Vierzig Wochen sind vorbei und endlich ist es soweit: Die Geburt steht an. Sind Deine Wehen etwa alle sieben bis zehn Minuten deutlich spürbar und dauern zwischen 30 und 60 Sekunden? Dann dauert es nicht mehr lang, bis die Geburt losgeht. Die Geburt läuft in vier verschiedenen Phasen ab, bei denen Dich Dein Arzt oder Deine Hebamme begleiten wird.
Die Eröffnungsphase der Geburt
Die Eröffnungsphase ist die längste Phase der Geburt. In dieser Phase wird der Muttermund bis zur vollständigen Öffnung gedehnt, in dem das Köpfchen Deines Babys mit jeder Wehe auf den Gebärmutterhals drückt. Deine Wehen sind jetzt 30-60 Sekunden lang und kommen in Abständen von fünf bis maximal 20 Minuten. Die Erweiterung des Muttermundes wird in Zentimetern bzw. Fingerbreiten gemessen. Am Ende der Phase ist der Muttermund auf ungefähr zehn Zentimeter ausgedehnt und „verschmilzt“ mit dem Uterus zu einem fortlaufenden Geburtskanal. Bis dahin kann es allerdings einige Stunden dauern. Wenn Dir die Schmerzen oder Verkrampfungen zu viel werden, kann Dein Partner Dir mit intensivem Druck auf das Kreuz- bzw. Steißbein oder mit Kneten und Auflockern des Pos helfen.
Die Übergangsphase der Geburt
Die Übergangsphase ist meist sehr kurz. Deine Wehen werden noch intensiver und der Muttermund ist geöffnet. Jetzt ist es wichtig, dass das Köpfchen Deines Kindes in die richtige Position rutscht.
Die Endphase der Geburt
Mit der Endphase – oder auch Austreibungsphase – beginnt die eigentliche Geburt. Bei einer Erstgebärenden dauert es etwa zwei bis drei Stunden, bis Dein Kind auf der Welt ist. Wenn Du schon ein Kind bekommen hast, können es auch nur 15 bis 20 Minuten sein. Jetzt darfst Du endlich pressen. Mit den nach wie vor stärker werdenden Wehen schiebt sich das Köpfchen Deines Kindes immer weiter nach unten. Dein Baby muss den Kopf drehen und wenden, es schraubt sich durch das Becken und kommt in den meisten Fällen mit dem Gesicht nach hinten am Beckenausgang an. Wenn der Kopf erscheint dauert es nur noch wenige Wehen. Ist das Köpfchen herausgeglitten, dreht Dein Kind instinktiv den Kopf zur Seite - damit sind die Schultern in der idealen Position für die Geburt. Dann gleiten die Schultern einzeln und anschließend der Körper und die Beine heraus. Die Geburt ist geschafft! Wenn Du möchtest, können Du oder Dein Partner die Nabelschnur abtrennen, wenn sie nicht mehr pocht. Für Dein Kind ist dies schmerzlos, da die Nabelschnur keine Nervenzellen hat. Da es nach der Geburt durch Blut, Fruchtwasser und Käseschmiere sehr glitschig ist, wird Dein Baby meist in eine Decke gewickelt, bevor es Dir auf den Bauch gelegt wird.
Die Nachgeburtphase der Geburt
Kurz nach der Geburt Deines Kindes wird der Mutterkuchen, die Plazenta, geboren und Dein Arzt prüft, ob sie vollständig ausgestoßen wurde. Wenn du möchtest, kannst Du Dir die Plazenta auch anschauen. Solltest Du einen Dammriss haben oder einen Dammschnitt bekommen hast, so wird er jetzt genäht. Anschließend wird Dein Arzt noch mal die Geburtskanäle überprüfen und auf das fortlaufende Zusammenziehen Deiner Gebärmutter achten: Auch wenn Du es wahrscheinlich noch nicht spürst, Deine Gebärmutter wird bereits ab der Geburt wieder kontinuierlich kleiner, Dein Bauch ebenfalls!