Eine Schwangerschaft ist etwas Wundervolles, keine Frage. Doch dieses kleine Wunder der Natur verlangt Deinem Körper auch Einiges ab. Eine der häufigsten Komplikationen bei werdenden Mamis ist der Nierenstau. In der Schwangerschaft sind alle Organe gefragt, um Mama und Baby bestmöglich versorgen zu können. Ein Nierenstau bleibt dabei meist unbemerkt, doch in einigen seltenen Fällen kann er ernsthafte gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.
Wenn Du schwanger bist, macht Dein Körper innerhalb kürzester Zeit enorme Veränderungen mit. Dass da alle Organe und Körperfunktionen sehr belastet werden, ist also kein Wunder. Eine der häufigsten Beschwerden, mit denen werdende Mamis zu kämpfen haben, ist der Nierenstau. Er bleibt zwar häufig sogar komplett unerkannt, doch manchmal kann er schwere Folgen für Deine Gesundheit nach sich ziehen. Mit einem Nierenstau in der Schwangerschaft ist also nicht zu spaßen, denn die Niere erfüllt als Organ des Harnsystems im Körper viele wichtige Funktionen. Sie sorgt unter anderem für die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und Giftstoffen über den Harn, regelt den Wasserhaushalt und produziert wichtige Hormone. Der Nierenstau, medizinisch auch Hydronephrose (Wassersackniere) genannt, tritt häufig während der Schwangerschaft auf und kann die Funktionalität der Nieren beeinträchtigen. Er entsteht, wenn der Harn nicht mehr richtig zur Blase abfließen kann und sich bis hoch zu den Nieren staut. Der Nierenstau in der Schwangerschaft ist jedoch keine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern ein Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann.
So entsteht ein Nierenstau in der Schwangerschaft
Ein Nierenstau in der Schwangerschaft kann auf verschiedene Weise entstehen. Zum einen sorgt die schwangerschaftsbedingte Hormonumstellung dafür, dass sich die Harnleiter weiten, was einen sogenannten vesikorenalen Reflux begünstigt. Dabei fließt der Urin aus der Blase über die Harnleiter zurück ins Nierenbecken und staut sich dort. Zum anderen kommt es in der Spätschwangerschaft häufig zur Abklemmung eines oder beider Harnleiter durch das immer größer werdende Kind. Das Baby drückt gegen die Harnleiter und behindert dadurch den Abfluss des Urins, woraufhin sich dieser ebenfalls im Nierenbecken sammeln und einen Nierenstau verursachen kann. Auch Bindegewebsstränge, Gefäße und Nierensteine können die Harnleiter verengen und einen Nierenstau in der Schwangerschaft begünstigen. Obwohl es sich dann nicht unbedingt um schwangerschaftsspezifische Ursachen handelt, sollten diese Möglichkeiten dennoch bei einer Untersuchung in Erwägung gezogen werden, denn nur so kann eine umfassende Diagnose gestellt werden.
Wie bemerkst Du einen Nierenstau in der Schwangerschaft?
Ein Nierenstau in der Schwangerschaft verläuft häufig völlig symptomfrei und bleibt daher oft unbemerkt. Manche Frauen verspüren einen leichten Druck im Bereich zwischen Brust und Becken an der Körperseite sowie am Rücken und auch Störungen beim Wasserlassen deuten auf einen Nierenstau hin. In vielen Fällen wird die Hydronephrose jedoch erst durch Sekundärinfektionen wie zum Beispiel einer Nierenvereiterung erkannt. Durch die Abklemmung der Harnleiter werden diese nicht ausreichend gespült und es kann zu bakteriellen Infektionen kommen. Daher deuten häufige Blasenentzündungen auf einen Nierenstau in der Schwangerschaft hin. Steigen die Keime bis ins Nierenbecken hinauf, kann es im schlimmsten Fall zu einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) kommen. In diesem Fall wird der Schmerz an der Körperseite in der Regel durch weitere Symptome wie Fieber, Müdigkeit und ein allgemeines Krankheitsgefühl ergänzt. Ein Nierenstau in der Schwangerschaft kann daher erhebliche Risiken nach sich ziehen.
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Welche Risiken birgt ein Nierenstau in der Schwangerschaft?
Dauert ein Nierenstau an, kann er durch die Erweiterung des Nierengewebes zur langfristigen Schädigung der Nieren führen. Tritt der Nierenstau in der Schwangerschaft auf, ist er jedoch zeitlich begrenzt und bildet sich nach der Geburt im Normalfall problemlos zurück. Bewirkt die Hydronephrose auch in der Schwangerschaft jedoch bereits aufsteigende Infektionen, muss eine sofortige Behandlung erfolgen, um das ungeborene Kind nicht zu gefährden. Denn eine Infektion kann den Muttermund schwächen und so eine Frühgeburt begünstigen. Solltest du während Deiner Schwangerschaft Probleme beim Wasserlassen, einen Schmerz an der Körperseite oder unerklärliches Fieber bemerken, solltest Du daher sofort einen Arzt aufsuchen, um Komplikationen zu verhindern, die ein Nierenstau in der Schwangerschaft mit sich bringen kann.
Nierenstau in der Schwangerschaft: Diagnose und Behandlung
Um herauszufinden, ob ein Nierenstau vorliegt, können einige Untersuchungen durchgeführt werden. Mit einem Ultraschall lässt sich etwa feststellen, ob bereits Schwellungen an den Nieren sichtbar sind. Die Ultraschalluntersuchung ist durch die niedrige Strahlenbelastung auch in der Schwangerschaft gut geeignet. Auf urologische Röntgenuntersuchungen, bei denen Nieren und Harnwege mit Hilfe von Kontrastmitteln dargestellt werden, verzichtet man hingegen in der Schwangerschaft. Die körperliche Untersuchung auf einen Nierenstau in der Schwangerschaft wird durch eine Analyse bestimmter Laborwerte ergänzt. Eine Urinprobe und eine Blutuntersuchung können Hinweise auf Entzündungen und eventuell vorhandene Bakterien geben. Wenn eine Harnwegsinfektion diagnostiziert wird, werden Antibiotika eingesetzt, um zu verhindern, dass die Infektion aufsteigt und zu weiteren Komplikationen führt. Liegt bereits ein ausgeprägter Nierenstau in der Schwangerschaft vor und ist die Verengung der Harnleiter nachgewiesen, kann das Einsetzen einer Harnleiterschiene sinnvoll sein, um das Baby zu schützen und die Nierenfunktion der Schwangeren zu erhalten. Die Schiene wird im Zuge einer Blasenspiegelung eingeführt und sorgt dafür, dass der Urin wieder ungehindert abfließen kann.
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Der Nierenstau ist in der Schwangerschaft eine relativ häufige Komplikation. Während er meist symptomfrei verläuft oder nur leichte Beschwerden mit sich bringt, kann er in manchen Fällen sogar schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Insbesondere bakterielle Folgeinfektionen, die durch den Nierenstau begünstigt werden, können ein Risiko für Mami und Baby darstellen und sollten frühzeitig mit Antibiotika behandelt werden. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob bei Dir ein Nierenstau vorliegt, solltest Du Dich mit Deinem Arzt beraten. Dieser wird die nötigen Untersuchungen veranlassen und Dir Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.