Jedes Jahr aufs Neue lockt uns der würzige Duft von Glühwein, Feuerzangenbowle oder Glögg auf die Weihnachtsmärkte (wenn nicht gerade 2020 ist) und macht so richtig Lust auf die kommende Festtagszeit. Die wohlig warmen Getränke gehören mindestens genauso zur Vorweihnachtszeit wie Plätzchen, Lebkuchen und Co.. Das Beste: Du kannst Glühwein und Co. easy selber machen!
Die Düfte von Zimt, Gewürznelken und Sternanis lassen ganz von selbst eine festliche Stimmung voller Wärme und Gemütlichkeit aufkommen. Warum also nicht mal köstliche Weihnachtsgetränke wie Glühwein oder Feuerzangenbowle nach Rezept selber machen? Selbstgemacht ist schließlich besser als gekauft! So kannst du das Getränk ganz nach deinem Geschmack würzen sowie die Qualität des Alkohols bestimmen.
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Glühwein selber machen: Der Klassiker mit Feinschmeckerpotential
In einen leckeren, selbstgemachten Glühwein gehören neben einem passenden Rotwein vor allem gute Gewürze und keine Gewürzmischungen mit viel zu vielen Aromastoffen und anderen fragwürdigen Zusätzen. Wenn du einmal den Unterschied geschmeckt hast, weißt du, wieso! Feste Bestandteile eines jeden Glühweins sind Zimtstangen, Gewürznelken, Piment, Ingwer, Koriander, Kardamon und Muskatnuss. Vanille, geriebene Orangen- oder Zitronenschalen können je nach Vorlieben ebenfalls hinzugegeben werden.
Zur Glühwein-Zubereitung eignen sich zum Beispiel perfekt französische Landweine, aber auch deutsche Rotweine wie diesen Dornfelder. Wer seinen Glühwein lieber beerig und mild bevorzugt, kann auch zu einem Spätburgunder oder Regent greifen.
Kommen wir zum Rezept...
Zutaten:
- 1 Liter Rotwein deiner Wahl
- 20 ml Amaretto
- 1/2 Bio-Orange
- 1/2 Bio-Zitrone
- Einige Gewürznelken
- 2 Zimtstangen
- 1 TL geriebener Ingwer
- Etwas Piment, Vanille, Koriander und gemahlene Muskatnuss
- Honig oder braunen Zucker
Zubereitung:
Gib den Wein samt Gewürzen in einen Topf und erhitze das Ganze langsam. Tipp: Die Gewürze hängst du am besten ungemahlen (außer der Muskatnuss!) in einem solchen Teefilterbeutel in den Wein. So kann man diese später kinderleicht entfernen. Schneide die halbe Zitrone und die halbe Orange in Scheiben und gib sie ebenfalls in den Topf. Dann das Ganze etwa eine halbe Stunde auf dem Herd lassen. Noch ein Tipp: Den Wein niemals über 80 Grad erhitzen oder gar aufkochen lassen, da sonst der Alkohol verdampft und sich die Gewürze im Geschmack zu sehr verändern!
Anschließend kannst du den Glühwein noch nach Bedarf abschmecken und süßen. Wir raten dir, auf unnötigen Zucker zu verzichten und ganz natürlich mit Honig zu süßen. Zusätzlich kannst du ganz zum Schluss noch 20 ml Amaretto hinzufügen, das verleiht dem würzigen Glühwein eine warme Mandelnote – lecker! Schon ist dein selbstgemachter Glühwein fertig.
Arbeitsaufwand: ca. 30 Minuten
Feuerzangenbowle: Rezept für den Filmstar unter den Weihnachtsgetränken
Glühwein selber machen reicht dir noch nicht? Dann probier es mal mit unserem Feuerzangenbowle-Rezept. Eigentlich ist das Rezept für Feuerzangenbowle schon sehr alt. Mit dem gleichnamigen Film aus dem Jahre 1944 avancierte der warme Weihnachts- und Silvesterdrink aber erst zum absoluten Kultgetränk. Wer hat bei dem Namen „Feuerzangenbowle“ nicht auch gleich das Gesicht Heinz Rühmanns alias Dr. Johannes Pfeiffer vor Augen, wie er in der ersten Szene mit seinen Freunden die warme Köstlichkeit schlürft?
Aromatisch und süß ist die Feuerzangenbowle aber eigentlich auch eine Art von Glühwein. „Feurig“ wird das Getränk erst durch den Zuckerhut, der auf einer Zuckerpfanne über dem Bowlengefäß angezündet wird. Damit er gut brennt, wird der vor dem Anzünden großzügig mit hochprozentigem Rum getränkt und dann regelmäßig mit ein oder zwei Esslöffeln des Alkohols beträufelt, bis er durch das Feuer ganz geschmolzen ist. Klingt nach etwas, das du unbedingt mal probieren willst? Hier ist unser Feuerzangenbowle-Rezept!
Zutaten:
- 2 Flaschen Rotwein
- 2 Bio-Orangen
- 1 Bio-Zitrone
- Eine Stange Zimt
- 2 Nelken
- Zuckerhüte (hier bekommst du 50 Stück günstig bei Amazon!)
- 280 ml Rum (Tipp: Mindestens 54-prozentiger Rum ist ein Muss! Denn erst der hohe Alkoholanteil sorgt für die gute Brenneigenschaft.)
Zubereitung:
Wasche die Orangen und die Zitrone heiß ab, da sich trotz Bio-Qualität noch Rückstände und Schmutz auf der Schale befinden können. Danach trockenreiben und die Schalen mit einem Sparschäler in feinen Streifen abschälen. Presse den Saft der Orange aus und gib diesen mit Schale, Rotwein, Zimtstangen und Nelken in einen Bowlentopf. Je nach Bedarf kannst du auch einige Tropfen Zitronensaft hinzugeben.
Kleiner Tipp: Wenn du keinen Bowlentopf besitzt, dann kannst du alternativ auch einen Fonduetopf verwenden.
Erhitze das Gemisch, aber bringe es NICHT zum Kochen. Stelle den Topf auf ein Rechaud, sodass die Bowle schön warm bleibt. Lege zuletzt den Zuckerhut mit Gestell über den Topf. Den Rum nun in einem kleinen Topf erhitzen, dann den Zuckerhut damit tränken und schließlich anzünden. Sobald die Flamme kleiner wird, einige Esslöffel Rum nachgießen, bis der Zucker vollständig geschmolzen und in den Rotwein getropft ist.
Übrigens: Pro Glas hat die leckere Feuerzangenbowle nun einen Alkoholgehalt von 13 bis 17 Prozent.
Arbeitsaufwand: ca. 30 Minuten
Glögg: Rezept für den nordischen Newcomer mit Wumms!
Glögg, manchmal auch als Schwedenpunsch oder finnischer Glühwein bezeichnet, ist die skandinavische Variante des Glühweins, die ihren Ursprung in Schweden hat. Glögg ist dank einer großzügigen Schnappsbeigabe meist stärker als unser Glühwein und eignet sich deshalb auch hervorragend als warmer, weihnachtlicher Aperitif. In Skandinavien trinkt man den Glögg traditionell in der Adventszeit und besonders zum Luciafest am 13. Dezember, dazu reichen die Schweden Lussekatter (süße Hefebrötchen mit Safran) und Pfefferkuchen. Rosinen und Mandeln geben dem köstlichen Heißgetränk eine spannende Note sowie etwas Biss, während Weißbrand oder Wodka für den richtigen Schuss sorgen. Unser Glögg-Rezept bekommst du jetzt!
Zutaten:
- 1 Bio-Orange
- 5 Kardamom-Kapseln (grün)
- 750 ml Weißwein
- 100 ml Weinbrand
- 100 g Korinthen
- 1 Stange Zimt
- 2 Nelken
- 4 EL Kandiszucker (braun) oder Vanillezucker
- 70 g Mandelsplitter
- 70 g Rosinen oder wahlweise Cranberries
- Ein Schuss Johannisbeersaft
Zubereitung:
Wasche die Orange heiß und schäle die Schale fein mit einem Sparschäler in Zesten ab. Schneide die Orange dann auf und presse eine Hälfte aus. Gib die eingeritzten Kardamom-Kapseln sowie Wein, Weinbrand, die abgewaschenen Korinthen, die Gewürze, den Zucker sowie die Orangenschale samt Saft in einen Topf und erwärme das Gemisch. Lass alles ca. eine Stunde ziehen. Schmecke das Getränk am Ende ab.
Tipp: Sollte es dir nicht süß genug sein, versuche es einmal mit einem Schuss Johannisbeersaft, anstatt mehr Zucker hinzuzugeben! Der Saft passt hervorragend zur nordischen Gewürzmischung.
Im letzten Schritt gibst du die Mandelsplitter sowie Rosinen in Gläser und füllst alles mit dem warmen Punsch auf. Für Rosinen-Verschmäher gibt es übrigens eine gute Alternative: Cranberries sind von Geschmack und Konsistenz her ein guter Ersatz und fügen sich vom Aroma optimal in die Gewürzkomposition des Glögg-Rezepts. Einfach mal ausprobieren!
Arbeitsaufwand: ca. 70 Minuten
Und wenn du dann alle Getränke mal durchprobiert hast, empfehlen wir übrigens diese Tasse (die sich auch prima als Weihnachtsgeschenk für andere Glühwein-Experten eignet!):
Glögg, Feuerzangenbowle und Glühwein selber machen? Mit diesen Rezepten gelingt dir das jetzt ohne Probleme! So kann die Adventszeit und Weihnachten doch kommen. Noch mehr weihnachtliche Getränketipps gefällig? Wie wäre es mit einem cremigen Eggnog? Zur Abwechslung könntest du dir auch noch einen Winter-Smoothie zubereiten. So oder so sagen wir: Cheers, lass es dir schmecken!
Bildquelle: Getty Images/Angela Kotsell/Vadym Petrochenko/Say-Cheese
