Salbeitee in der Schwangerschaft und Stillzeit: Ist das gefährlich? Wir haben hier die wichtigsten Fragen & Antworten rund um Salbei in der Schwangerschaft für dich.
Salbei zählt als richtiger Alleskönner, wenn es um die körperliche Gesundheit geht. Nicht nur, dass sein kräftiger Geschmack wohltuend ist und besonders an kalten Tagen sehr lecker schmeckt: Er soll auch noch sehr gesund sein! Ob Magenschmerzen, Zahnprobleme oder Halsschmerzen: Salbeitee werden zahlreiche positive und heilende Wirkungen nachgesagt.
Salbeitee in der Schwangerschaft
Immer wieder hört man, dass Salbeitee in der Schwangerschaft schädlich sein kann und zu Fehlgeburten führt. Obwohl du Salbeitee mit Vorsicht genießen solltest, wollen wir es nicht ganz so drastisch ausdrücken. Dennoch:
Die im Salbeitee enthaltene Gerbstoffe haben eine zusammenziehende (adstringierende) Wirkung der Schleimhäute im Körper und wirkend stimulierend auf die Gebärmutter. Zur schnellen Wundheilung ist Salbeitee deshalb gut geeignet. Allerdings ziehen sich nicht nur Wunden zusammen, sondern gegebenenfalls auch die Gebärmutter. Das kann, vor allem in den frühen Monaten der Schwangerschaft, zu einer Fehlgeburt führen. In der weiter fortgeschrittenen Schwangerschaft kann Salbeitee und das darin enthaltene Tannin zu einer Frühgeburt führen und/oder vorzeitige Wehen auslösen.
Salbeitee - Thujon
Gefährlich ist auch das ätherische Öl Thujon, das im Salbeitee enthalten ist. In großen Mengen verzehrt kann es ebenfalls eine Frühgeburt verursachen. Eigentlich passiert so etwas erst ab mehreren Litern Salbeitee pro Tag - es gibt allerdings auch Frauen, die bereits bei 1-2 Tassen pro Tag empfindlich auf Thujon reagiert haben. Hoch dosiert kann Thujon sogar für einen Erwachsenen giftig sein.
Unsere Empfehlung: Verzichte in der Schwangerschaft am besten komplett auf Salbeitee, Salbeiöl und andere Sachen, die mit Salbei zutun haben. Sicher ist sicher! Auch in der Stillzeit kann Salbei aufgrund der ätherischen Öle negative Auswirkungen auf dein Kind haben.
Versteckter Salbei in Tees
Wenn du dir in der Schwangerschaft einen Tee kochen möchtest, achte am besten genau auf die Inhaltsstoffe. Viele Teemischungen enthalten getrocknete Pflanzen, die auf dem ersten Blick nicht zu erkennen oder zu erschmecken sind. Viele Kräutertees enthalten zum Beispiel Salbei. Auch wenn die Menge hier kleiner ist als bei reinem Salbeitee, solltest du darauf besser verzichten.
Salbeitee in der Stillzeit
Auch nach der Geburt würden wir dir raten, den Salbeitee noch für eine Weile zu meiden. Vor allem, wenn du ein Baby stillst. Der aus Salbeiblättern gebrühte Tee wirkt sich im Körper hemmend auf die Milchproduktion aus. Das bedeutet, dass du Probleme beim Stillen bekommen könntest und vielleicht nicht genügend Muttermilch für dein Baby produzierst.
Du kannst Salbeitee allerdings sehr gut zum Abstillen verwenden. Seine natürlichen Inhaltsstoffe können eine gute Alternative zu Tabletten sein. Sprich am besten mit deinem Frauenarzt darüber, ob das eine Möglichkeit ist.
Alternative zu Salbeitee
Bei Kinderwunsch und während der Stillzeit solltest du generell darauf achten, welchen Tee du zu dir nimmst. Eine gute Alternative zu Salbeitee ist Kamillentee. Er schmeckt warm und kalt sehr gut und hat keine negativen Auswirkungen auf dich oder dein (ungeborenes) Kind. Denk daran, vor allem in der Stillzeit mehr zu trinken als üblich, um deinen Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten.
Übrigens: Babys und Kleinkinder vertragen Salbeitee oftmals recht gut. Mehr als eine Tasse täglich sollte es aber nicht sein.
Salbei Gewürz beim Kochen in der Schwangerschaft
Obwohl große Mengen an Salbei während der Schwangerschaft gemieden werden sollten, ist gegen eine Prise Salbei im Essen nichts einzuwenden. Insofern du nicht die komplette Gewürzdose in den Topf schüttest, ist etwas Salbei beim Kochen kein Problem.
Salbeitee gurgeln in der Schwangerschaft
Obwohl wir dir davon abraten, Salbeitee in der Schwangerschaft zu trinken, kannst es es bei Erkältungsbeschwerden zur Linderung von Halsschmerzen nutzen. Koche dir dazu wie gewohnt einen Salbeitee auf und lasse ihn ein wenig abkühlen, damit du dir den Mund nicht verbrennst.
Bei Halsbeschwerden kannst du nun einen Schluck Salbeitee nehmen und 30 Sekunden lang gurgeln. So nimmst du über die Schleimhäute im Mund nur eine verschwindend geringe Menge an Salbeitee auf, profitierst aber trotzdem von der positiven Wirkung auf deinen Hals.
Wichtig: Wenn du dir unsicher bist, solltest du zunächst immer deinen Hausarzt oder Gynäkologen fragen. Dein Arzt, bzw. deine Ärztin wird dir genau sagen, ob und in welcher Menge Salbeitee für dich unbedenklich ist.
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