Kartoffeln sind streng genommen zwar auch Gemüse, aufgrund ihres hohen Stärkegehalts gelten klassische frittierte Chips aber nicht unbedingt als gesunder Snack. Zum Glück kann man aber auch andere Gemüsesorten in knusprige Scheiben backen. Wir zeigen dir, wie du Gemüsechips sogar ohne Öl im Backofen, in der Mikrowelle, Heißluftfritteuse oder ganz professionell im Dörrautomaten selber machen kannst.
Welches Gemüse eignet sich für Gemüse-Chips?
Im Supermarkt findest du bereits immer mehr Gemüsechips im Snack-Regal. Beim Blick auf die Nährwerttabellen wird aber bei einigen Produkten schnell deutlich, dass ihr Fett- und Kohlenhydratgehalt sich nicht viel von Kartoffelchips unterscheidet. Selbstgemacht können Gemüsechips aber ein wirklich gesunder Snack sein, denn du kannst sie Backen statt Frittieren, frisches Bio-Gemüse und nur wenig oder kein gesundes Öl verwenden. Allerdings eignen sich nicht alle Gemüsesorten zum Chips backen. Grundsätzlich gilt: Desto niedriger der Wassergehalt des Gemüses, desto besser eignet es sich für Chips. Aus Tomaten, Paprika, Gurken, Avocado und Eisbergsalat kannst du also keine Gemüsechips machen (es sei denn, du panierst und frittierst sie), sehr wohl aber aus diesen Sorten:
- Karotten
- Süßkartoffeln
- Radieschen
- Rote Bete
- Pastinaken
- Knollensellerie
- Steckrüben
- Zucchini
- Grünkohl
- Schwarzkohl
- Rosenkohl (in Blätter geteilt)
- Knoblauch
- Kochbananen
- Butternut-Kürbis
- Grüne Bohnen (erst gegart, dann getrocknet oder gebacken)
- Auberginen
- Taro
- Topinambur
- Nori-Algen
Gemüsechips im Backofen selber machen
Der Backofen eignet sich gut zum Herstellen von Gemüsechips, da du mit mehreren Blechen eine größere Menge auf Vorrat machen kannst. Idealerweise solltest du die Heißluft-Funktion benutzen, auf niedriger Temperatur klappt es aber auch mit Ober- und Unterhitze oder in Gasöfen. Je nach Gemüsesorte ist die Zubereitung etwas anders: Grünkohl solltest du zum Beispiel von den Stielen entfernen und vorher gut mit Öl einreiben, Rosenkohl hingegen muss in kleine Blätter geteilt werden. Die folgende Anleitung gilt für die klassischen Gemüse-Chips-Sorten wie Karotten, Süßkartoffeln, Zucchini, Rote Beete und Pastinaken:
- Wasche das Gemüse und schäle es, wenn nötig. Trockne das Gemüse anschließend gründlich mit Küchenkrepp.
- Schneide das Gemüse in dünne Scheiben: Achtung, die Scheiben sollten nicht so dünn sein, dass sie transparent sind, sonst verbrennen sie schnell. Zu dick sollten sie aber auch nicht sein, da die Chips sonst nicht knusprig werden. Für gleichmäßig knusprige Chips empfehlen wir dir eine Mandoline mit einer Dicke von 3-6 mm.
- Nun kannst du die Scheiben in einer Schüssel mit etwas Öl und Gewürzen (z.B. Salz, Paprikapulver, Knoblauchpulver, getrocknete Kräuter, Pfeffer, Chili, Parmesan) vermischen – auf diese Weise verteilst du die Gewürze am einfachsten. Wenn du hingegen Öl sparen willst, kannst du die auf einem Backblech ausgebreiteten Scheiben mit einem Ölsprüher nur ganz leicht benetzen und anschließend mit Gewürzen bestreuen. Ohne Öl werden die Gemüsechips nicht ganz so knusprig und funktionieren nur mit Heißluft. Auch Gewürze werden ohne Öl nicht haften, eine geringe Menge Öl ist daher empfehlenswert. Wer ganz auf Öl verzichten will, sollte Gemüsechips besser in der Heißluftfritteuse oder im Dörrautomaten zubereiten.
- Verteile die Gemüsescheiben nebeneinander (nicht übereinander!) auf mit Backpapier ausgelegten Blechen.
- Backe die Gemüsechips bei etwa 110 °C für ca. zwei Stunden. Wenn du mehrere Bleche im Ofen hast, solltest du nach der Hälfte der Backzeit die Positionen wechseln. Wann die Gemüsechips fertig sind, hängt stark vom Wassergehalt ab, daher können wir dir keine exakte Zubereitungsdauer nennen. Überprüfe am besten zwischendurch, ob die Chips bereits knusprig sind.
Gemüsechips in der Mikrowelle selber machen
Deine Mikrowelle eignet sich nicht nur zum schnellen Erwärmen, du kannst mit ihr auch ganz einfach Gemüsechips selber machen. Diese Methode geht schneller als im Ofen und spart somit Strom, allerdings eignet sie sich besser für kleinere Portionen. Hast du Lust auf einen schnellen Snack, sind die Gemüsechips aus der Mikrowelle innerhalb von Minuten fertig! So geht's:
- Folge den Schritten 1-3 von der Ofen-Variante.
- Lege die Gemüsescheiben auf einen ganz leicht eingeölten Teller.
- Backe die Gemüsechips für etwa 3 Minuten auf höchster Stufe. Überprüfe anschließend, ob die Chips bereits knusprig sind. Falls nicht, wende alle Scheiben und wiederhole den Vorgang.
Tipp: Viel besser klappen Gemüsechips in der Mikrowelle mit dieser Halterung. Im Set ist sogar eine Mandoline für perfekte dünne Scheiben enthalten:
Gemüsechips in der Heißluftfritteuse selber machen
In der Heißluftfritteuse klappen Gemüsechips besser als im Ofen, da die Geräte für knuspriges Backen ohne Fett oder mit einer geringen Menge Öl perfektioniert wurden. Diese Methode dauert auch weniger lang als im Backofen und spart somit ebenfalls Strom. Eine günstige und gut bewertete Heißluftfritteuse bekommst du schon ab ca. 65 Euro bei Amazon:
- Folge den Schritten 1-3 von der Ofen-Variante.
- Lege die Gemüsescheiben nebeneinander in den Frittierkorb. Hast du ein Modell mit einem mehrlagigen Gitter, kannst du mehr Gemüsechips auf einmal zubereiten.
- Die Zubereitungsdauer und Einstellungen ist von Gerät zu Gerät sehr unterschiedlich. Probiere deine erste Ladung Gemüsechips bei einer Temperatur von etwa 170 °C für etwa 15 Minuten. Passe die Hitze und Zeit an, wenn die Chips noch nicht knusprig sind.
Gemüsechips im Dörrautomaten selber machen
Wenn du regelmäßig größere Mengen Gemüsechips und Trockenfrüchte auf Vorrat zubereiten willst, solltest du dir einen Dörrautomaten zulegen. Dank der niedrigen Temperatur und mehreren Lagen ist diese Methode deutlich effizienter als die Zubereitung im Backofen. Mit einem Dörrautomaten klappen Gemüsechips ohne Öl außerdem am besten. Ein günstiges Gerät bekommst du schon ab ca. 22 Euro bei Amazon:
- Folge den Schritten 1-3 von der Ofen-Variante.
- Lege die Gemüsescheiben nebeneinander auf die Gitter und trockne sie nach Geräte-Anleitung für mehrere Stunden.
Wer immer gesunde Snacks griffbereit hat, ist bei Heißhungerattacken gewappnet:
Bildquelle: Getty Images/Mila Naumova