Wenn Du versuchst, schwanger zu werden, gilt eine Befruchtung schon bereits als Erfolg. Doch in einigen Fällen kommt es vor, dass dies leider nicht ausreicht. Die Eizelle wird befruchtet, findet jedoch nicht den Weg in die Gebärmutter, sodass der Embryo sich an einem anderen Ort entwickelt. Wenn dies der Fall ist, spricht man in der Fachsprache von einer Extrauteringravidität. Wir zeigen dir die bekanntesten Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
- 1.Was ist eine Extrauteringravidität?
- 2.Was bedeutet eine Extrauteringravidität für den Embryo?
- 3.Symptome einer Extrauteringravidität
- 4.Wie wird eine Extrauteringravidität behandelt?
- 5.Komplikationen bei einer Extrauteringravidität
- 6.Ursachen und Häufigkeit der Extrauteringravidität
- 7.Eine besondere Extrauteringravidität: Die Bauchhöhlenschwangerschaft
Was ist eine Extrauteringravidität?
Als Extrauteringravidität – auch ektope Schwangerschaft genannt – bezeichnet man eine Einnistung der befruchteten Eizelle außerhalb der Gebärmutter. Zu gut 99 Prozent ist in einem solchen Fall der Eileiter betroffen. Der Embryo kann sich allerdings auch im Eierstock, in der Bauchhöhle und sogar in der Vagina einnisten. Auch Schwangerschaften im Gebärmutterhals und in der Gebärmutterwand zählen zur Extrauteringravidität, auch wenn diese Orte praktisch gesehen innerhalb der Gebärmutter liegen.
Was bedeutet eine Extrauteringravidität für den Embryo?
Eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter hat für Dich und Dein ungeborenes Baby fatale Folgen. Der Embryo ist in den allermeisten Fällen nicht überlebensfähig, kann aber dennoch ein Alter von gut sechs bis sieben Wochen erreichen, bevor er aufgrund einer Unterversorgung der zum Wachstum nötigen Hormone abstirbt. Dies führt dazu, dass die betroffenen Organe zu stark geweitet werden und innere Blutungen entstehen können. Grundsätzlich ist nämlich nur die Gebärmutter darauf ausgelegt, sich ohne Komplikationen so zu weiten, wie es bei einer Schwangerschaft nötig ist.
Symptome einer Extrauteringravidität
Solltest Du eine Extrauteringravidität erleiden, schwanken die Symptome je nach Ort der Einnistung. Solltest Du Symptome haben, bestehen diese meist aus Unterleibsschmerzen oder Blutungen. Die normalen Schwangerschaftsanzeichen treten hierbei meist normal oder zumindest in abgeschwächter Form trotzdem auf. Liegt eine Extrauteringravidität vor kann Dein Frauenarzt dies feststellen. Wenn Dein hCG-Wert erhöht ist, aber im Uterus kein Embryo zu sehen ist, ist dies schon einmal ein gutes Indiz hierfür. Endgültige Sicherheit bringt eine Bauchspiegelung.
Eine Schwangerschaft verläuft leider nicht immer glimpflich:
Wie wird eine Extrauteringravidität behandelt?
Ist die ektope Schwangerschaft erst einmal festgestellt, ist nur noch eine komplette Entfernung sinnvoll, die via Bauchspiegelung, Bauchschnitt oder auch medikamentös erfolgen kann. Bei einer Eileiterschwangerschaft brauchst Du Dir im Übrigen keine Sorgen zu machen, wenn Du einen noch unerfüllten Kinderwunsch hast. In den meisten Fällen kann der Embryo entfernt werden, ohne dass die Eileiter grundlegend geschädigt werden.
Komplikationen bei einer Extrauteringravidität
Sollte Dein Frauenarzt feststellen, dass Du an einer Extrauteringravidität leidest, ist eine Entfernung in jedem Fall die beste Wahl. Ansonsten kann es zu inneren Blutungen kommen, die im schlimmsten Fall zu einem Schock führen. Sofern Du dann jedoch sofort behandelt wirst, geht es allerdings meist gut aus. Eine Komplikation aus der Behandlung kann eine mögliche Unfruchtbarkeit sein. Dies ist jedoch nur selten der Fall. Häufig kommt es jedoch zu einer Reduzierung der Fruchtbarkeit. Wie stark diese ausfällt, hängt immer von dem Ort ab, in dem sich der Embryo eingenistet hat, und welche Behandlungsmethode gewählt wird. Grundsätzlich ist eine medikamentöse Behandlung die schonendere. Befindet sich die Extrauteringravidität im Eileiter, ist es jedoch mittlerweile nicht mehr nötig, dass der komplette Eileiter entfernt wird. In der Regel kann er erhalten und die Fruchtbarkeit kann zu einem bestimmten Teil bestehen bleiben.
Ursachen und Häufigkeit der Extrauteringravidität
Die Ursachen für eine Extrauteringravidität sind nicht allesamt bekannt. Zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit können jedoch sowohl Operationen an Eileiter und Gebärmutter sowie Erkrankungen im Beckenbereich, eine Sterilisation oder sogar Rauchen führen. Auch Schäden an den Flimmerhärchen, die für den Transport der Eizelle in die Gebärmutter verantwortlich sind, können eine mögliche Ursache sein. Die Wahrscheinlichkeit eine Extrauteringravidität zu entwickeln, ist nicht gerade gering. Auf 100 normal verlaufende Schwangerschaften kommen ein bis zwei ektope. Zu fast 99 Prozent sind dies Eileiterschwangerschaften, die sehr gefährlich werden können. Eine Schwangerschaft außerhalb des Uterus ist für gut zehn Prozent aller schwangerschaftsbedingten Todesfälle verantwortlich. Sofern Du bereits einmal eine Extrauteringravidität hattest, liegt die Wahrscheinlichkeit für eine erneute extope Schwangerschaft bei gut 15 Prozent.
Eine besondere Extrauteringravidität: Die Bauchhöhlenschwangerschaft
Eine besondere Form der Extrauteringravidität ist die Bauchhöhlenschwangerschaft. Diese ist äußerst selten und kommt nur in unter einem Prozent der ektopen Schwangerschaften vor. Das besondere an dieser Form der Schwangerschaft ist, dass in diesem Fall ein Heranwachsen des Embryos durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Obwohl es auch hier in der Regel zu einer frühen Fehlgeburt kommt, kann sich das Kind auch normal entwickeln und dann per Kaiserschnitt geboren werden. Auch bei einer solchen Extrauteringravidität raten Ärzte jedoch immer zu einer Abtreibung, da die Risiken für die Mutter im Verhältnis zu den Überlebenschancen des Babys zu hoch sind. Entscheidest Du Dich in einem solchen Fall dafür, Dein Baby auszutragen, musst Du auf der Stelle ins Krankenhaus, wo Du auch bleiben musst, bis das Baby spätestens in der 34. Schwangerschaftswoche geholt wird. Die eigentlichen Komplikationen treten in der Regel beim Kaiserschnitt auf, da die Plazenta häufig sehr stark verwächst und nur schwer entfernt werden kann.
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