Hier erfährst du, welche Anzeichen für eine Blasenentzündung in der Schwangerschaft sprechen, ob sie gefährlich sein kann und was du als Betroffene am besten tun solltest.
So entsteht eine Blasenenzündung
Von einer Blasenentzündung in der Schwangerschaft sind etwa 5 Prozent der Frauen betroffen. Wie ein Harnwegsinfekt außerhalb einer Schwangerschaft wird auch die Blasenentzündung bei Schwangeren durch Bakterien verursacht, die in der Harnröhre in Richtung Blase aufsteigen. Die häufigsten Auslöser sind Escherichia-coli-Bakterien, die zur normalen Darmflora gehören. Diese Keime gelangen zum Beispiel dann in die Harnröhre, wenn Frauen sich nach dem Stuhlgang von hinten nach vorne säubern und nicht, wie es richtig ist, umgekehrt. Ebenso können Bakterien beim Geschlechtsverkehr in die Harnröhre der Frau gelangen.
Schwangere Frauen sind besonders anfällig für Blasenentzündungen, da sich aufgrund des veränderten Hormonhaushalts in der Schwangerschaft die Harnwege weiten. Keime haben es dann leichter, in die Harnröhre einzudringen und können sogar bis zur Gebärmutter hinaufwandern.
Blasenentzündung in der Schwangerschaft erkennen
Bereits bei den ersten Anzeichen der folgenden typischen Symptome für eine Blasenentzündung in der Schwangerschaft solltest du sofort deinen Arzt aufsuchen:
- Häufiger Harndrang
- Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen
- Schmerzen im Unterbauch
Unbehandelt kann eine Blasenentzündung für dich und dein Kind zur Gefahr werden.
Wie gefährlich ist die Blasenentzündung?
Eine Blasenentzündung in der Schwangerschaft ist nicht zu unterschätzen und auf die leichte Schulter zu nehmen – die Harnwegsinfektion birgt zahlreiche Risiken:
- Nierenbeckenentzündung
- Entzündung der Gebärmutter
- Vorzeitige Wehen
- Fehlgeburt
- Frühgeburt
Was tun bei Blasenentzündung in der Schwangerschaft?
Sobald du den Verdacht hegt, an einer Blasenentzündung erkrankt zu sein, solltest du dich umgehend an deinen behandelnden Arzt bzw. Gynäkologen wenden. Um einen Infekt der Harnwege erfolgreich zu behandeln sind Antibiotika nötig. Beim Arztbesuch wird die Blasenentzündung zunächst per Urinprobe diagnostiziert und über diese im Labor der Krankheitserreger festgestellt. Noch bevor der genaue Krankheitserreger identifiziert ist, wird mit einer Antibiotika-Behandlung begonnen. Dazu wählt der Arzt ein geeignetes Antibiotikum aus, das speziell auf die Bedürfnisse während einer Schwangerschaft abgestimmt ist. Du musst also keine Sorge haben, dass die Antibiotika in der Schwangerschaft deinem Kind oder dir schaden könnten.
Tipp: Deine nächste Untersuchung in der Schwangerschaft steht zeitnah an? Frag deinen Arzt oder deine Hebamme, ob sie während der Vorsorgeuntersuchung mit einem Schnelltest eine mögliche Blaseninfektion überprüfen können. Der Test kann gleichzeitig mit der Zucker- und Eiweißkontrolle durchgeführt werden. Falls ein konkreter Krankheitsverdacht besteht, kann ebenso eine Urin-Analyse vorgenommen werden.
Blasenentzündung in der Schwangerschaft vorbeugen
Einer Blasenentzündung vorbeugen, kannst du auf verschiedene Art und Weise.
- Trinke viel. Nimm jeden Tag 2 Liter Wasser zu dir. Die Harnwege werden so durchgespült und von Bakterien befreit.
- Verzichte! Den Konsum von Fruchtsäften, schwarzem Tee, Kaffee und stark gewürzten Gerichten solltest du einschränken, da sie die Blasenwand reizen.
- Halte dich warm. Schütze dich vor Unterkühlung und halte die Blasenregion warm.
- Halte es natürlich. Synthetische oder sehr eng anliegende Kleidung begünstigt die Entwicklung von Krankheitserregern. Trage deshalb eher warme Unterwäsche und Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, die nicht einengt. Im Winter schützt zusätzlich ein weicher Nierenwärmer aus Angorawolle.
- Halte nicht an. Zögere nicht und geh bei Harndrang sofort auf die Toilette.
- Säubere dich richtig. Säubere dich auf der Toilette immer von vorne nach hinten, damit Keime nicht in die Nähe der Harnwege gelangen können.
- Reinige dich regelmäßig. Sorge für eine regelmäßige Intimhygiene, allerdings ohne oder nur mit einer milden, ph-neutralen Seife.
- Geh nach dem Sex zum Wasserlassen. Mit dem Toilettengang verhinderst du, dass Bakterien bis zur Blase aufsteigen können.
- Meide Whirlpools. Sie stellen ein ideales Wachstumsmilieu für Bakterien dar.
Video: Unangenehme Dinge, die dir keiner über die Schwangerschaft sagt
In einer Schwangerschaft erwarten dich neben Blasenentzündungen noch so einige unangenehme Begleiterscheinungen, über die kaum jemand spricht. Wir reden tacheless und sagen dir, was alles auf dich zukommen kann. Keine Angst: Du bist nicht allein damit!
Sollte dich bereits eine Blasenentzündung in der Schwangerschaft erwischt haben, suche für die richtige Behandlung mit Antibiotika schnellstmöglich einen Arzt auf. Nimm dir genügend Zeit, die Infektion der Harnwege vollständig auszukurieren und gönne dir in dieser vor allem Ruhe, Wärme und mindestens drei Liter Flüssigkeit pro Tag. Lass dich außerdem von deinem Arzt beraten, was sonst noch bei Blasenentzündung helfen kann.
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