Übelkeit in der Schwangerschaft zählt zu den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Schwangerschaftsbeschwerden. Etwa 75 Prozent aller werdenden Mütter leiden vor allem im ersten Trimester an der unschönen Begleiterscheinung. Solange die Übelkeit jedoch nicht mit übermäßigem Erbrechen einhergeht, besteht in der Regel kein gesundheitliches Risiko für die werdende Mutter und ihr Baby. Trotzdem sollte die Übelkeit in der Schwangerschaft behandelt werden, wenn sie zu lange anhält.
Viele werdende Mütter kennen das Problem: Der Magen ist während der Schwangerschaft viel empfindlicher als vorher und reagiert häufig besonders stark auf Gerüche oder Geschmäcker, die vor der Schwangerschaft vollkommen unproblematisch waren. Übelkeit in der Schwangerschaft ist eine der häufigsten Begleiterscheinungen. Mehr als die Hälfte aller Schwangeren leidet an Ekel vor Speisen, Geruchsempfindlichkeit, Erbrechen und der damit verbundenen ständigen oder nur morgens auftretenden Übelkeit. Meist klingt das Unwohlsein nach den ersten Wochen wieder ab und der Magen beruhigt sich. Besonders starke Übelkeit in der Schwangerschaft kann allerdings Risiken bergen, wenn sie mit häufigem Erbrechen einhergeht. Dann kann es sogar sein, dass Du an einer Hyperemesis gravidarum leidest, also einer krankhaften Schwangerschaftsübelkeit, die unbedingt abgeklärt werden sollte.
Warum sind werdende Mütter von Übelkeit in der Schwangerschaft betroffen?
Übelkeit in der Schwangerschaft wird vor allem durch das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin) ausgelöst, das in den ersten Schwangerschaftswochen in besonders hohem Maße vom Körper produziert wird und zu einem empfindlichen Geruchssinn sowie einer Überproduktion an Magensäure führt. Besonders im ersten Trimester sind daher viele werdende Mütter von Übelkeit in der Schwangerschaft betroffen. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft nimmt der Gehalt des hCG-Hormons hingegen ab, sodass auch die Übelkeit bei den meisten werdenden Müttern nach und nach abklingt. Auch wenn sie für die Betroffenen häufig sehr unangenehm ist, stellt die Übelkeit in der Schwangerschaft einen wichtigen Schutzmechanismus des Körpers dar, denn dieser entwickelt auf diese Weise eine natürliche Abneigung gegen Gifte wie Alkohol, Nikotin oder Koffein, die ein gesundheitliches Risiko für das ungeborene Baby darstellen könnten.
Übelkeit in der Schwangerschaft und Erbrechen
Oft geht die Übelkeit in der Schwangerschaft mit einem unangenehmen Brechreiz einher. Häufiges Erbrechen ist eine typische Begleiterscheinung in den ersten Schwangerschaftswochen. Frauen, die in der Schwangerschaft unter Übelkeit leiden, sollten daher darauf achten, dass sie nach dem Erbrechen ausreichend trinken, denn der Körper verliert auf diesem Weg sehr viel Flüssigkeit. Damit es nicht zu einer Dehydrierung und damit zu einer Unterversorgung des Babys kommt, sollte der Flüssigkeitshaushalt zeitnah wieder ausgeglichen werden. Besonders gut geeignet sind Wasser, Säfte, Schorlen oder ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees. Geht die Übelkeit in der Schwangerschaft nicht nur mit Erbrechen sondern auch mit Magenkrämpfen einher, können Kräutertees zusätzlich Linderung verschaffen. Eine Mischung aus Kamille, Melisse und Pfefferminze beruhigt den gereizten Magen und erleichtert so die Flüssigkeitsaufnahme.
Der Übelkeit in der Schwangerschaft kann man vorbeugen
Bei Übelkeit in der Schwangerschaft gibt es einige bewährte Hausmittel, die die Symptome lindern können. Der Start in den Tag sollte möglichst stressfrei gestaltet werden. Mit einem Löffel Honig auf nüchternen Magen kann die Verdauung sanft auf den Tag vorbereitet werden. Auf diese Weise wird gleichzeitig einem niedrigen Blutzuckerspiegel entgegengewirkt, der zusätzlich für das Erbrechen verantwortlich sein kann. Werdende Mütter sollten trotz der Übelkeit in der Schwangerschaft zudem darauf achten, dass sie im Laufe des Tages ausreichend und regelmäßig essen. Besonders süßes Obst sorgt dafür, dass sowohl der Blutzucker- als auch der Kaliumspiegel des Körpers konstant bleiben. Bei einem besonders empfindlichen Magen können Zwieback oder Toastbrot für die notwendige Nährstoffzufuhr sorgen. Auch Wechselduschen mit kaltem und warmem Wasser können helfen, der Übelkeit in der Schwangerschaft vorzubeugen, da sie den Kreislauf ankurbeln. Bei besonders starkem Unwohlsein können auch einfache Akupressurübungen Linderung verschaffen. Hierzu sollte die werdende Mutter etwa dreißig Sekunden lang auf die Innenseite ihres Handgelenks drücken. Auch Akupunktur kann ein wirksames Mittel gegen die Übelkeit in der Schwangerschaft sein. Bei lang anhaltender Übelkeit mit starkem Erbrechen ist es auf jeden Fall ratsam, mit dem behandelnden Arzt zu sprechen, damit kein gesundheitliches Risiko für das ungeborene Baby entsteht. Er kann gut verträgliche Medikamente empfehlen, mit der die Übelkeit in der Schwangerschaft behandelt wird. Ohne ärztlichen Rat sollte eine werdende Mutter aber keinesfalls auf Medikamente zurückgreifen.
Video: Diese unangenehmen Dinge erwarten Dich in der Schwangerschaft
Übelkeit ist in der Schwangerschaft selten überraschend. Womit Du noch rechnen musst - und wovor Dich selten jemand warnt, erfährst Du im Video.
Eine besonders starke Übelkeit in der Schwangerschaft: Hyperemesis gravidarum
Die Übelkeit in der Schwangerschaft sollte Dich im Normalfall nicht den ganzen Tag über begleiten und auch nicht so stark sein, dass Du ständig das Gefühl hast, Dich übergeben zu müssen oder Dich gar tatsächlich ständig übergibst. Ist letzteres der Fall und Du musst selbst bei leerem Magen häufig brechen, kann es sein, dass Du nicht nur an einer normalen Übelkeit in der Schwangerschaft leidest, sondern an einer Hyperemesis gravidarum. Sollten die Übelkeit und das Erbrechen daher nicht verschwinden, musst Du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Häufig ist das Leiden in dieser Zeit so groß, dass sogar therapeutische Hilfe nötig ist, damit Du alles unbeschadet überstehst. Versuchst Du gerade schwanger zu werden, solltest Du Dich hiervon jedoch nicht abschrecken lassen, denn nur gut ein Prozent aller Schwangeren leiden letztlich an so einer extremen Form der Übelkeit in der Schwangerschaft.
Die meisten Frauen sind im ersten Trimester von Übelkeit in der Schwangerschaft betroffen. In der Regel klingen die Beschwerden jedoch spätestens ab der 12. Schwangerschaftswoche von selbst wieder ab. Eine länger anhaltende Übelkeit in der Schwangerschaft, die mit starkem Erbrechen einhergeht, sollte aber unbedingt ärztlich behandelt werden, um gesundheitliche Risiken für die werdende Mutter und ihr Baby auszuschließen.