Sodbrennen ist eine der lästigen Beschwerden, mit denen man sich im Laufe des Schwangerseins abfinden muss. Bei mir fing das so um die 25. Woche an und wurde vor allem abends und nachts stärker. Mit den richtigen Mitteln und Tipps kannst du es in den Griff kriegen. Ich verrate dir, was mir geholfen hat und was du noch ausprobieren kannst.
So entsteht Sodbrennen in der Schwangerschaft
Wenn Ende des zweiten Trimesters der Bauch immer größer wird und das Kind mehr Platz beansprucht, schieben sich die Organe nach oben. Die Folge davon ist häufig Sodbrennen. Der Schließmuskel am Mageneingang sorgt normalerweise dafür, dass die Magensäure dort bleibt, wo sie hingehört. Bei Schwangeren ist der Druck auf den Magen durch das Baby so groß, dass dieser nachgibt. Dann fließt vor allem im Liegen die Säure zurück in die Speiseröhre (sogenannter Reflux) und macht sich unangenehm sauer und brennend bei uns bemerkbar. Da das Baby vor allem im letzten Trimester immer größer wird, nimmt häufig das Sodbrennen zu. Nachts kann es so schlimm werden, dass man davon aufwacht und nicht durchschlafen kann.
Warum du unbedingt etwas gegen das Sodbrennen tun solltest:
- Wenn du dein Essverhalten anpasst, wird weniger Magensäure produziert und du kannst nachts besser durchschlafen.
- Dauerhaftes Sodbrennen kann die Speiseröhre schädigen. Der aggressive Magensaft greift die Schleimhaut an und es kann sich daraus eine Entzündung in der Speiseröhre entwickeln.
- Durch die teilweise bis in den Mundraum fließende Säure entsteht verstärkter Mundgeruch, den du loswirst, wenn du das Sodbrennen im Zaum hältst.
Meine Top-Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft
#1 Milch oder Joghurt
Vor allen Dingen tagsüber hilft es mir, ein Glas Milch zu trinken. Sie neutralisiert die Säure und lindert das Brennen im Hals. Zudem finden viele Schwangere Milch richtig erfrischend. So geht es mir auch! Wenn du allerdings so gar kein Fan von purer Milch bist, dann helfen auch ein bis zwei Esslöffel Joghurt. Beides enthält außerdem viel wertvolles Kalzium, was wir jetzt unbedingt verstärkt brauchen, und fördert die Verdauung.
#2 Mandeln
Wenn du unterwegs bist und dich die Magensäure nervt, oder sie dich im Büro angenehm überkommt, dann sind Mandeln ein guter Tipp. Ich nehme sie auch mit in Meetings und knabbere sie unauffällig. Am besten wirken sie, wenn du sie sehr langsam kaust und als Brei herunterschluckst. Ähnlich soll es auch mit Haselnüssen funktionieren. Probiere am besten aus, welche Nuss du lieber magst.
#3 Natron
Natron ist ein Hausmittel, das einfach jeder daheim haben sollte, da man es so vielseitig anwenden kann. Diesen Tipp habe ich schon von meinem Vater, der auch schon immer mit Sodbrennen zu kämpfen hat: Etwas Natronpulver in Wasser auflösen und nach der Mahlzeit oder vor dem Zubettgehen trinken. Das beruhigt den Magen und neutralisiert die Säure.
#4 Gaviscon
Diesen Tipp habe ich von einer Freundin, die auch unter starkem Schwangerschafts-Sodbrennen litt und nachts nicht mehr schlafen konnte. Gaviscon Dual gibt es in Tablettenform* oder als Suspension* zum Schlucken. Das aus Natriumalginat und Natriumhydrogencarbonat bestehende Gel legt sich direkt auf den Mageneingang und bildet eine Schutzbarriere gegen die Säure. Ich nehme es direkt vor dem Schlafengehen und es hilft bei mir super gegen nächtliches Sodbrennen und Aufstoßen.
Diese Hausmittel helfen außerdem bei Sodbrennen
# Senf
Senföl soll helfen, den Reflux zu bremsen und die Säure im Zaum zu halten. Dazu soll man nach einer Mahlzeit einen Teelöffel Senf zu sich nehmen.
# Kamillentee
Kamillentee gehört zu den magenfreundlichen Tees und hilft vor allem bei Bauchschmerzen. Wenn dich zwischendurch die Säure quält, kann auch ein Glas Kamillentee helfen, das Brennen zu lindern.
# Heilerde
Heilerde ist nicht nur gut für deine Haut, sondern wirkt auch von innen beruhigend und neutralisierend. Löse einfach etwas Heilerde* in einem Glas Wasser auf und trinke das Ganze. Es gibt aber auch Heilerde in Kapselform*.
# Ingwer
Trinke ein Glas Ingwer-Tee oder schneide frischen Ingwer in Scheiben und gieße ihn mit etwas Wasser auf. Ob er bei dir die Säure dämmt, musst du ausprobieren. Manche empfinden Ingwer als zu scharf. Dann könnte er dich eher wieder reizen. Wenn dich unterwegs die Magensäure nervt, dann kannst du auch ein Ingwerbonbon* lutschen.
# Weißbrot oder Zwieback
Kaue nach den Mahlzeiten oder zwischendurch etwas Weißbrot oder auch ein Stück Zwieback. Die Stärke bindet den Überschuss an Magensäure und kann das Sodbrennen verhindern.
Passe deine Ernährungsgewohnheiten an!
- Kleine Mahlzeiten: Iss über den Tag verteilt eher kleinere Mahlzeiten anstatt eine große, dann hat dein Magen weniger zu tun und produziert weniger Säure.
- Nicht spätabends essen: Versuche zwei Stunden vor der Nachtruhe nichts mehr zu essen, damit dein Magen beim Einschlafen nicht mehr arbeiten muss.
- Keine säurehaltigen Getränke und Speisen: Verzichte generell auf sehr säurehaltige Getränke und Speisen, da sie das Sodbrennen noch fördern.
- Abends keine Rohkost und scharfe Speisen: Iss vor allem abends keine Rohkostsalate mehr oder sehr scharf gewürzte Speisen.
- Ausreichend Flüssigkeit: Trinke ausreichend Wasser über den Tag verteilt, denn auch zu wenig Flüssigkeit kann die Bildung von Magensäure fördern.
- Oberkörper nachts hochlegen: Damit die Säure nicht zurückfließt, kann es helfen, wenn du mit erhöhtem Kopf schläfst. Wenn du ein Bett mit verstellbarem Kopfteil hast, dann probiere einmal aus, es höher zu stellen.
Neben Sodbrennen gibt es leider noch einige andere unschöne Begleiterscheinungen, die wir in der Wartezeit auf das Baby ertragen müssen. Kennst du manches davon oder war es bei dir ganz anders?
Du wirst das nervige Brennen in der Speiseröhre nicht so schnell loswerden, aber du kannst es mit diesen Tipps deutlich verringern. Zum Glück gibt es die Gewissheit: Wenn das Baby auf der Welt ist, hört auch das Sodbrennen wieder auf. Also heißt es einfach: Durchhalten, denn ein Ende ist in Sicht. Kennst du weitere Tipps gegen Sodbrennen? Ich freue mich über deinen Kommentar!
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