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Risikoschwangerschaft: Diese Faktoren führen zum Vermerk im Mutterpass

Risikoschwangerschaft

Der Vermerk „Risikoschwangerschaft“ im Mutterpass beunruhigt zunächst viele werdende Mütter. Doch eine Risikoschwangerschaft ist kein Grund zur Panik. Mittlerweile gilt sogar bei 80 Prozent der Schwangeren die Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft. Dafür reicht es schon, dass 2 von 52 möglichen Kriterien auf die Frau zutreffen. Wenn bei Dir eine Risikoschwangerschaft vorliegt, solltest Du einige Dinge beachten.

Was bedeutet eine Risikoschwangerschaft?

Mit der Erstuntersuchung einer schwangeren Frau beim Frauenarzt beginnt eine engmaschige Kontrolle der Schwangerschaft. Der Arzt stellt der Schwangeren zahlreiche Fragen zu ihrer Krankengeschichte, zu möglichen früheren Schwangerschaften und zu aktuellen Problemen. Die Antworten hält er im Mutterpass fest. Je nachdem, wie die Antworten ausfallen, kann anschließend die Einstufung der Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft erfolgen. Während im Jahr 1990 in Deutschland nur 34 Prozent aller Schwangerschaften als Risikoschwangerschaft klassifiziert wurden, sind es mittlerweile rund 80 Prozent. Der Grund hierfür ist aber nicht eine ungesundere Lebensweise der Mütter. Viele Mütter sind bei der ersten Schwangerschaft heutzutage einfach etwas älter, weil sie sich mit dem Kinderkriegen mehr Zeit lassen. Ab einem Alter von 35 Jahren wird die Schwangerschaft automatisch als Risikoschwangerschaft eingestuft. Risikoschwangere werden besonders intensiv betreut. Über die Standardleistungen hinaus erhalten sie weitere ärztliche Leistungen durch die Krankenkassen. Diese Leistungen beinhalten häufigere Kontrollen, Überweisungen an entsprechende Spezialisten und den Einsatz von weiteren diagnostischen Mitteln wie zum Beispiel Hormonanalysen, eine Fruchtwasseruntersuchung oder in einigen Fällen die Einweisung in ein Geburtshilfliches Zentrum mit einer intensivmedizinischen Betreuung.

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Welche Faktoren gelten als Risikoschwangerschaft?

Du solltest nicht erschrecken, wenn Dein Arzt Dich in die Kategorie der Risikoschwangeren einordnet, denn es reicht schon aus, dass 2 von 52 Risikofaktoren auf Dich zutreffen, damit bei Dir eine Risikoschwangerschaft vorliegt. Zu diesen 52 Faktoren gehören unter anderem Übergewicht, Blutungen, Bluthochdruck, Alter über 35 oder unter 17 Jahren, Mehrlingsschwangerschaft, Rhesus-Unverträglichkeit, Vielgebärende, frühere Fehl- oder Frühgeburten, Schwangerschaftsdiabetes, frühere Kaiserschnitte, anhaltender Medikamenten-, Nikotin-, Alkohol- oder anderer Drogenkonsum, Venenprobleme, Niereninsuffizienz, Gebärmutterhalsschwäche, Heuschnupfen und seelische Belastungen. Auch wenn bei Dir zwei dieser Faktoren vorliegen sollten, ist dies noch kein Grund zur Beunruhigung. Die Bezeichnung „Risikoschwangerschaft“ ist nämlich insofern etwas irreführend, als diese Faktoren zwar zu einem Risiko führen können, aber nicht zwangsläufig müssen. Die Einstufung als Risikoschwangerschaft bedeutet also nicht zwingend, dass tatsächlich Komplikationen auftreten, eine Gefahr für Dich und Dein Kind besteht oder Du Dich übermäßig schonen musst.

Was muss ich bei einer Risikoschwangerschaft beachten?

Trotzdem musst Du bei einer Risikoschwangerschaft einige Dinge beachten. Du wirst zunächst noch engmaschiger betreut und kannst also mehr Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen. In der ersten Phase der Schwangerschaft kannst Du alle vier Wochen, im letzten Schwangerschaftsdrittel sogar alle zwei Wochen einen Termin bei deinem Frauenarzt wahrnehmen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen bei Dir zudem die Kosten für einige Zusatzuntersuchungen, die Schwangere gewöhnlich selbst tragen müssen. Ziel dieser verstärkten Vorsorge ist es, Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Klinik, die Du für die Geburt Deines Kindes wählst, kann aus dem Hinweis auf eine Risikoschwangerschaft ablesen, ob bei Deiner Entbindung spezielle Vorsichtsmaßnahmen nötig sind. Es ist wichtig, dass Du Dir keine Angst einjagen lässt! Auch bei einer Risikoschwangerschaft kannst Du selbst entscheiden, wie viel Medizin Du zulassen möchtest. Halt Dir vor Augen, dass 97 Prozent der Kinder gesund zur Welt kommen. Auch wenn ärztliche Vorsorge natürlich wichtig ist, trägt sie höchstens einen kleinen Teil zu dieser Zahl bei. Es kommt auch vor, dass der Arzt eine Einstufung als Risikoschwangerschaft zurücknimmt. So wird eine Frau, die zum Beispiel aufgrund von Blutungen vorerst als risikoschwanger eingestuft wurde, dann wieder auf „normal“ zurückgestuft, wenn sich die Blutungen gelegt haben.

Ab welchem Alter liegt immer eine Risikoschwangerschaft vor?

Wenn Du 35 Jahre oder älter und schwanger bist, sprechen Ärzte bei Dir automatisch von einer Risikoschwangerschaft – auch wenn Du topfit bist. Der Grund hierfür ist vor allem die Statistik, da ältere Schwangere – rein statistisch gesehen – ein höheres Risiko haben, während der Schwangerschaft eine Gestose oder Schwangerschaftsdiabetes zu bekommen. Auch sind die Kinder von Spätgebärenden häufiger von Chromosomenstörungen wie zum Beispiel Trisomie 21 betroffen. Trotzdem musst Du Dir, wenn Du zu den späteren Schwangern gehörst, keine Sorgen machen. Denn mit einer guten Betreuung kann auch bei einer Risikoschwangerschaft von einer höheren Gefahr für Dich und Dein Baby keine Rede sein. Übelkeit, Rückenschmerzen und andere Beschwerden kommen beispielsweise auch bei Frauen ab 35 nicht häufiger vor. Außerdem haben Studien belegt, dass reifere Schwangere die Vorsorge-Untersuchungen besonders gewissenhaft wahrnehmen. Sollte bei Dir wirklich ein erhöhtes Risiko vorliegen, kann es bei regelmäßigen Untersuchungen mit Ultraschall-Diagnostik und Wehenschreiber zumeist schnell erkannt werden. Zwar stellt eine Schwangerschaft ab 35 eine stärkere Belastung für Dein Herz, Deinen Kreislauf, Deinen Bewegungsapparat und Deinen Stoffwechsel dar, den Verlauf der Schwangerschaft selbst beeinflusst dies aber kaum.

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Eine Risikoschwangerschaft liegt mittlerweile bei 80 Prozent der Schwangeren vor. Schon 2 von 52 möglichen Faktoren genügen, damit dieser Vermerk in den Mutterpass eingetragen wird. So bedrohlich die Bezeichnung auch klingt – eine Risikoschwangerschaft ist kein Grund zur Beunruhigung. Wenn Du als Risikoschwangere eingestuft wurdest, bedeutet dies in der Regel lediglich, dass Deine Schwangerschaft noch engmaschiger überwacht wird und Deine Krankenkasse Zusatzuntersuchungen übernimmt. Eine Schwangerschaft ab 35 wird automatisch als Risikoschwangerschaft eingestuft. Mit regelmäßigen Untersuchungen lassen sich aber auch hier die Risiken schnell erkennen und beheben.

Bildquelle: istock/Blue Planet Studio

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