Tanja von "Rock and Owl" rockt ihre Küche und präsentiert Dir Marmor Gugl, an denen man sich nicht satt sehen kann - bis man genüsslich hinein beißt. Außen verführt eine knackige Schicht von dreierlei Schokolade, innen ein saftiger Teig. Wenn Dich jetzt auch die Kuchenlust packt und die Naschkatze in Dir erwartungsvoll schnurrt, muss es nicht beim Augenschmaus bleiben, denn Tanja hat das Rezept für ihre Marmor Gugl gleich mitgebracht und zeigt Dir Schritt für Schritt den Weg zum zuckersüßen Genuss.
Servus Ragazzi!
So begrüße ich seit gut einem Jahr die Leser meines Blogs "Rock and Owl". Der Grund ist ganz einfach: Ich heiße Tanja und bin eine bayerische Italienerin - von Beruf Schreiberling und Eisdealerin - die gerne backt, fotografiert, häkelt, dekoriert, schreibt, Eulen und Rockmusik aller Jahrzehnte liebt und das Ergebnis dieser bunten Mischung nur zu gerne mit anderen teilt.
Schreiben ist mein Hauptberuf, aber da meine Familie ein italienisches Eiscafe betreibt und ich meiner bayerischen Oma schon als Kind über die Schulter schauen durfte, wenn sie wunderbare Torten für die gesamte Nachbarschaft gezaubert hat, wurde mir die Liebe zu süßen Kreationen quasi schon in die Wiege gelegt. Wahrscheinlich hat sich deshalb mein Blog-Experiment, das ich im Oktober 2013 eher spontan gestartet habe, überwiegend zum Back-Blog entwickelt: Ich wollte ausprobieren, ob ich als Laie die vielen ausgefallenen Kuchen und Torten, die einem auf Facebook, Pinterest und Co. immer wieder begegnen, auch in meiner kleinen Küche nachmachen kann. Und weil ich mir schon vorher selbst immer wieder auf Blogs Tipps und Tricks geholt habe, gebe ich nun meine Anleitungen ebenso Schritt für Schritt und mit vielen Fotos weiter. Mein Motto: Rockbar? Backbar? Wunderbar!
Vieles hat gleich beim ersten Versuch wunderbar geklappt, wie der "Polka-Dot-Cheesecake", der ein All-Time-Favourite meiner Leser zu sein scheint. Manches hat mich und meinen alten Backofen schier zur Verzweiflung gebracht (zickig-empfindliche Macarons zum Beispiel). Aber einiges hat mich auch einfach nur verblüfft, weil man mit einfachsten Mitteln tolle Ergebnisse erzielen kann - auch wenn man kein Konditor ist und vor allem keine Profi-Ausstattung im Küchenschrank hat. In diese Kategorie gehört der perfekt mit Schokolade überzogene Guglhupf, und ich möchte euch heute zeigen, wie man das so gleichmäßig hinbekommt.
Amaretto-Schoko-Gugls
Was ihr braucht: Eine Backform für Guglhupfe aus Silikon. Meine Form ist für sechs mittelgroße Gugls, das Rezept reicht für sechs mittelgroße oder ca. 35 Mini-Gugls.
Die Zutaten:
• 120 Gramm geschmolzene Margarine
• 130 Gramm Puderzucker
• zwei Eier
• 80 Gramm geschmolzene Zartbitterschokolade
• 50 ml Amaretto (oder einige Tropfen Bittermandel-Aroma plus 50 ml Milch)
• 160 Gramm Mehl
• eine Prise Zimt
• eine Prise Salz
• Margarine für die Form
• Je eine halbe Tafel weiße, helle und dunkle Kuvertüre für die Glasur
Alle Zutaten auf Zimmertemperatur bringen. Form mit Margarine ausstreichen und leicht mit Mehl bestäuben. Backofen auf 200 Grad vorheizen. 80 Gramm Schokolade schmelzen. Ich mache das immer in der Mikrowelle in einem Gefrierbeutel, vier Minuten, 400 Watt - geht schneller und gibt keine Sauerei in der Küche.
Margarine schmelzen und mit dem Puderzucker aufschlagen. Die Eier, den Amaretto (oder das Aroma mit der Milch), Zimt und Salz hinzugeben. Geschmolzene und leicht abgekühlte Schokolade einrühren, zum Schluss das Mehl unterheben.
Der Teig sollte nun zähflüssig, aber noch fließend sein. Ist er zu fest (so wie Muffinteig), einen Schuss Milch hinzugeben. Ist er zu flüssig, Teelöffelweise Stärke einrühren. Teig in einen Gefrierbeutel geben, Spitze abschneiden und in die Gugl-Mulden füllen (das ist die sauberste Methode). Form ein paar Mal auf die Arbeitsplatte klopfen, damit die Luftblasen rausgehen, und auf mittlerer Schiene auf einem Gitterrost 15 bis 20 Minuten backen. Nach fünf Minuten die Temperatur auf 180 Grad zurückschalten.
Stäbchenprobe machen. Wenn kein Teig mehr am Stäbchen klebt, Gugls aus dem Ofen holen, in der Form abkühlen lassen und herausnehmen. Dafür einfach die Form nach allen Seiten ein bisschen auseinanderziehen und dann die Mulden umstülpen.
Die Silikonform müsst ihr nun abwaschen und gut (!!) abtrocknen, denn die brauchen wir für die Glasur und Schokolade und Wasser sind keine Freunde ;)
Das perfekte Gugl-Kleid
Jetzt bekommen die Gugls eine perfekte Glasur. Und das geht wirklich unglaublich einfach: Steckt die drei Schokoladensorten jeweils in separate Gefrierbeutel und schmelzt sie in der Mikrowelle bei 400 Watt für vier Minuten. Natürlich geht es auch im Wasserbad, aber mir ist das zu viel Patzerei ;)
Lasst die Schokoladen in ihren Beuteln abkühlen, bis ihr sie einigermaßen gut anfassen könnt (ihr sollt euch ja nicht die Pfoten verbrennen). Schneidet jeweils eine kleine Spitze ab, und kleckst die verschiedenen Farben wild durcheinander in die sauberen Silikon-Mulden, bis sie halb voll sind.
Dann nehmt ihr die abgekühlten Guglhupfe und dreht sie in die Schokoladen-Mulden hinein, bis die Schokolade oben leicht herausquillt. Dann wisst ihr, dass sich die Glasur überall schön verteilt hat. Ihr müsst nicht darauf achten, dass die Rillen in den Kuchen mit denen in der Form übereinstimmen. Die Schokolade ist stärker, die legt sich einfach drüber.
So kommt die Form jetzt für eine Stunde in den Kühlschrank.
Form aus dem Kühlschrank holen, Form wieder nach allen Seiten leicht Auseinanderziehen, damit sich die Schokolade vom Rand löst. Mulde umstülpen, den Gugl mit einem Stück Küchenpapier greifen (sonst gibt`s Fingerabdrücke) und mit einem Ruck schnell abziehen.
Und das war auch schon die ganze Zauberei
Fertig sind die perfekt glasierten Amaretto-Schoko-Gugls, die zwar aussehen wie gekauft, aber schmecken wie selbst gemacht!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbacken! Und wenn ihr wissen wollt, wie die Polka-Dots in den Cheesecake kommen, was Elvis auf einer Torte zu suchen hat und wie man Cupcakes dazu bringt. Küsschen zu geben, klickt doch mal bei mir rein.
Bake on & stay Rock!
Eure Tanja