella. Oder auch einen scharfen, mexikanisch angehauchten Schichtsalat mit Kidneybohnen, Salsa und Taco Chips.
Wann passt ein Schichtsalat?
Eigentlich ist diese Frage schnell beantwortet, denn ein Schichtsalat mit seinen feinen Zutaten und dem zurückgenommenen, frischen Aroma sind immer dann die richtige Wahl, wenn eine erfrischende, leckere Beilage von Nöten ist, die erstens möglichst viele Geschmäcker trifft und zweitens möglichst viele Leute satt macht. Auch der Zeitfaktor spielt eine Rolle, denn den Schichtsalat kann (und sollte) man am Vortag zubereiten, sodass am Tag des großen Essens genug Zeit für andere Speisen sowie die Vorbereitung bleibt. Im Sommer ist der Schichtsalat vor allem bei Grillabenden und größeren Feiern ein Dauergast, da er wunderbar mit gegrilltem Fleisch und Würstchen harmoniert. Aber auch während der anderen drei Jahreszeiten macht er auf einem reichhaltigen Buffet immer eine gute Figur und sorgt für erfrischende Abwechslung neben all den Nudel-, Blatt- Kartoffelsalaten. Bei einem Buffet, zu dem jeder Gast etwas mitbringen soll, muss man sich übrigens keine Sorgen machen, denn selbst wenn zwei Hobbyköche einen Schichtsalat beisteuern, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie unterschiedlicher kaum sein können!
Lecker, erfrischend, schnell gemacht, abwechslungsreich, Partydauergast: Es gibt so viele gute Dinge über den Schichtsalat zu schreiben. Doch eines sagt mehr als 1000 Worte: eine Gabel voll frischem, hausgemachten Schichtsalat und das darauffolgende „Mhhh“ desjenigen, der sie sich gerade genüsslich in den Mund geschoben hat. Der erste und wichtigste Gast Deiner nächsten Party steht also schon fest: der Schichtsalat!
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