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Große Trauer

So verarbeitest Du eine Fehlgeburt

Fehlgeburt

Eine Schwangerschaft ist für die meisten Frauen eine wunderbare Zeit: Sie freuen sich auf ihr Baby, überlegen sich Namen und fangen schon mit den ersten Einkäufen ein. Doch in einigen Fällen wird die große Freude getrübt. Eine Fehlgeburt ist nämlich leider keine Seltenheit.

Als eine Fehlgeburt wird grundsätzlich das Absterben oder Ausstoßen des Embyros beziehungsweise Fötus bezeichnet, der unter 500 Gramm wiegt. Wiegt ein Baby mehr, was in etwa ab der 22. Schwangerschaftswoche der Fall sein dürfte, spricht man von einer Totgeburt. Unterteilt wird eine Fehlgeburt noch in den Früh- und den Spätabort. Von einem Frühabort geht man meist bis zur 12. Schwangerschaftswoche aus, alles danach wird als Spätabort bezeichnet. Unterschieden wird außerdem in Spontanaborte und geplante Schwangerschaftsabbrüche. In diesem Artikel soll es jedoch ausschließlich um erstere gehen.

Fehlgeburt: Traurige Frau
Nach einer Fehlgeburt solltest Du Dir unbedingt die Hilfe holen, die Du benötigst.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt?

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Es ist schwierig, genau zu sagen, wie wahrscheinlich eine Fehlgeburt ist, denn vor allem Frühaborte sind relativ häufig und werden kaum als solche erkannt. Ein nicht geringer Teil der befruchteten Eizellen geht bereits nach wenigen Wochen ab, bevor die Frau überhaupt weiß, dass sie schwanger ist. So wird die Fehlgeburt oft eher als eine verspätete Periode wahrgenommen, vor allem von Frauen, die nicht gezielt versuchen, schwanger zu werden. Durch die Aborte, die dokumentiert werden, kann man sagen, dass etwa 15 Prozent aller Schwangerschaften in einer Fehlgeburt enden und somit 30 Prozent aller Frauen schon einmal einen Abort hatten. Die Dunkelziffer ist jedoch aufgrund der vielen Frühaborte weitaus höher. Man geht davon aus, dass die Hälfte aller befruchteten Eizellen in einer Fehlgeburt enden. Wahrscheinlicher wird ein Abort vor allem durch ein hohes Alter der Mutter. Während ab 35 das Risiko noch bei 20 Prozent liegt, steigt es ab 40 auf über 50 Prozent an. Auch die Anzahl der vorherigen Fehlgeburten hat einen Einfluss auf einen erneuten Abgang. Ab drei vorherigen Aborten liegt die Wahrscheinlichkeit bereits bei 33 Prozent, dass eine erneute Fehlgeburt folgt.

Ursachen für eine Fehlgeburt

Manchmal ist eine eindeutige Ursache für eine Fehlgeburt erkennbar, doch in vielen Fällen können auch die Ärzte nur mutmaßen, denn die Gründe können vielfältig sein. So kann der Grund im Embryo selbst liegen: Chromosomale Anomalien führen zum Beispiel dazu, dass die Embryonen in späteren Entwicklungsstadien teilweise gar nicht lebensfähig sind. Es kann jedoch auch sein, dass bei Dir ein Tumor, eine Entzündung, Verwachsungen oder ähnliches vorliegen. Auch hormonelle Ursachen können häufig zu einer Fehlgeburt führen. Doch auch an Deinem Partner könnte die Ursache liegen. So hat eine Studie mittlerweile erwiesen, dass ältere Männer die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt erhöhen. Eindeutig erhöht ist das Risiko übrigens auch, wenn Du Drogen konsumierst. Neben den härteren Drogen können auch Alkohol, Nikotin und Koffein eine entscheidende Rolle spielen. Auf Zigaretten und Alkohol solltest Du in der Schwangerschaft grundsätzlich komplett verzichten. Kaffee hingegen ist in der Schwangerschaft erlaubt. Doch wer regelmäßig mehr als vier Tassen am Tag trinkt, riskiert damit ebenfalls einen Abort.

Wie läuft eine Fehlgeburt ab?

Eine Fehlgeburt kündigt sich in den meisten Fällen an, dies muss allerdings nicht immer so sein. Es ist also tatsächlich möglich, dass bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung einfach festgestellt wird, dass das Herzchen nicht mehr schlägt, ohne dass sich dies irgendwie angekündigt hätte. Häufig zeigen sich jedoch gewisse Beschwerden im Vorfeld. Blutungen sind eines der häufigsten Anzeichen für einen bevorstehenden Abort, obgleich nicht jede Blutung gleich eine Fehlgeburt ankündigt. Solltest Du also Blut feststellen, ist es wichtig, dass Du zum Frauenarzt gehst, auch wenn es ganz harmlose Ursachen haben kann. Auch Krämpfe und der Abgang von Fruchtwasser können auf eine Fehlgeburt hindeuten. Wie nach einem natürlichen Abort weiter vorgegangen wird, hängt sehr stark vom Einzelfall ab. Grundsätzlich kann man sagen, dass ab der 12. SSW meist eine natürliche Geburt nötig ist und keine Ausschabung mehr vorgenommen wird, es sei denn, es geht etwas schief. Auch vorher ist jedoch ein vollständiger Abort ohne Ausschabung möglich, dies kann aber nie garantiert werden. Geh mit Deinen Frauenarzt am besten die Möglichkeiten durch, die für Dich in Frage kommen, solltest Du Dich jemals in so einer Situation befinden.

Eine Fehlgeburt verarbeiten

Dass Du mit Deinem Arzt über die Möglichkeiten von Geburt und Ausschabung redest, hat allerdings nicht nur rein körperliche Gründe, sondern auch psychische. Viele Frauen berichten, dass sie eine natürliche Geburt als geradezu therapeutisch empfinden, da sie einen selbstbestimmteren Abschluss und einen natürlicheren Abschied bedeutet als eine Ausschabung. Für was Du Dich jedoch entscheidest, solltest Du selbst im Rahmen der medizinischen Möglichkeiten entschließen. Ob Du im Anschluss an eine Fehlgeburt therapeutische Hilfe benötigst, kannst ebenfalls nur Du selbst wissen. Ein Abort ist für jede Frau eine schlimme Erfahrung, doch in der Regel wird das Erlebnis immer als schlimmer empfunden, je länger die Schwangerschaft bereits andauerte. So werden Frühaborte teilweise gar nicht wahrgenommen und auch bis zur 12. Schwangerschaftswoche sind sich die meisten Frauen zumindest bewusst, dass eine Fehlgeburt nicht gerade unwahrscheinlich ist. Trotzdem solltest Du Dir natürlich Hilfe suchen, wenn Du sie benötigst, egal wann die Fehlgeburt stattfand. Selbsthilfegruppen haben sich in diesen Fällen besonders bewährt. Oft hilft es bereits sehr, das Gespräch mit anderen Frauen zu suchen, die ein ähnliches Erlebnis hatten. Vielleicht wirst Du hierdurch auch auf eine Idee gebracht, Deine Trauer zu bewältigen, die Dir persönlich am besten weiterhelfen kann. Deinen Partner solltest Du zu diesen Treffen ruhig mitnehmen, wenn er es denn möchte. Schließlich hat auch er sein kleines Baby verloren, auch wenn er nicht so direkt betroffen ist, wie Du es bist. Andererseits solltest Du Deinen Partner auch nicht zwingen, wenn er darüber nicht reden möchte und jede Hilfe ablehnt. Letztlich trauert jede Person anders und nur weil er es Dir nicht so direkt zeigt, heißt das nicht, dass ihm die Fehlgeburt komplett egal ist.

Eine Fehlgeburt ist für jede werdende Mami und jeden werdenden Papi ein schlimmes Ereignis, das jedoch in der Regel komplett unerwartet kommt und nicht verhindert werden kann. Gerade deswegen fühlen sich Betroffene oft sehr hilflos und wissen mit ihrer Trauer weder ein noch aus. Aus diesem Grund kann es sehr hilfreich sein, mit anderen Menschen zu reden, die bereits einen ähnlichen Schicksalsschlag erlitten haben. Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst, um zu trauern und ordentlich Abschied zu nehmen.

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