Herbstzeit ist Kürbiszeit – das ist schon mal klar! Doch bei all den Kürbissorten, die einem auf dem Wochen- oder im Supermarkt angeboten werden, schwirrt einem ganz schön der Kopf. Kürbisse sind ungeheuer vielfältig, doch nicht jede Sorte eignet sich für jedes Rezept: Die einen sind wässriger, die anderen sollte man schälen und wiederum andere sind gar nicht zum Verzehr geeignet. Wir haben uns durch den Dschungel der Kürbissorten gewühlt und zeigen dir die wichtigsten Speisekürbisse inklusive Verwendungstipps.
Welche Kürbissorten gibt es?
Kürbisse werden eigentlich schon seit Jahrtausenden angebaut und verzehrt. In der deutschen Küche hat der Kürbis aber lange Zeit eher ein Nischendasein geführt. Das große Kürbis-Revival kam erst innerhalb der letzten 30 Jahre. Mittlerweile bekommt man vor allem den beliebten kleinen Hokkaidokürbis in so ziemlich jedem Supermarkt. Und das ist auch gut so, denn Kürbisse bringen nicht nur Abwechslung in unseren Speiseplan, sondern sind noch dazu wichtige Vitaminlieferanten im Herbst und Winter.
Es ist wirklich schwer zu sagen, wie viele Kürbissorten insgesamt existieren, da es eine Vielzahl an Untergruppen und immer wieder neuen Züchtungen gibt. Erst mal bekommst du hier einen Überblick, was du mit den Speisekürbissorten anstellen kannst, die hierzulande am besten erhältlich sind. Die Betonung liegt hier auf Speisekürbissen, da es auch ungenießbare Zierkürbisse gibt, die zwar wirklich hübsch aussehen, allerdings giftige Bitterstoffe enthalten. Im Zweifelsfall würdest du einen solchen also sofort am Geschmack erkennen, solltest ihn aber sofort ausspucken und ihn lieber für schicke Herbstdeko-Basteleien verwenden.
Geschmackstest bestanden: Im Video zeigen wir die 7 leckersten Kürbissorten:
Die geläufigsten Speisekürbisse im Überblick
Hokkaidokürbis
Beginnen wir erst mal mit unserem Liebling, dem Hokkaidokürbis. Zum einen ist er durch seine geringe Größe schon mal praktisch und dafür äußerst ertragreich, denn die dünne Schale kann einfach mitgegessen werden. So erspart man sich mühseliges Schälen und der kleine Kürbis verleiht Gerichten einen besonders schönen, orangefarbenen Ton sowie eine große Menge Vitamin A. Auch geschmacklich überzeugt der Hokkaidokürbis, da er ein kräftig-nussartiges Eigenaroma mitbringt. Aufgrund seines festen Fleischs eignet sich der Hokkaido für so ziemlich alle Kürbisgerichte: Cremige Suppen färbt er schön orange und auch beim Backen oder Rösten im Ofen zu kalorienarmen Kürbispommes behält das Fleisch seine Form. Vor der Zubereitung muss der Hokkaidokürbis lediglich halbiert und mit einem Löffel entkernt werden.
Muskatkürbis
Beim Muskatkürbis handelt es sich um einen sehr großen Kürbis, der bis zu 18 Kilogramm auf die Waage bringen kann – definitiv kein Kürbis für Singlehaushalte! Oft wird Muskatkürbis aber auch gar nicht als ganze Frucht verkauft, sondern in praktische Spalten geschnitten. Den Muskatkürbis erkennt man in seiner Anfangszeit an seiner grünen Schale, die sich, wenn er reif ist, in einen dezenten Ockerton verwandelt. Zudem zeichnet er sich durch seine charakteristischen Rillen aus. Trotz seiner Größe ist er daher nicht geeignet, um daraus gruselige Halloween-Kürbisgesichter zu schnitzen. Die Schale sollte man vor der Zubereitung besser entfernen, um an das tief orangefarbene Fruchtfleisch zu gelangen. Das Aroma des Muskatkürbisses ist fruchtig-säuerlich mit einer leichten Muskatnote. Dadurch eignet er sich ausgezeichnet für Süßspeisen wie klassische amerikanische Pumpkin Pies oder diesen Kürbis-Pfannkuchen. Der Muskatkürbis schmeckt aber auch lecker in Salaten – und das sogar roh!
Butternusskürbis
Trotz seiner völlig anderen Form ist der Butternut oder Butternusskürbis mit dem Muskatkürbis verwandt. Seine Schale ist unauffällig blassgelb bis bräunlich und man erkennt ihn direkt an seiner länglichen Birnenform. Sein Fruchtfleisch enthält besonders viel Vitamin A und schmeckt außerdem süß-nussig und leicht buttrig. Butternusskürbisse sind ähnlich vielseitig einsetzbar wie Hokkaidokürbisse und eignen sich besonders gut als Gemüsebeilage im Ofen geröstet oder zu Würfeln geschnitten in indischen oder thailändischen Currys. Zudem lässt er sich halbieren, aushöhlen, befüllen und im Backofen zu besonders hübschen herbstlichen Mahlzeiten verarbeiten. Und hättest du gewusst, dass man den vielseitigen Butternusskürbis kühl gelagert bis zu einem Jahr aufbewahren kann?
Spaghettikürbis
Der Spaghettikürbis, oder auch Orangetti genannt, ist etwas ganz Besonderes. Denn er eignet sich so gar nicht für die klassischen Kürbis-Zubereitungsarten wie cremige Kürbissuppen, da sein Fruchtfleisch äußerst faserig ist. Das klingt zunächst nicht so schmackhaft, ist es aber, wenn man weiß, wie man den Spaghettikürbis richtig verarbeitet. Wenn man ihn längs halbiert, entkernt und für zehn Minuten in die Mikrowelle oder den Backofen gibt, kann man anschließend das Fruchtfleisch herauskratzen. Nun offenbart sich auch, warum der Spaghettikürbis seinen Namen trägt: Das Fruchtfleisch löst sich zu kleinen pastaartigen Fäden von der Schale ab. Weil der Spaghettikürbis so kalorienarm ist, eignet er sich ausgezeichnet als Low-Carb-Nudelersatz. Die Kürbisnudeln lassen sich sogar direkt aus dem gegarten Kürbis essen: So erspart man sich den Abwasch!
Halloween-Kürbis
Na, steht deine Halloween-Deko schon? Ein ausgehöhlter Kürbis mit eingeschnitztem Gesicht oder dekorativen Bohrlöchern lässt sich nur aus bestimmten Kürbissorten herstellen. Die Klassiker zum Schnitzen sind die Sorten Ghost Rider und Early Harvest, da ihre Schale stabil genug ist, sich aber ohne großes Abmühen bearbeiten lässt. Das entfernte Kürbisfleisch wird natürlich nicht entsorgt. Es ist wasserhaltiger als das von Hokkaido- oder Butternusskürbissen und hat daher weniger Eigenaroma. Eine Kürbissuppe aus Ghost Rider- oder Early-Harvest-Kürbissen solltest du daher auch etwas stärker mit Curry-Gewürzmischungen, Kreuzkümmel, Muskat und Chilipulver würzen.
Seltene und besondere Kürbis-Spezialitäten
Die folgenden selteneren Sorten findest du in Deutschland mit etwas Glück auf Wochenmärkten, in Bio- und Hofläden oder in privaten Gärten.
Pattison-Kürbisse
Diese kleinen skurril geformten Kürbisse könnte man glatt mit Zierkürbissen verwechseln. Aufgrund ihrer Form werden sie auch als UFO-Kürbisse oder Bischofsmützen verkauft. Geschmacklich haben die Pattison-Kürbisse nicht viel Eigenaroma und erinnern eher an Zucchini. Die Minikürbisse werden nicht geschält und eignen sich besonders gut, um ihre Blüten in Bierteig zu frittieren. Für eine etwas gesündere Zubereitung kannst du sie auch in einer gemischten Gemüsepfanne verarbeiten und zu Pasta oder Reis servieren.
Baby Bear
Dieser herzallerliebste Name bezeichnet einen besonders kleinen orangefarbenen Kürbis. So süß es auch aussehen würde, eignet sich Baby Bear leider nicht für Halloween-Schnitzereien in Miniaturform. Allerdings lässt er sich entkernt am Stück backen und macht eine gute Figur als essbare kleine Suppenschüssel.
Cotton Candy
Noch so ein süßer Name. Dieser kleine weiße Kürbis ist fast zu schön zum Essen. Seine Schale ist strahlend weiß, verfärbt sich aber bei Lichteinstrahlung relativ schnell. Cotton Candy eignet sich für Suppen oder für die nächtliche Halloween-Deko.
Wow, wer hätte gedacht, dass Kürbisse derart vielseitig sind! Am besten, du stiefelst gleich mal zum Wochenmarkt und hältst nach besonders hübschen Kürbissorten Ausschau. Schließlich gibt es eine ganze Menge Rezepte, die du bestimmt noch nicht ausprobiert hast, wie etwa unseren Kürbis-Smoothie, die Kürbis-Pfannkuchen und die im Ofen gebackenen Kürbis-Pommes.
Kürbis kann man nicht nur kochen und rösten, sondern auch in herbstliche Drinks verwandeln: