Werdende Mamis freuen sich meist über jede spürbare Bewegung ihres Babys. Dadurch wird die Mutter-Kind-Beziehung gestärkt und auch der Vater kann endlich sein ungeborenes Kind von außen spüren. Doch manchmal zeigt das Kleine auch Verhaltensmuster eines kleinen Zappelphilipps im Bauch, was auf Dauer nicht nur ein wenig nervig, sondern auch schmerzhaft werden kann. Doch wie stark sollten Kindsbewegungen normalerweise sein und bedeutet eine hohe Aktivität im Mutterleib automatisch, dass Du es auch später mit einem kleinen Wirbelwind zu tun hast?
30. bis 32. SSW: Die aktivste Zeit
Ab der 20. Schwangerschaftswoche etwa kannst Du bereits erste Bewegungen Deines Babys spüren. Von außen sind diese circa fünf Wochen später sichtbar, wenn sich die Bauchdecke immer mal wieder wölbt oder hebt. In der 30. bis 32. Schwangerschaftswoche hat Dein Kind schließlich seine aktivste Zeit im Bauch: Zwar kann es nun aus Platzmangel kaum noch Purzelbäume schlagen, jedoch kann es dafür vermehrt treten und gegen die Bauchwand boxen. Die Anzahl der Bewegungen wird weniger, dafür aber intensiver. Werdende Mütter spüren dies deutlich und können das Spielen und Toben ihres Babys im Bauch oft genießen, weil sie dann beruhigt sein können, dass es ihm gut geht. Mehrmalige heftige Bewegungen, etwa zehn am Tag, sind zu dieser Zeit normal und werden häufig in den letzten Schwangerschaftswochen schließlich weniger.
Ursachen für starke Kindsbewegungen
Um die 32. Schwangerschaftswoche entwickeln Babys langsam einen festen Schlafrhythmus und können daher manchmal auch sehr ruhig im Bauch erscheinen. Dann sind sie nur noch zu bestimmten Uhrzeiten besonders aktiv, oder werden wach, wenn ihre Mutter sich ausruhen möchte. Dies liegt daran, dass ihre sonstigen Bewegungen das Kind sonst in den Schlaf wiegen. Manche ungeborenen Kinder machen sich demnach auch nachts stark bemerkbar.
Warum sich manche Babys besonders stark bewegen, lässt sich nicht genau begründen. Jedoch gibt es ein paar Faktoren, welche die Intensität und Häufigkeit der Bewegungen während der Schwangerschaft beeinflussen können:
- Die Größe des Kindes
- Das Gespür der Mutter für den eigenen Körper (manche Frauen sind sensibler als andere)
- Die Position in der Gebärmutter
- Die Dicke der Vorderwand der Gebärmutter
- Das Wesen des Kindes
- Die Fruchtwassermenge (viel Wasser kann die Bewegungen dämpfen)
- Viel Stress und Bewegung der Mutter (können auch das Baby unruhig werden lassen)
- Energieschub nach dem Essen für das Baby (süße und koffeinhaltige Getränke können dies verstärken)
Ist ein aktives Kind im Bauch auch später sehr aktiv?
Meist merken die Mamis es selbst, doch auch der Arzt kann noch einmal durch Ultraschall oder CTG bestätigen, dass die Bewegungen des Babys sehr stark sind. Dies kann schnell die Frage aufkommen lassen, ob sich im Bauch bereits das spätere Wesen des Kindes zeigt und es schließlich ebenso hyperaktiv wird. Viele Mütter berichten, dass starke Bewegungen während der Schwangerschaft bereits ein Anzeichen für ein aufgewecktes Kind waren. So schreibt eine Mami in unserem Forum, dass es bei ihrer Kleinen bereits Probleme beim CTG-Schreiben gab, da sie sich so stark bewegte. Später sei sie gesund auf die Welt gekommen, aber von Anfang an sehr aktiv gewesen. Sie schlafe zwar durch, brauche aber tagsüber Bewegungsfreiheit und sei ununterbrochen am rumhampeln. Diese Erfahrung teilten auch andere Mütter im Forum. Ein hohes Temperament im Bauch kann also bereits ein Anzeichen für die Natur des Kindes sein. Dennoch gibt es natürlich auch Fälle, in welchen das Baby nach der Geburt ganz anders ist, als es sich im Bauch verhalten hat.
Angst vor ADHS
Auch, wenn beide Eltern von eher ruhigem Wesen sind, muss dies nicht fürs Kind gelten. So möchten viele Kinder tagsüber viel beschäftigt werden, brauchen nur ein kurzes Nickerchen und bleiben abends lange wach. Dies ist kein Grund zur Sorge, denn nicht jeder Mensch braucht gleich viel Schlaf. Manche Eltern machen sich aufgrund eines stark aktiven Verhaltens ihres Babys bereits Sorgen, dass dies ein Hinweis auf ADHS sein könnte; hier gibt es verschiedene Formen, die sich jedoch erst nach ein paar Jahren und nicht schon im Mutterleib abzeichnen. Dafür gibt es bisher noch keinerlei Beweise. Du musst Dich also nicht unnötig verrückt machen. Außerdem gibt es viele Kinder, die später im positiven Sinne aktiv und weniger hibbelig sind: Sie zeigen dabei beispielsweise viel Ehrgeiz im Sport und bewegen sich gerne.
Wenn Dein Baby sehr aktiv ist und starke Kindsbewegungen zeigt, musst Du Dir also keine Sorgen machen. Versuche einfach, Stress zu vermeiden und sprich mit Deinem Kleinen, wenn es gerade wach ist. Erst bei sehr ungewöhnlichen oder plötzlich ganz ausbleibenden Bewegungen ist es ratsam, Deinen Frauenarzt aufzusuchen.
Bildquellen: iStock/kjekol, iStock/nd3000, iStock/bowdenimages
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