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Traumatisch

Gewalt unter der Geburt - leider nicht selten!

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Neun Monate hast du auf den Moment gewartet: Die Geburt deines kleinen Wunders. Vielleicht hattest du ganz konkrete Vorstellungen und Wünsche, wie diese ablaufen wird – und wurdest hoffentlich darin gehört. Leider kommt es auch im Jahr 2022 immer noch vor, dass Frauen Gewalt unter der Geburt erfahren müssen. Wir klären darüber auf und sagen dir, welche Schritte du gehen kannst, falls du zu den Betroffenen gehörst.

Wann ist eine Geburt traumatisch?

Jede Frau wünscht sich eine komplikationslose Geburt in vertrauter und persönlicher Atmosphäre – und bei einigen geht dieser Wunsch sogar in Erfüllung. Es kann aber leider auch anders kommen. Nämlich dann, wenn die Geburt Langzeitfolgen nach sich zieht, die vor allem die Psyche betreffen:

  1. Eine Geburt gilt als traumatisch, wenn unvorhersehbare Dinge wie etwa ein Notkaiserschnitt eintreffen. Das führt verständlicherweise zu Angst und Besorgnis bei den werdenden Eltern.
  2. Eine Geburt gilt als traumatisch, wenn du als werdende Mama dich nicht ernst genommen und völlig ausgeliefert fühlst. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn man dich mehr oder weniger zu bestimmten Eingriffen unter der Geburt zwingt – etwa der Einsatz einer Saugglocke.
  3. Eine Geburt gilt als traumatisch, wenn du dich während des Prozesses nicht sicher fühlst. Ständig wechselnde Hebammen oder gegensätzliche Aussagen von Ärzten können dir beispielsweise dieses Gefühl vermitteln.
  4. Eine Geburt gilt als traumatisch, wenn du sie als solche empfindest. Manchmal ist es Außenstehenden gar nicht bewusst, was Worte oder Taten unter der Geburt mit der werdenden Mutter machen.

Wie viele Frauen erleben Gewalt unter der Geburt?

Schätzungen zufolge erlebt jede dritte Frau in Deutschland Momente im Kreißsaal, die sie als entwürdigend empfindet. Auch Respektlosigkeit, Übergriffigkeit oder Schuldzuweisungen sind Dinge, die gebärende Frauen als Gewalt bezeichnen. Dieses Verhalten muss sich nicht zwingend in Taten äußern, auch verbal kann eine werdende Mutter Gewalt in der Geburtshilfe erfahren.

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Ist Schreien bei der Geburt normal?

„Wenn Sie jetzt schon so schreien, was machen Sie dann erst, wenn das Köpfchen geboren wird?!“ Wer sich solche oder ähnliche Sprüche unter der Geburt anhören muss, erleidet gewaltsames Verhalten. Denn das eigene Schmerzempfinden kann und darf von keiner anderen Person beurteilt werden. Es ist ganz normal – und sogar wichtig – dass du deinen Schmerz während des Geburtsprozesses durch Schreien rauslässt. Solltest du dir deshalb verachtende Sprüche anhören müssen, wehre dich! Auch dein Partner oder eine andere Betreuungsperson sollte sofort aktiv werden, damit du dich ganz der Geburt widmen kannst – mit allem, was dazugehört.

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Unser Tipp: Viele Krankenhäuser bieten die Gelegenheit eines Geburtsgespräches an. Diese solltest du wahrnehmen! Am besten machst du dir einen Geburtsplan mit allem, was du dir wünschst und besprichst diesen bei deinem Gespräch in der Klinik.

Bei der Geburt auf den Bauch gedrückt: Ist das Gewalt in der Geburtshilfe?

Die Geburt geht nicht voran? Alle werden hektisch? Dann passiert plötzlich das: Ein Arzt oder eine Ärztin drückt mit voller Wucht auf deinen Bauch. Diese Methode wurde in der frühen Geburtshilfe angewendet, sollte heute jedoch ein absolutes Tabu sein! Es ist dein Bauch, dein Körper und immer noch das zu Hause deines Babys – alleine du bestimmst, wer was damit machen darf!

Geburtsplan erstellen: So geht's!

Ich habe Gewalt im Kreißsaal erfahren. Was kann ich tun?

Zunächst einmal: Das ist schrecklich und sollte keiner Frau passieren. Damit du dein Geburtstrauma verarbeiten kannst, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. Wende dich an die Klinik: Bitte um ein Gespräch, um die Geburt zu besprechen. Mache klar, in welchen Situationen du dich schlecht behandelt gefühlt hast. Und lasse dir das entsprechende Verhalten erklären. Oft geht es Betroffenen nach so einem Gespräch besser. Falls die Klinik kein Entgegenkommen zeigt, kannst du auch rechtlich dagegen vorgehen.
  2. Tausche dich mit anderen Betroffenen aus: Leider ist Gewalt im Kreißsaal keine Seltenheit. In vielen Städten gibt es Gruppen, in denen sich Mütter austauschen und gegenseitig Mut machen können. Frage mal bei deiner Stadt nach oder gehe im Internet auf die Suche.
  3. Sprich mit Experten darüber: Du findest keine Ruhe, wenn es um das Thema Geburt geht? Dann brauchst du womöglich psychologische Hilfe. Experten zeigen dir Wege aus dem Trauma auf, für das du dich übrigens in keinem Fall schämen solltest! Du trägst niemals Schuld für das, was du im Kreißsaal erfahren musstest!
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Gewalt in der Geburt ist leider keine Seltenheit. Wenn du die schreckliche Erfahrung machen musstest, wehre dich dagegen und sprich darüber! Auch wenn es nur ein kleiner Trost ist: Du bist nicht alleine!

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Bildquelle: GettyImages/skynesher

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