Während der Schwangerschaft bewegt sich dein Baby im Bauch: Es tritt, reckt und streckt sich und manchmal macht es sogar eine Drehung. Für die Geburt ist die Lage deines Babys entscheidend. Wir erklären dir, wann man von einem Sternengucker spricht und welche Auswirkungen diese Geburtslage auf die Geburt haben kann.
Was ist eine Geburtslage?
Die meisten Babys drehen sich kurz vor der Geburt in die vordere Hinterhauptslage. Das heißt, der Kopf zeigt nach unten zu deinem Becken und das Gesicht deines Babys in Richtung deines Rückens. Bei einem geringen Anteil der Geburten bleibt das Babys allerdings bis zuletzt in einer anderen Lage – man spricht dann von einer „Lageanomalie“. Zu dieser zählt zum Beispiel auch die Steißlage, bei welcher der Kopf deines Babys nach oben hin zu deinem Oberkörper statt zu deinem Becken zeigt. Auch beim Sternengucker handelt es sich um eine besondere Geburtslage, die relativ selten, aber trotzdem vorkommt.
Wusstest du... dass nur 0,5 bis 1 Prozent aller Kinder Sternengucker sind? Das heißt, bei etwa 1.100 Geburten werden nur 6 bis 11 in dieser Lage geboren.
Was versteht man unter dem Begriff Sternengucker?
Dein Baby liegt nach Aussagen deiner Ärztin in Sternengucker-Lage? Das ist erst mal nicht weiter schlimm. Sie meint damit:
- Der Kopf deines Babys zeigt nach unten zu deinem Becken hin. Das ist super so!
- Das Gesicht deines Babys zeigt zu deinem Bauch. Es könnte also „in die Sterne gucken“, wenn dein Bauch ein Fenster hätte. Das ist nicht optimal, aber meistens kein Grund zur Besorgnis!
Welche Auswirkungen hat die Geburtslage Sternengucker für die Geburt?
Aufgrund der besonderen Lage können folgende Dinge bei der Geburt eines Sternenguckers anders sein:
- Der Kopfquerschnitt deines Babys, der durch das Becken hindurchtreten muss, ist in dieser Geburtslage größer: Das kann zu mehr Schmerzen und einer längeren Geburtsdauer führen.
- Sollte dein Sternengucker-Baby besonders groß und schwer sein, wird die Wahrscheinlichkeit eines Geburtsstillstandes erhöht.
- Ein Geburtsstillstand wiederum kann unter Umständen zu einem Kaiserschnitt führen.
- Der Einsatz einer Saugglocke ist in dieser Geburtslage wahrscheinlicher.
Wusstet du... dass „Hintere Hinterhauptstlage“ der Fachbegriff für die besondere Geburtslage des Sternenguckers ist?
Sternengucker: Kann ich trotzdem natürlich entbinden?
Prinzipiell lässt sich sagen: Auch Sternengucker können ganz „normal“ zur Welt kommen. In den meisten Fällen steht einer vaginalen Geburt nichts im Weg. Allerdings kann es aufgrund dieser Geburtslage eher zu Komplikationen kommen.
Wusstest du... dass manche Babys sogar noch während der Geburt ihre Lage ändern?
Kann man einen Sternengucker noch im Bauch drehen?
Die Frage nach einer Drehung ergibt sich erst während der Geburt. Manchmal hilft es, wenn die werdende Mama abwechselnd auf die linke und rechte Seite gelagert wird. Erfahrene Hebammen und Ärzte können auch während einer Wehenpause versuchen, den Kopf manuell zu drehen. Das geht allerdings nur bei einem kleinen Kind.
Welche Position erleichtert die Geburt eines Sternenguckers?
Wenn du dein Baby auf die Welt bringst, hilft es, wenn du dafür die Schwerkraft nutzt. Das geht am besten, wenn du nicht auf dem Rücken liegst. Vielmehr kann es helfen, wenn du im Vierfüßlerstand oder in der Hocke bleibst. Streckst du dabei noch ein Bein seitlich weg, wird der Geburtskanal noch weiter. Dann ist viel Platz für den größeren Kopfumfang deines Sternengucker-Babys und die Geburt geht womöglich schneller vonstatten.
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