Wenn Du schon einmal eine Diät gemacht und versucht hast, bestimmte Lebensmittel von Deinem Speiseplan zu streichen, wirst Du wissen, wie sehr man sich schon innerhalb kurzer Zeit nach zuckrigen Süßigkeiten und salzigem Junk Food sehnt. Leider schmecken Rosenkohl, Spinat und Brokkoli aber eben nicht nach Pizza und eine Banane kann es auch nicht wirklich mit einem Schokoriegel aufnehmen. Mit dem sogenannten Taste Buddy kann sich das aber in Zukunft ändern: Forscher arbeiten an einem elektronischen Löffel, der gesunde Speisen anders schmecken lassen kann. Wie das genau funktioniert und ob der Taste Buddy zu einer Diätrevolution führen wird, erfährst Du hier.
So funktioniert der elektronische Löffel
Ein Team von britischen Forschern wollte einen Weg finden, mit Hilfe von Elektrizität unsere Geschmacksknospen so zu stimulieren, dass dabei bestimmte Reize wahrgenommen werden. Das Gerät, das kürzlich auf der The Big Bang UK Young Scientists & Engineers Fair in Birmingham vorgestellt wurde, kann bei Zungenkontakt bereits einen süßen oder salzigen Geschmack erzeugen. Genutzt werden hierfür niedrige elektrische Strömungen, die in der Lage dazu sind, eine chemische Reaktion an unseren Geschmacksrezeptoren zu erzeugen. Der sogenannte Taste Buddy ähnelt aber noch so gar nicht einem herkömmlichen Essbesteck: Vielmehr ist er eine Art Chip, der an einer großen Batterie befestigt ist. Die Wissenschaftler arbeiten aber daran, dieses Gerät in einen alltagstauglichen Löffel umzuwandeln. Bis es so weit ist, wirst Du Dich aber wohl noch eine ganze Weile gedulden müssen, denn die Forscher benötigen für das Ausfeilen dieser abgefahrenen Technik noch locker an die 20 Jahre.
Taste Buddy: Die Diät-Revolution?
Werden wir in 20 Jahren also genussvoll tellerweise Gemüse in uns reinschaufeln und dabei das Gefühl haben, wir essen eigentlich gerade einen Burger? Wenn es nach den Forschern geht, ja: Sie wollen es ermöglichen, dass wir, ohne unseren Körpern zu schaden, salzige und zuckerige Speisen essen können. Ein fettarmes ungewürztes Stück Tofu könnte so nach einem Steak schmecken, ohne dass wir dabei aber all die Kalorien und ungesunden Fette zu uns nehmen. Auch Dosen oder Tassen sollen irgendwann mit dieser Technik ausgestatt werden. Das könnte es Menschen, die sich einfach nicht mit dem Geschmack von gesundem Essen anfreunden können, tatsächlich helfen.
Doch den Wissenschaftlern geht es nicht nur darum, Rosenkohl nach Schokolade schmecken zu lassen, sondern auch den Weg hin zu einer geschmacklichen Virtual Reality zu schaffen. So könnten wir irgendwann, wenn wir uns eine Kochshow anschauen, mithilfe eines entsprechenden Tools die dort zubereiteten Gerichte gleich schmecken!
Diese neue Technik klingt ganz schön abgefahren, oder? Würdest Du den Taste Buddy gerne einmal ausprobieren oder findest Du es bedenklich, seinen Geschmacksnerven falsche Reize vorzugaukeln? Damit Speisen einen anderen Geschmack bekommen, bedarf es allerdings nicht zwingend komplizierter elektronischer Technik: Dieser Löffel beweist, dass bereits die Form unsere Wahrnehmung verändern kann.
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