Beim Anblick dieses Kuchens wirst Du vielleicht erst mal skeptisch sein. Wie viele andere, die Pandan-Kuchen nicht kennen, wirst Du vielleicht denken, dass es sich hierbei um ein künstlich schmeckendes Industrieprodukt handeln muss. Doch weit gefehlt! Denn die giftgrüne Farbe des Kuchens kommt tatsächlich aus den Blättern der Pandan-Palme. Diese färben Speisen nicht nur grün, sondern sorgen auch für ein angenehmes Aroma und einen unvergleichlichen Duft. Wir erklären Dir, wie die grüne Farbe in den Kuchen kommt, wonach Pandan eigentlich schmeckt und natürlich auch, wie Du Pandan-Kuchen zu Hause zubereiten kannst.
In Ländern wie Malaysia und Indonesien wird Pandan so häufig verwendet, wie hierzulande Vanille. Das feine Aroma bereichert zahlreiche Süßspeisen und Gebäcke und kann gleichzeitig auch noch als natürliche Lebensmittelfarbe genutzt werden. Pandanblätter finden sich aber nicht nur in Desserts. Wir geben Dir einen Einblick in die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der tropischen Pflanze.
Wie die Farbe aus den Pandanblättern in den Kuchen kommt
In Südostasien haben viele Haushalte Pandan-Bäume, die zur Familie der Schraubenpalmen gehören, direkt in ihrem Garten. Ansonsten kann man sie dort auch in Bündeln frisch auf Märkten kaufen. Da die Palmen tropisches Klima zum Wachsen benötigen, lassen sie sich hier leider nicht anpflanzen. Die aromatischen Blätter verströmen einen verführerischen Duft, allerdings nur im frischen Zustand. Leider lassen sich die Blätter auch nicht getrocknet zum Kochen und Backen verwenden. Dennoch ist es möglich hierzulande in asiatischen Lebensmittelläden frische Pandanblätter zu kaufen, die tiefgekühlt gelagert werden können.
Um die Blätter zum Färben des Pandan-Kuchens verwenden zu können, musst Du diese zunächst möglichst klein schneiden. Dann kommen sie mit etwas Wasser in einen Mixer und werden fein püriert. Diese Mixtur musst Du nun nur noch durch ein sehr feines Sieb oder ein sauberes Küchentuch geben und auspressen, um möglichst viel grünen Saft zu erhalten. Vermischt mit helleren Zutaten wie Kokosmilch ergibt sich aus dem dunkelgrünen Saft ein schöner Farbton.
So lecker schmeckt Pandan
Es ist gar nicht so leicht, den Geschmack von Pandan zu beschreiben. Die Blätter duften zwar sehr aromatisch, dennoch ist der Geschmack nicht sehr aufdringlich. Manche beschreiben Pandan aufgrund seiner Vielfältigkeit daher auch als Vanille Asiens. Vielleicht wird Dir der Geruch aber bekannt vorkommen. Denn Pandan wird nicht nur in grünen Desserts verwendet, sondern vor allem auch zum Aromatisieren von Reis. Sehr guter Duftreis riecht ähnlich wie Pandan. Zudem kann die Beigabe von einem Pandanblatt im Kochwasser Reis einen angenehmen Duft verleihen.
Die Pandanblätter sind so vielfältig einsetzbar, dass sie sowohl dem puddingartigen malaysischen Dessert Kuih einen angenehmen Geschmack verleihen, als auch in Fleischgerichten eine gute Figur machen. Besonders beliebt ist ein Gericht, bei dem marinierte Hähnchenstücke in Pandanblätter gewickelt und frittiert werden. Beim Frittieren geben die Blätter ihr Aroma an das Fleisch ab. Allerdings werden die dicken Blätter nicht mitverzehrt!
Rezept für Pandan-Kuchen mit Kokosmilch
Pandan-Kuchen existiert in zahlreichen Varianten zum Beispiel als Biskuitrolle oder als Schichttorte. Die leckerste Variante ist aber der zunächst unscheinbare Pandan-Chiffonkuchen. Chiffonkuchen sind eine Mischung aus Rühr- und Biskuitkuchen und zeichnen sich durch ihre besonders fluffige und zarte Textur aus. Idealerweise sollte der Kuchen nicht trocken und bröselig sein, sondern vielmehr auf der Zunge schmelzen. Erreicht wird das durch das Schaumigschlagen einer großen Menge Eier, der Verwendung von Pflanzenöl statt Butter und durch Kokosmilch. Wenn Du nicht derart viele Eier verwenden willst, findest Du hier auch ein Rezept für eine vegane Variante. In diesem Rezept des erfolgreichen Singapurer Blogs i eat i shoot i post wird der Einfachheit halber Pandanpaste verwendet, die Du bei Amazon bekommst*. Im oben verlinkten Rezept erfährst Du aber auch, wie Du den Pandan-Kuchen auf natürliche Art färben kannst.
Für eine 26cm-Kranzform benötigst Du:
- 6 Eigelbe und 9 Eiweiß
- 100 g Zucker + 100 g Zucker
- 115 ml Sonnenblumenöl
- 140 ml Kokosmlich (keine fettarme Kokosmilch!)
- 190g Mehl Typ 405
- 10g Speisestärke
- 2 TL Backpulver
- 1/4 TL Salz
- 3/4 TL Pandanpaste
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 TL Weinsteinbackpulver*
Zubereitung:
- Heize den Ofen auf 170 °C (Umluft) vor. Siebe das Mehl, Speisestärke und Backpulver in eine Schüssel und vermische es. Schlage in einer anderen Schüssel die Eigelbe mit 100 g Zucker schaumig, bis die Masse heller wird. Füge das Öl, Kokosmilch, Pandanpaste, Vanillezucker und Salz hinzu. Siebe dann noch einmal die Mehlmischung auf die Masse und vermische alles mit einem Handmixer.
- Gebe das Eiweiß in eine weitere Schüssel und schlage es schaumig. Füge das Weisteinbackpulver hinzu und schlage weiter, bis Du festen Eischnee erhältst. Füge den restlichen Zucker löffelweise hinzu und schlage den Eischnee weiter.
- Füge nun die Eischneemasse nach und nach zum restlichen Teig hinzu und verrühre alles vorsichtig mit einem Teigschaber. Wenn Du den Teig zu sehr vermischst, wir der Pandan-Kuchen am Ende nicht fluffig werden.
- Fette die Kranzform dünn ein und fülle den Teig in die Form. Fahre mit dem Teigschaber noch einmal vorsichtig ringsherum, damit keine unerwünschten großen Blasen im Teig entstehen. Schiebe die Form auf die mittlere Schiene in den Ofen und backe den Kuchen für etwa 55 Minuten. Dann überprüfe mit einem Holzstäbchen, ob der Teig in der Mitte durchgebacken ist.
- Lasse den Pandan-Kuchen abkühlen und stürze ihn anschließend vorsichtig aus der Form. Den zarten Kuchen schneidest Du am besten mit einem gezackten scharfen Messer in Stücke.
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