Beim Kreißsaal handelt es sich um einen speziellen Entbindungsraum im Krankenhaus, der mit den nötigen Gerätschaften und spezialisiertem Personal ausgestattet ist und so eine sichere Geburt ermöglichen soll. Wie sieht es im Kreißsaal aus und wie kannst du dich ideal auf ihn vorbereiten?
Der Kreißsaal als idealer Entbindungsort
Der Kreißsaal ist ein Raum im Krankenhaus, der explizit auf Entbindungen ausgerichtet und mit allen nötigen Gerätschaften für eine sichere Geburt ausgestattet ist. Das Wort Kreißsaal leitet sich vom Verb „kreißen“ ab, welches „Wehen haben“ oder „gebären“ bedeutet. Um richtig auf die Geburt vorbereitet zu sein und rechtzeitig zu wissen, was man in den Kreißsaal mitnehmen sollte, ist es ratsam, den Kreißsaal vor dem Geburtstermin zu besichtigen. Dadurch können die werdenden Eltern unangenehmen Überraschungen vorbeugen und so möglichst optimale Bedingungen für eine gute Entbindung erzielen.
Womit ist der Kreißsaal ausgestattet?
Im Kreißsaal befindet sich eine Vielzahl von Gerätschaften, die bei der Entbindung des Kindes vonnöten sind und eine gesunde Geburt unterstützen. Dazu gehört unter anderem ein spezielles Entbindungsbett, ein Geburtshocker oder ein sogenanntes Romarad, ein besonderer Gebärstuhl, der Gebärenden, ähnlich wie bei einer Wassergeburt, ein Gefühl der Schwerelosigkeit vermitteln soll. Er besteht aus einer Art schwebendem Hocker und wird primär in Schweizer Krankenhäusern angeboten. Neben diesen Einrichtungsgegenständen findet man im Kreißsaal Sitzbälle, Seile oder Sprossenwände, die zur Entspannung der Frau beitragen sollen. Bei der Sprossenwand handelt es sich um ein leiterförmiges Gerät, das fest in der Wand verankert ist und normalerweise im Sport genutzt wird. Zudem befindet sich manchmal auch eine spezielle Geburtsbadewanne im Kreißsaal, die wesentlich größer ist als herkömmliche Wannen und extra für Wassergeburten konzipiert wurde. Auch Sitzmöglichkeiten für Vertrauenspersonen wie z.B. den werdenden Vater sind im Kreißsaal zu finden. Das Gleiche gilt für technische Gerätschaften, die zur medizinischen Überwachung von Mutter und Kind dienen und z.B. den Herzton und die Wehen kontrollieren. Auch Versorgungsgeräte für das Neugeborene wie z.B. Wärmekissen stehen im Kreißsaal bereit und gewährleisten dem Säugling einen gesunden Start ins Leben.
Wer ist bei der Geburt im Kreißsaal dabei?
Damit die Geburt so optimal wie möglich verläuft und bei Zwischenfällen schnell gehandelt werden kann, wird die Geburt im Normalfall immer von einem anwesenden, speziell ausgebildeten Kreißsaalarzt oder einer -ärztin begleitet. Außerdem ist im Kreißsaal bei der Geburt eine Hebamme anwesend, die mit ihrer Erfahrung wertvolle Ratschläge geben kann und auf die individuellen Bedürfnisse der Frau eingeht. Optional befindet sich im Kreißsaal außerdem eine oder mehrere Vertrauenspersonen wie zum Beispiel der werdende Vater oder Familienangehörige, welche die gebärende Frau emotional und mental unterstützen. Es gibt heutzutage auch spezielle Hebammen-Kreißsäle, die eine natürliche Geburt ohne Arzt oder Ärztin ermöglichen. Bei diesen Entbindungen sind lediglich Hebammen und Vertrauenspersonen anwesend, wodurch eine intime und ruhige Atmosphäre geschaffen werden soll. Wenn es während der Geburt zu Komplikationen kommt oder die gebärende Frau sich Schmerzmittel wünscht, kann aber auch hier jederzeit ein Arzt dazu gerufen werden.
Wie verläuft eine Kreißsaal-Besichtigung?
Eine Kreißsaal-Besichtigung ist nicht nur informativ, sondern ermöglicht den werdenden Eltern auch einen besseren Eindruck davon, wie die Geburt abläuft, wodurch unangenehmen Überraschungen vorgebeugt werden kann. Die Besichtigung der Entbindungsräume wird von den Krankenhäusern in der Regel in Kombination mit einem Informationsabend angeboten. Hier haben Paare nicht nur die Möglichkeit, sich den Kreißsaal genauer anzuschauen, sondern können auch Fragen zur Geburt und ihren Ablauf stellen. Wann und wie oft Informationsabende und Kreißsaal-Besichtigungen angeboten werden und wie diese genau ablaufen, ist von Krankenhaus zu Krankenhaus unterschiedlich und kann im Zweifelsfall telefonisch erfragt werden. Das Gleiche gilt für eine mögliche Anmeldung, die nicht an allen Krankenhäusern gefordert wird. Es ist deswegen ratsam, sich frühzeitig über die Regelungen in der jeweiligen Wunschklinik zu informieren.
Was muss mit in den Kreißsaal?
Da Krankenhäuser oft unterschiedlich gut ausgestattet sind, ist es ratsam, sich schon im Vorhinein darüber zu informieren, was man mit in den Kreißsaal nehmen sollte. Schon bei der Kreißsaal-Besichtigung hat man nicht nur die Möglichkeit, sich ein Bild von der Ausstattung zu machen, sondern kann sich gleichzeitig schon mit den Hebammen darüber austauschen, was mitgenommen werden kann. Neben einer gepackten Kliniktasche mit Pflegeartikeln und bequemer Wechselkleidung, ist auch die Mitnahme von Snacks empfehlenswert.
Der werdende Vater deines Kindes kann eine große Unterstützung im Kreißsaal sein:
Die Entbindung im Kreißsaal bietet Gebärenden optimale Voraussetzungen für eine gesunde und sichere Geburt. Um unangenehme Überraschungen bei der Entbindung zu vermeiden, ist es ratsam, den Kreißsaal noch während der Schwangerschaft zu besichtigen. Die Besichtigungen werden in der Regel von der jeweiligen Klinik angeboten und finden meist in Kombination mit einem Infoabend statt. Wenn du noch Fragen zur Kreißsaal-Besichtigung hast, können dir diese sicher von dem jeweiligen Klinikpersonal beantwortet werden.
Bildquelle: Getty Images/oceandigital