Nach der Geburt fragen sich viele Mütter, ob sie ihr Baby mit ihrer Muttermilch ausreichend ernähren können. In der Regel ist das so, doch was, wenn die Brust scheinbar nicht genügend Milch hergibt? Dann heißt es vor allem: Nicht verzweifeln oder in Panik geraten. Verfrühtes Abstillen und Fläschchen geben, das ist oftmals nicht notwendig, denn Du kannst auch einfach die Milchmenge steigern. Wie Du Dein Baby länger stillen kannst, indem Du die Milchproduktion auf natürliche Weise erhöhst, das erfährst Du hier.
Ein Milchmangel entsteht in der Regel dann, wenn Mütter ihre Brüste nicht richtig entleeren oder nicht genau wissen, wie sie die Milchproduktion stimulieren, ja sogar steigern können. Selten sind Hormonstörungen oder ein Mangel an Drüsengewebe das Problem. Auch wenn also während der Laktogenese, also den Phasen der Milchbildung im Brustdrüsengewebe, ausreichend Muttermilch gebildet wird bzw. die Grundlage dafür geschaffen wird, haben viele frischgebackene Mamas Probleme mit der Milchmenge. Steigern lautet nun also die Devise! Doch wie geht das?
Tipps: So kannst Du Deine Milchmenge steigern
Zu frühes Füttern mit Flaschennahrung muss bei Säuglingen nicht unbedingt sein. Auch, wenn synthetisches Milchpulver heutzutage durchaus hochwertig ist, gibt es natürlich nichts, was die gesunden Inhaltsstoffe von Muttermilch für ein Kind ersetzen kann. Willst Du Dein Baby also stillen und dafür die Milchmenge steigern, solltest Du jenes mal auf diese Arten probieren:
# Das Baby häufiger und länger anlegen
Durch das regelmäßige Stillen und den Kontakt zwischen Kind und Brustwarze durch das Saugen wird der sogenannte Milchspendereflex ausgelöst. Hier spielen die Hormone eine große Rolle, die der Körper ebenso ausschüttet, wenn Du engen Körperkontakt zu Deinem Kind suchst. Trage Deinen Nachwuchs also ruhig öfter mal herum und baue eine gegenseitige Nähe auf, um Deine natürliche Milchproduktion anzukurbeln.
# Die Brüste vollständig entleeren von der Muttermilch
Wie bereits erwähnt ist dies auch ein Punkt, den viele Mütter nicht bedenken. Je voller die Brust mit Milch ist, desto weniger ist der Körper dazu angeregt, in die Nachproduktion zu gehen. Sind die Brüste dagegen leer, kurbelt er die Steigerung der Milchmenge automatisch an. Lass Dein Kind also ruhig so lange trinken, wie es möchte und pumpe den Rest notfalls mit einer Muttermilchpumpe oder Deinen Händen ab. Eine sanfte Brustmassage von außen beginnend bis zu den Warzenhöfen kann Dir beim Abpumpen helfen. Nun sind die Brüste vollständig entleert und bereit, neue Milch zum Stillen zu bilden.
# Milchmenge steigern durch mehrmaligen Seitenwechsel beim Stillen
Du kannst Deine Milchmenge auch steigern, indem Du Deinen Baby gleich beide Brüste zum Trinken anbietest. So sorgst Du dafür, dass beide Brüste gleichzeitig angeregt werden, neue Muttermilch zu produzieren, anstatt nur eine, während die andere voll bleibt.
# Baby richtig an der Brust anlegen
Auch hier machen viele Mütter beim Stillen Fehler. Um die Milchbildung stimulieren zu können, solltest Du Dein Kind richtig anlegen. Das heißt: Sobald Dein Baby unruhig wirkt und Saugbewegungen macht, solltest Du es direkt zum Stillen an die Brust holen. Setze oder lege Dich bequem hin und lege Dein Kind am besten auf ein Kissen oder ähnliches. So hast Du eine komfortable Haltung und beim Stillen keine Schmerzen vor Anstrengung. Babys gesamter Körper sollte nun zu Dir gewandt sein, sodass es sein Gesicht nicht zu Dir drehen muss. Sein Gesicht liegt auf Höhe Deiner Brustwarze. Ziehe es nun nah an die Brust heran, sodass Dein Baby die Brustwarze und einen Teil des Warzenhofes im Mund hat. Siehst Du es nun saugen, mit dem Unterkiefer und den Ohren wackeln, hast Du alles richtig gemacht. Durch ein solches, richtiges Stillen kannst Du schließlich Deine Milchmenge steigern. Wie Du wunde Brustwarzen beim Stillen vermeidest, erfährst Du übrigens hier.
Um die Milchmenge steigern zu können, hast Du alles versucht, bist aber bisher erfolglos geblieben? Merkst Du, dass Dein Kind trotz Stillen nicht ausreichend zunimmt? In solchen Notfällen und bei Problemen mit Milchmangel kannst Du Dich an eine Frauenärztin, eine Hebamme oder eine spezielle Stillberaterin wenden. Sie alle geben Dir Tipps, was bei Dir das Problem sein könnte und mit welchen Tricks Du Deine Milchmenge gezielt erhöhen kannst. Hast Du Sorgen, dass Deine Muttermilch nicht genügend Vitamine und Nährstoffe für Dein Baby enthält? Dann achte vermehrt auf Deine Ernährung während der Stillzeit.
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