Um das Thema Honig in der Schwangerschaft ranken sich viele Mythen und Gerüchte. Während die einen der festen Überzeugung sind, dass man das Süßungsmittel bedenkenlos genießen kann, glauben die anderen, dass der Verzehr gefährlich sei. Doch Mediziner geben Entwarnung: Wenn Du gerne Honig isst, musst Du auch in der Schwangerschaft nicht auf den süßen Brotaufstrich verzichten.
Es gibt eine Reihe von Lebensmitteln, von deren Verzehr Ärzte in der Schwangerschaft abraten. Wenn Du schwanger bist, machst Du Dir bezüglich Deiner Ernährung sicherlich viele Gedanken und fragst Dich häufiger als vorher, welche Nahrungsmittel Du essen darfst und welche nicht. Schließlich willst Du Dein ungeborenes Baby keiner Gefahr aussetzen. Einige Lebensmittel, wie zum Beispiel rohes Fleisch und roher Fisch, sind zwar tatsächlich in der Schwangerschaft tabu, aber bei anderen Lebensmitteln scheiden sich die Geister. So fragen sich viele Schwangere, ob auch Honig in der Schwangerschaft verboten ist, da sich allerhand Gerüchte um den Verzehr des beliebten Süßungsmittels in der Schwangerschaft ranken. Es besteht jedoch kein Grund zur Panik, denn Honig in der Schwangerschaft wird von Ärzten als unbedenklich eingestuft.
Honig in der Schwangerschaft mit Einschränkungen genießen
Auch wenn sich das Gerücht, dass Honig in der Schwangerschaft gefährlich sei, hartnäckig hält, brauchst Du Dir keinerlei Sorgen zu machen. Wenn Du gerne Honig isst, musst Du auch in der Schwangerschaft nicht auf den süßen Brotaufstrich verzichten, denn dieser ist für Schwangere nicht gefährlicher als normaler Zucker. Wie bei jedem Süßungsmittel gilt allerdings auch hier, dass Du den Honig in der Schwangerschaft nur in Maßen genießen solltest – einige Teelöffel am Tag sind jedoch erlaubt. Wenn Du allerdings unter Morgenübelkeit leiden solltest, empfiehlt es sich, auf Honig und andere Süßungsmittel zu verzichten.
Honig in der Schwangerschaft: Woher kommen die Bedenken?
Doch woher kommen die Bedenken bezüglich Honig in der Schwangerschaft? Vermutlich sind sie auf das Honigverbot, das für Säuglinge gilt, zurückzuführen. Der Grund, warum Babys keinen Honig zu sich nehmen sollten, ist, dass dieser in seltenen Fällen Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten kann, welche sich im Darm des Säuglings ansiedeln und vermehren können. Diese Sporen bilden Giftstoffe, die zu gefährlichen Lähmungserscheinungen mit Todesfolge führen können. Mediziner sprechen vom sogenannten Säuglingsbotulismus. Aufgrund des Risikos, das vom Honig für Kinder bis zum ersten Lebensjahr ausgeht, glauben einige Menschen, dass auch ein ungeborenes Kind dieser Gefahr ausgesetzt ist, wenn seine Mutter Honig verzehrt. Sie befürchten, dass die Sporen über die Nabelschnur oder später über die Muttermilch zum Baby gelangen könnten. Es besteht jedoch kein Grund zur Sorge, denn Umwege über die Nabelschnur oder die Muttermilch sind nicht bekannt. Du kannst Honig in der Schwangerschaft also bedenkenlos genießen, da Deine eigene vollständig entwickelte Darmflora dafür sorgt, dass der Erreger des Säuglingsbotulismus sich nicht verbreiten und somit auf keinem Weg in den Organismus Deines ungeborenen Kindes gelangen kann.
Honig in der Schwangerschaft wirkt antibakteriell
In Maßen kannst Du Honig in der Schwangerschaft ohne Bedenken und mit einem guten Gewissen zu Dir nehmen, denn dem süßen, klebrigen Brotaufstrich wird sogar eine heilende Wirkung zugeschrieben. Er bekämpft nämlich ungefähr 60 Arten von Bakterien – sogar solche, die gegen Antibiotika resistent sind. Der Grund hierfür ist, dass der Honig durch seinen hohen Zuckeranteil von rund 80 Prozent dafür sorgt, dass den Bakterien das Wasser entzogen wird, sodass diese nicht überleben können. Zusätzlich wirken verschiedene Begleitstoffe, die in dem süßen Brotaufstrich enthalten sind, antibakteriell, wie zum Beispiel Pinocembrin oder Wasserstoffperoxid. Daher ist Honig in der Schwangerschaft wie auch sonst ein beliebtes Mittel gegen Erkältungen. Du kannst ihn zum Beispiel in einer leckeren warmen Milch oder mit einem wohltuenden Tee zu Dir nehmen.
Honig in der Schwangerschaft und Stillzeit
Das Gleiche, was für Honig in der Schwangerschaft gilt, gilt auch für Honig in der Stillzeit: Du darfst den süßen Brotaufstrich auch in dieser Phase bedenkenlos genießen, da die Bakterien, die den sogenannten Säuglingsbotulismus hervorrufen, von Deiner voll entwickelten Darmflora vollständig vernichtet werden und somit keine Chance haben, in die Muttermilch zu gelangen. Du solltest jedoch auf keinen Fall Deine Brustwarzen mit Honig einschmieren, um Dein Kleines zum Trinken zu bringen. Von diesem vermeintlichen Tipp solltest Du auf keinen Fall Gebrauch machen, da selbst diese geringe Menge an Honig dazu führen kann, dass Dein Kind am gefährlichen Säuglingsbotulismus erkrankt. Es spricht jedoch nichts dagegen, dass Du Dir selbst täglich ein Honigbrötchen gönnst.
Auch wenn es Gerüchte gibt, die besagen, dass Honig in der Schwangerschaft gefährlich sei, besteht kein Grund zur Panik. Denn der Verzehr des süßen Brotaufstrichs ist nicht problematischer als die Aufnahme von anderem Zucker, sodass Du auch in der Schwangerschaft nicht auf Honig verzichten musst. In der Stillzeit kannst Du das Süßungsmittel ebenfalls zu Dir nehmen. Wichtig ist nur, darauf zu achten, dass Dein Baby keinen Honig verzehrt, da dieser bei Kindern bis zum ersten Lebensjahr in seltenen Fällen zum sogenannten Säuglingsbotulismus führen kann, der mitunter tödlich endet. Du selbst kannst den Honig in der Schwangerschaft und der Stillzeit jedoch bedenkenlos genießen.