In Zeiten, in denen jeder, der etwas auf sich hält, sein Essen in sozialen Netzwerken teilt, geraten Klassiker schnell in Verruf, denn sie sind in aller Regel weder hip noch trendy und leider auch nicht immer allzu gesund. Doch wenn es um den Nudelsalat geht, dann tut man ihm Unrecht, wenn man ihn nur auf die Mayonnaise-geladene Version von vor 30 Jahren beschränkt. Wie lecker, abwechslungsreich, gesund UND hip Nudelsalat sein kann? Wir zeigen es Dir!
In den 80er und 90er Jahren gab es wohl keine Party, kein Buffet und erst recht keinen Grillabend ohne eine riesige Schüssel voll mit Nudelsalat – manchmal waren es sogar zwei oder drei, wenn man sich vorher nicht abgestimmt hatte, wer was zum Buffet beisteuert. In diesen riesigen Schüsseln türmte sich dann meistens ein mit reichlich Mayonnaise angemachter Nudelsalat, der von Erbsen und Möhren aus dem Glas begleitet wurde, in einigen Fällen gesellte sich Fleischwurst oder Kochschinken dazu. Und damit passt Nudelsalat so gar nicht in die Vorstellung, die wir heute vom Essen haben. Als Ende der 2000er ein neues Bewusstsein für Essen, Ernährung und Fitness entstand, büßte der Nudelsalat spürbar an Beliebtheit ein. Ein Salat aus den Kohlehydratbomben schlechthin? Und dann auch noch mit fettiger Mayo? Ein absolutes No-Go für viele figurbewusste Feinschmecker! Es lohnt sich allerdings, sich auf den Klassiker der deutschen Küche zurückzubesinnen – und ihn ein neues, zeitgenössisches Gewand zu kleiden. Schließlich sind Nudeln nicht nur als Hauptgericht sehr wandelbar, auch in einer Salatschüssel zeigen sie sich immer wieder von einer anderen Seite.
Nudelsalat international
Die Zeiten, in denen ein Nudelsalat in Mayonnaise schwimmen musste, sind also vorbei – zumindest wenn man es möchte. Es gibt unzählige Kreationen aus Nudeln, Gemüse, Obst, Fleisch, Wurst und einem passenden Dressing, sodass bestimmt jeder Feinschmecker einen Nudelsalat findet, der seine Geschmacksknospen glücklich macht und das schlechte Gewissen gar nicht erst weckt. Dabei stehen vor allem internationale Versionen des Salats im Fokus: Sei es ein asiatisch angehauchter Glasnudelsalat mit Koriander, Shrimps oder auch Hühnerfleisch, ein Nudelsalat alla mamma mit sonnengetrockneten Tomaten, Rucola und Parmesanhobeln oder Pasta, die in der Salatschüssel auf lauwarmes Gemüse und Kräuter der Provence trifft – nicht nur in Deutschland ist der Nudelsalat bekannt. Natürlich darf bei jeder dieser Varianten das passende Dressing nicht fehlen. Soll es exotisch-asiatisch sein, sind Soja- und Chilisauce, Limettensaft und Sesamöl geeignete Zutaten. Beim italienischen Nudelsalat kommt ein hausgemachtes Pesto aus Pinienkernen, Basilikum, Parmesan und Olivenöl als Dressing in die Salatschüssel. Und wer es dann doch ganz klassisch mag, bereitet entweder ein einfaches, aber deswegen nicht minder leckeres Essig-Öl-Dressing oder doch ein Mayonnaise-Dressing zu, das durch Zitronensaft gleich viel leichter wird. Wenn die Mayo teilweise oder komplett durch Joghurt ersetzt wird, ist auch der gutbürgerliche Nudelsalat kein Schwergewicht mehr!
Die richtige Pasta für den Nudelsalat
Generell kann natürlich jede Pastasorte für einen Nudelsalat verwendet werden. Kleine Nudeln wie beispielsweise Penne, Farfalle, Fussili oder auch Rigatoni sind aber besonders gut geeignet, da sie dank ihrer großen Oberfläche viel Dressing aufnehmen können. Und weil sie so kurz sind, kann man sie nebenbei bemerkt auch noch recht leicht essen. Eine Ausnahme bildet da natürlich der Spaghettisalat, hier können die Nudeln gar nicht lang genug sein – aber das ist ein Kapitel für sich. Egal, für welche Nudeln Du Dich entschieden hast, wichtig ist die Kochzeit: Damit die Pasta auch dann noch al dente ist, wenn sie bereits eine ganze Weile mit dem Dressing vereint ist, sollte man der Pasta etwas weniger Zeit im sprudelnd heißen Wasserbad gönnen als auf der Packung angegeben ist – ein bis zwei Minuten weniger reichen bereits aus. Auch hier gibt es allerdings zwei Ausnahmen: Reis- und Glasnudeln. Sie sollten exakt nach Packungsanleitung gegart werden, damit sie die perfekte Konsistenz für einen Nudelsalat haben. Als Fitnessalternative können natürlich auch Vollkorn- oder Dinkelnudeln in einen Nudelsalat verwandelt werden – damit dürften dann auch diejenigen überzeugt sein, die in Weißmehl den absoluten Erzfeind ihrer Bikinifigur sehen.
Nudelsalat ist uncool? Von wegen! Mit unseren Rezeptideen zauberst du garantiert immer wieder eine neue Leckerei auf Deinen Esstisch. Und wir sind uns sicher, dass auch (oder gerade) diejenigen, die ständig ihren #cleaneating #foodporn posten, sich mit Begeisterung auf einen ehrlichen, hausgemachten Nudelsalat stürzen, der ganz ohne Superfood-Attitüde zum echten Superstar avanciert!
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