Pizza gehört zweifelsfrei zu den Lieblingsgerichten der Deutschen. Sei es nun eine simple Margarita oder eine dekadente Pizza mit feinstem Serrano Schinken, Rucola und grob gehobeltem Parmesan, bei dem italienischen Klassiker ist wirklich für jeden etwas dabei. Doch man muss sie nicht immer beim Lieferdienst bestellen, um auch zu Hause in ihren Genuss zu kommen. Scheue Dich nicht vor selbstgemachtem Pizzateig, wir verraten Dir alle Tipps und Tricks.
Unten ein knuspriger Boden, obendrauf ein saftiger Belag, der Dich in den kulinarischen siebten Himmel schickt – das ist eine gute Pizza. Viele bezeichnen sie als ungesundes Fast Food, doch man soll nicht gleich alles über einen Kamm scheren. Ein guter Pizzateig braucht Zeit und eine gute Pizza zeichnet sich durch frische Zutaten aus. Klar, ein warmgehaltenes Stück Pizza aus der Schnellimbisskette, dessen Boden dank viel Fett knusprig gebraten wurde, fällt in die Fast Food Kategorie. Auch die fettige Pizza vom Lieferdienst kann unter Umständen als weniger gesund betrachtet werden.
Doch wer sich die Arbeit macht und daheim einen Pizzateig selbst zubereitet, um ihn anschließend mit frischer Tomatensoße, Gemüse, etwas Fleisch und Käse zu belegen, braucht sich nur wenig Gedanken zu machen. Schließlich hast Du die volle Kontrolle über die Qualität und Quantität der einzelnen Zutaten.
Das Einmaleins von Pizzateig
Ein Pizzateig wird aus einem Hefeteig hergestellt, der mit nur wenigen Zutaten auskommt. Allerdings solltest Du etwas Zeit einplanen, denn ein Hefeteig braucht diese um zu „gehen“ – also um das nötige Volumen und die richtige Konsistenz zu entwickeln. Daher solltest Du ihn etwa zwei Stunden vor dem Essen vorbereiten. Den simplen Teig hast Du im Handumdrehen hergestellt: Du benötigst Mehl, Wasser, eine Prise Salz, etwas Zucker sowie Olivenöl und natürlich Hefe. Ob Du Trockenhefe benutzt oder mit dem frischen, krümeligen Würfel arbeitest, bleibt ganz Deinen Vorlieben überlassen. Mische das Mehl mit dem Salz in einer Schüssel und drücke in die Mitte eine Mulde. Löse die Hefe zusammen mit einem Esslöffel Zucker in etwa 220 Milliliter lauwarmem Wasser auf. Für die Hefe ist der Zucker ein gefundenes Fressen, mit dem sie dann besonders fleißig arbeitet. Damit die Hefe ihre volle Kraft entfalten kann und den Teig in die Höhe treibt, braucht sie auch die Wärme des lauwarmen Wassers. Sobald sie sich aufgelöst hat, gibst Du die Flüssigkeit sowie ein bis zwei Esslöffel Öl zum Mehl und knetest den Teig richtig schön geschmeidig, am besten fünf bis zehn Minuten lang. Ob Du dabei auf reine Muskelkraft setzt oder lieber die Küchenmaschine bemühst, bleibt Dir überlassen. Sobald sich der Teig zu einem samtigen Kloß vereint hat, der nicht mehr an der Schüssel klebt, ist die meiste Arbeit auch schon getan … und es ist Zeit für eine Pause. Etwa eine Stunde entspannt sich der Hefeteig nun abgedeckt an einem warmen Ort und Du auf der Couch. Wenn Du allerdings noch voller Energie steckst, kannst Du bereits die restlichen Zutaten für Deine Pizza vorbereiten. Danach holst Du den Pizzateig aus der Schüssel und formst mit den Händen den typischen Pizzafladen. Nachdem Du ihn auf ein Back- oder Pizzablech gelegt hast, bestreichst Du den Teig mit Olivenöl und kannst dann auch schon mit dem Belegen beginnen. Anschließend wird die Pizza in spe für 12 bis 15 Minuten bei 220 Grad im vorgeheizten Backofen gebacken.
Variationen beim Pizzateig
Mit dem Grundrezept für Pizzateig ist schon viel gewonnen, doch es gibt zahlreiche Varianten, mit denen Du gut experimentieren kannst. Natürlich kannst Du für den Pizzateig handelsübliches Mehl (Type 405) verwenden, doch wenn Du stattdessen auf Backmehl (Type 550) setzt, wird Dir der Hefeteig noch besser gelingen. Das liegt daran, dass es die Flüssigkeit beim Aufgehen langsamer aufnimmt und der Pizzateig so stabiler bleibt, also weniger leicht in sich zusammenfällt. Das gilt übrigens nicht nur für Pizzateig, sondern auch für Brötchen, Brote und anderes Gebäck aus Hefeteig. Zusätzlich gibt es viele Pizzateig Rezepte, die einen Teil (meist etwa ein Viertel) des Mehls durch feinen Hartweizengrieß ersetzen, der für eine schönere Konsistenz und mehr Geschmack sorgt. Das Grundrezept für Pizzateig verlangt nach Wasser, doch viele Italiener tauschen es zum Teil durch etwas Weißwein oder gar Hefeweißbier ein. Ersteres verleiht dem Pizzateig eine feine Note, das Hefeweißbier hilft beim Aufgehen des Teiges.
Pizzateig wie aus dem Steinofen
Klar, der Durchschnittshaushalt kann sich nicht unbedingt mit einem waschechten Steinofen brüsten, in dem der Pizzaboden so typisch hauchdünn und knusprig wird. In den meisten Küchen ist allerdings ein handelsüblicher Backofen zu finden, in dem sich eine gute Pizza backen lässt. Wer allerdings auch ohne Steinofen so nah wie möglich an das Original herankommen möchte, besorgt sich einen Pizzastein. Er wird in den Backofen gelegt und heizt dort ordentlich auf, statt auf dem Blech wird der Pizzateig dann auf dem heißen Stein gebacken. So bekommt der Boden seine typisch knusprige Konsistenz. Um den passenden Pizzastein für den heimischen Backofen zu bekommen, solltest Du die Innenmaße des Ofens sowie des Ofenrosts ausmessen. Der ideale Pizzastein passt gerade auf den Rost, lässt in den Ofen geschoben aber rundherum etwa ein bis zwei Zentimeter freien Rand, damit die Luft gut zirkulieren kann.
Pizzastein für Deinen Backofen
Nie wieder matschige Pizza vom Lieferdienst, ab jetzt machst Du Deine Lieblingspizza zu Hause selbst! Denn ein guter Pizzateig ist kein Hexenwerk und mit ein wenig Übung wird er Dir garantiert perfekt gelingen – auf dass Du Dich jederzeit über eine Pizza mit knusprigem Boden und saftigem Belag freuen kannst, frisch aus dem Ofen und garantiert lecker!
Bildquelle: iStock/badmanproduction