Die Schwangerschaft ist für jede Frau eine extrem aufregende Zeit. Wöchentlich entwickeln sich Körper und Baby. Wir erklären dir, was in welcher Schwangerschaftswoche mit dir und deinem Kind passiert und worauf du jetzt achten solltest.
SSW 11: Dein Baby in der 11. Schwangerschaftswoche
In der 11. SSW ist Dein Baby ungefähr 3 bis 4 Zentimeter groß und wiegt in etwa 15 Gramm. Augen, Nase und Mund entwickeln sich weiter. Die Augenlider sind bereits erkennbar, aber die kleinen Äuglein bleiben noch bis zum 6. Monat geschlossen. Die inneren Geschlechtsorgane beginnen sich ab der 11. Schwangerschaftswoche zu entwickeln und auch die äußeren sind jetzt so weit entwickelt, dass man das Geschlecht mit etwas Glück auf dem Ultraschall erkennen kann. Eine sichere Geschlechtsbestimmung ist allerdings erst in einigen Wochen möglich – als Richtwert gilt hier die 14. SSW –, du musst Dich also noch ein wenig gedulden.
Weiterhin reifen auch die anderen inneren Organe Deines Babys, die inzwischen vollständig angelegt wurden. In den folgenden drei Wochen wird Dein Baby seine Körperlänge nahezu verdoppeln. Insgesamt bekommt der Embryo mehr und mehr menschliche Züge: Die Finger und Zehen sind bereits deutlich voneinander getrennt und zum ersten Mal wachsen kleine Nägel. Die Ohren wandern in der 11. SSW vom Hals langsam in Richtung ihrer endgültigen Position. Und auch im Mund Deines Babys ist einiges los: Die ersten kleinen Milchzähne bilden sich bereits als Zahnknospen unter dem Zahnfleisch heraus. Insgesamt verknöchert das bisher überwiegend aus Knorpel bestehende Skelett Deines Babys, auch der Brustkorb schließt sich in der 11. SSW. Und das ist längst nicht alles. Die Haut wird etwas dicker und dadurch auch weniger durchscheinend und auch die ersten Härchen bedecken die Haut Deines Babys wie ein Flaum. Dieser Flaum ist unter dem Begriff Lanugobehaarung bekannt und soll die Haut Deines Babys während der Schwangerschaft schützen. Aus dem sogenannten embryonalen Neuralrohr haben sich inzwischen Rückenmark und Gehirn entwickelt und Dein Baby wird immer aktiver. Es strampelt und bewegt sich in der 11. SSW fleißig, auch wenn das noch reflexartig geschieht und Du es noch nicht spürst. Erst ab der 16. Schwangerschaftswoche kannst Du damit rechnen, die ersten Bewegungen Deines Kindes bewusst mitzuerleben.
SSW 11: Du in der 11. Schwangerschaftswoche
Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! Noch ist alles ganz frisch. Auf welche körperlichen Veränderungen Du Dich im ersten Drittel gefasst machen kannst, sagen wir Dir im Video.
Wenn Du in der 11. SSW ab und zu aus der Puste kommst, ist das völlig normal. Da die Blutmenge zunimmt, muss Dein Herz eine höhere Leistung erbringen und schlägt demnach schneller. Diese zusätzliche Blutmenge wird benötigt, um die Plazenta und die Gebärmutter ausreichend zu versorgen. Dadurch und durch einen eventuell niedrigen Blutdruck, kann Dir ab der 11. SSW öfter mal schwindelig werden. Am besten helfen dagegen regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft. Wenn Du Hunger hast, solltest Du auf Deinen Körper hören. Aber bitte nicht immer zum Schokoriegel greifen, sondern auch mal etwas Gesundes essen. Vielleicht ein belegtes Vollkornbrot oder einen Apfel. Gesunde Ernährung ist jetzt noch wichtiger als vor Deiner Schwangerschaft. Auch auf Deine Trinkgewohnheiten solltest Du achten: Zwei Liter Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte am Tag sind spätestens ab der 11. SSW Tagesminimum. Es ist wichtig, dass Du auf Deinen Körper achtest: Bist Du müde, dann gönn Dir eine kurze Pause. Hast Du Hunger, dann gönn Dir einen Snack. Versuche, Deine eigenen körperlichen Bedürfnisse von Anfang an ernst zu nehmen. Auch wenn das manchmal schwer fällt. Es ist wichtig, schon in der 11. Schwangerschaftswoche auf sich Acht zu geben. Weiterhin ist es wahrscheinlich, dass Du häufig zur Toilette musst. Das ist nicht nur auf Deine bewusstere Ernährung zurückzuführen, sondern hängt auch mit der Gebärmutter zusammen, die in der 11. SSW bereits stark auf die Blase drückt. Wenn Du in der 11. Schwangerschaftswoche zudem von Verstopfung geplagt wirst, ist auch das nicht weiter ungewöhnlich. Oft lässt sich durch ausreichend Bewegung und Flüssigkeitszufuhr eine Besserung erreichen. Solltest Du Medikamente benötigen oder über die Einnahme von Hausmitteln nachdenken, sprich diese immer zunächst mit Deinem Frauenarzt ab, um sicher zu gehen, dass sie keine Gefahr für Dein Baby darstellen – Rizinusöl kann beispielsweise vorzeitige Wehen auslösen und sollte deshalb unbedingt vermieden werden.
Jetzt erledigen
Andere werdende Mütter kennen lernen. Am besten sind natürlich die, denen es gerade genauso schlecht oder gut geht wie Dir – die also auch ungefähr in der 11. SSW sind. Aber auch Schwangere mit mehr Erfahrung oder Deine eigene Mutter hören sich sicher gerne Deine Wehwehchen oder Sorgen an und haben oft einen guten Rat. Viele Schwangere und andere Mamis findest Du natürlich auch im Mamilounge-Forum.
Jetzt gönnen
Eine rauchfreie Umgebung. Rauchen Dein Partner oder viele Deiner Freunde? Dann bitte sie spätestens in der 11. SSW, in Deiner Gegenwart darauf zu verzichten. Auch passives Rauchen schadet Deinem Kind erheblich und kann zu Wachstumsstörungen führen. Ebenso wird Passivrauchen auch verstärkt mit dem plötzlichen Kindstod (SIDS) in Verbindung gebracht. Also: bestehe darauf!
Jetzt essen
Viel frisches Obst und Gemüse. Deine Ernährung sollte auch in der 11. SSW vor allem vollwertig, ballaststoffreich und vielseitig sein. Abwechslungsreiche Rezepte erleichtern Dir die Umstellung und sorgen für einen gesunden Genuss – ab und zu darf es ja auch mal eine süße Ausnahme sein.
Jetzt nicht vergessen
Auch wenn die Geburt für Dich in der 11. SSW noch weit weg ist, macht es Sinn, sich jetzt schon für einen Geburtsvorbereitungskurs anzumelden. Viele Kurse sind lange im Voraus ausgebucht. Wenn Du Dich für eine Beleg- oder Hausgeburtshebamme entscheidest, macht es Sinn, den Kurs bereits bei ihr zu buchen. So kannst Du sie besser kennenlernen und alle Fragen loswerden, die Dir auf dem Herzen liegen.
Tipp der Woche 11 SSW
Nicht nur Du veränderst Dich durch die Schwangerschaft. Auch Dein Umfeld sollte das tun. Wie z.B. der Sicherheitsgurt im Auto. Er sollte an Deinen Körper angepasst werden.
Bildquelle: istock/eyecrave