Die Schwangerschaft ist eine ganz besondere Zeit. Viele werdende Mamas möchten währenddessen aber nicht auf geliebte Beautyrituale verzichten – ganz im Gegenteil: Diese können für echte Entspannung sorgen und das Wohlgefühl steigern. Viele Frauen fragen sich, ob sie Nagellack in der Schwangerschaft verwenden dürfen. Wir haben das Wichtigste dazu zusammengefasst.
Ist Nagellack in der Schwangerschaft gefährlich?
Während dein kleines Wunder in deinem Bauch Tag für Tag heranwächst, geht dein Alltag weiter. Duschen, eincremen, parfümieren und Nägel lackieren – was vorher selbstverständliche Routine war, wird jetzt neu überdacht: Stecken in den Beautyprodukten womöglich Inhaltsstoffe, die dem Ungeborenen schaden könnten?
Vor allem Nagellack steht immer wieder in der Debatte, wenn es um Beauty in der Schwangerschaft geht. Generell lässt sich sagen: In vielen Lacken ist die Dosierung von schädlichen Stoffen so gering, dass sie keine Auswirkungen auf die Entwicklung deines Babys haben. Trotzdem kann es nicht schaden, auf spezielle Nagellacke in der Schwangerschaft zu verzichten – nämlich auf die, die Aceton enthalten. Aceton ist ein Lösungsmittel, das sich reizend auf Schleimhäute auswirken kann.
Übrigens: Auch in vielen Nagellackentfernen steckt Aceton. Deshalb auch hier ein Auge auf die Inhaltsstoffe werfen! Trotzdem musst du nicht warten, bis der Lack von selbst absplittert, sondern kannst dir einfach acetonfreien Entferner besorgen! Preislich unterscheiden sich diese Varianten nicht von den üblichen Nagellackentfernern.
Worauf sollte ich achten, wenn ich Nagellack in der Schwangerschaft benutzen möchte?
Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, kannst du zum Beispiel Folgendes tun:
- Lackiere deine Nägel an der frischen Luft, sodass du möglichst wenig der frei werdenden Dämpfe einatmest.
- Alternativ kannst du auch das Fenster in dem Raum öffnen, in dem du deine Nägel lackierst.
- Wenn du deine Nägel fertig lackiert hast, kannst du einfach den Raum wechseln.
Welcher Nagellack ist in der Schwangerschaft unbedenklich?
Acetonfreien Nagellack kannst du guten Gewissens in der Schwangerschaft verwenden. Vor allem Naturkosmetik verzichtet oft ganz auf bedenkliche Inhaltsstoffe wie Aceton. Schaue dich am besten mal in der Drogerie oder online um oder lasse dich im Fachhandel dazu beraten. Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an Nagellacken und anderen Beautyprodukten, die du ganz ohne Bedenken in der Schwangerschaft verwenden kannst. Und das Beste: Im Endergebnis sieht man meistens keinen Unterschied! Hier zeigen wir dir Nagellack-Marken, die komplett auf ungesunde Chemie verzichten:
Sollte ich als Schwangere ins Nagelstudio gehen?
Wenn es sich vermeiden lässt, solltest du als werdende Mama nicht ins Nagelstudio gehen. Die Gründe dafür sind:
- Hier ist die Konzentration an Dämpfen viel höher als in deinem eignen Badezimmer, wenn parallel mehrere Kundinnen die Nägel lackiert bekommen.
- Für das Aushärten von Kunstnägeln wird meistens ein flüssiges Mittel mit sehr hohem Methylmethacrylat-Gehalt verwendet. Dieses kann Kontaktallergien hervorrufen und wird als gesundheitlich bedenklich eingestuft.
- Bei einigen Frauen halten Kunstnägel während der Schwangerschaft sowieso nicht. Grund dafür ist die Hormonumstellung.
Sollte ich während der Geburt lieber auf Nagellack verzichten?
Du wirst jetzt vielleicht staunen, aber die Fingernägel können bei der Geburt eine wichtige Rolle spielen! Kommt es während der Geburt zu Komplikationen, wird deine Durchblutung überprüft, indem man dir auf einen Fingernagel drückt. Ist die Haut unter dem Nagel auch nach zwei Sekunden noch nicht wieder rosig und somit durchblutet, weist das auf einen niedrigen Blutdruck hin. Die Folge können Kreislaufprobleme sein. Deshalb solltest du während der Geburt auf Kunstnägel und Nagellack besser ganz verzichten.
Welche Inhaltsstoffe sollte ich in der Schwangerschaft vermeiden?
Falls du dir unsicher bist, welche Beautyprodukte und Nagellacke du in der Schwangerschaft verwenden darfst, solltest du einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen. Auf Folgende solltest du lieber verzichten:
- Retinode – stecken vor allem in Cremes gegen Hautprobleme.
- Textracyclin – diesen antibiotisch wirksamen Arzneistoff findet man ebenfalls oft in Cremes.
- Parabene – kommen meist in Duschgels, Shampoo oder Zahnpasta vor.
- Hydrochinon – Vorsicht bei diesem Stoff, der sich vor allem in Hautaufhellern versteckt.
- Phthalate – diese stecken in Nagellack, Deo oder Parfüm, aber auch in Shampoo, Duschgels oder Cremes und Haarspray.
- Formaldehyd – kommt in Nagelhärtern, Haarprodukten und Wimpernkleber vor.
- Triclosan – steckt in Seifen, Aknecremes und Deos.
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